3.

33 2 0
                                    

Aurelia

Plötzlich stand Rylan vor mir, sein Gesicht angespannt, die Wut in seinen Augen fast greifbar. „Du musst hier weg", sagte er scharf. „Der Wixxer darf sich nicht dein Gesicht merken, sonst wirst du ihn nicht mehr los. Verdammte Scheiße, ich hab viel zu spät gesehen, dass du mit ihm gesprochen hast."

Ich sagte nichts.

Er lachte kurz, aber es war kein echtes Lachen. „Du hast keine Ahnung, wie mächtig die Leute hier sind. Warum zur Hölle hat Talin dich hierher gebracht?" Dann drehte er sich abrupt um. „Komm mit, ich bring dich nach Hause."

„Nein", wehrte ich mich, aber er ignorierte mich einfach und sagte schnell etwas zu Talin. Sie reichte mir wortlos meine Handtasche und formte mit den Lippen ein stummes „Sorry". Ohne weiter zu diskutieren, folgte ich ihm aus dem Club.

Die Aufmerksamkeit der ganzen Menge war jetzt auf uns gerichtet. Ich wollte die Situation nicht noch schlimmer machen, also hielt ich den Mund und ließ mich von Rylan zu seinem Auto führen. Was blieb mir auch anderes übrig? Er hatte meine Tasche, mein Schlüssel war darin. So ein Mist.

Im Auto herrschte absolutes Schweigen. Der Motor brummte leise, die Scheinwerfer ließen die Straßen verschwimmen, während Rylan sich konzentriert auf den Verkehr fixierte.

„Wo wohnst du?", durchbrach er endlich die Stille.

Ich nannte ihm die Adresse und starrte dann wieder aus dem Fenster.

„Ich bin übrigens Aurelia", sagte ich nach einer Pause, aber du kannst mich Lia nennen. Wir haben uns heute im Café schon mal gesehen, ich..."

„Ich weiß, wer du bist", unterbrach er mich, und ich biss mir auf die Lippe.

Stille.

„Dieser Ort hier ist absolut nichts für dich", sagte er dann, seine Stimme war jetzt überraschend weich, fast besorgt? „Die Leute hier glauben, sie können sich alles erlauben, nur weil sie mächtige Familien haben. Du solltest aufpassen."

Ich nickte, obwohl ich noch nicht ganz begriff, was er meinte. Vielleicht wollte er mich einfach warnen. Vielleicht hatte er recht. Vielleicht auch nicht.

„Ich bin Rylan", fuhr er fort, als ob er sich ein Stück weit öffnete.

„Freut mich", sagte ich, und versuchte, ihm ein Lächeln zu schenken. Doch er reagierte nicht darauf, seine Augen starrten weiterhin auf die Straße. Keine Regung. Kein Blick.

Bald schon hielt er vor meinem Gebäude. Es war still, die Nacht hatte sich über die Straßen gelegt.

„Willst du noch mit hochkommen?", fragte ich, als der Wagen zum Stillstand kam. „Ich hab noch Mango-Saft da. So als kleines Dankeschön?"

„Nein", antwortete er sofort, sein Ton wieder eisig, als würde er mich mit seiner Kälte auf Abstand halten.

Schnell griff ich nach seinem Handy, das er achtlos auf dem Beifahrersitz abgelegt hatte. „Doch, du kommst mit. Keine Diskussion."

Er schnaubte, stieg aus und schloss das Auto ab. „Du nimmst nie wieder mein Handy", knurrte er.

„Fünf Minuten", sagte er, als er sich vor meiner Tür beugte, um das Handy wieder abzugeben. „Und nimm das verdammte Ding nie wieder."

Ich grinste und öffnete die Tür. „Nur fünf Minuten, versprochen."

Trotz seines eisigen Blicks und der knappen Worte spürte ich, wie sich die Spannung zwischen uns aufbaute. Irgendetwas an seiner Ablehnung reizte mich.. ich wollte mehr. Ich wollte wissen, warum er so kühl war, was hinter dieser Mauer aus Schweigen und Kälte steckte.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 06, 2024 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Healing HeartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt