Kapitel 3. Spinners End

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Ein dumpfer Schmerz pochte in seinem Kopf, als Harry langsam das Bewusstsein zurückerlangte. Langsam öffnete er die Augen, blinzelte gegen die Dunkelheit an und versuchte, seine Umgebung zu erfassen. Die Luft war warm und der Raum still, bis auf das leise Ticken einer Uhr irgendwo in der Ferne. Harry lag in einem weichen Bett, das ihm fremd war, die Decke schwer und beruhigend auf seinem Körper. Über ihm war die Decke des Zimmers kaum zu erkennen, da nur ein schwaches, gedämpftes Licht durch die geschlossenen Vorhänge sickerte. Verwirrt richtete er sich ein wenig auf, sein Kopf drehte sich, und er fühlte sich benommen. Seine Hand tastete instinktiv neben das Bett, wo er den vertrauten Rahmen seiner Brille auf einem Nachttisch fand. Sofort setzte er sie auf und die Welt wurde klarer, wenn auch nicht weniger fremd.

Er sah sich um, bemerkte die Möbel und die stillen Schatten im Raum. Wo war er? Und wie war er hierher gekommen? Plötzlich wurde die Tür des Zimmers geöffnet, und ein Mann, sein Professor stand im Rahmen der Tür, seine Arme hielt der Professor verschränkt. „Na endlich, hat ja auch lange genug gedauert." Severus trat in den Raum und öffnete die Vorhänge ein Stückchen weiter, so dass mehr Licht in den Raum Drang. Harry sah ihn verwirrt dabei zu. „Du wirst fragen haben." Die Worte seines Lehrers ließen ihn klarer denken. „Im Augenblick nur eine, Professor." Gab der 15-Jährige zu.

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Severus zog skeptisch eine Augenbraue an. ‚Nur eine?' fragte er sich in Gedanken aber es war zumindest besser für ihn. „Sprich, Potter." Forderte er den Jungen auf. Harry blickte sich erneut im Raum um. „Wo bin ich hier?" Severus, der sich mittlerweile an den Schreibtisch gelehnt hatte und auf seinen Schüler niederblickte seufzte leise. „Das ist wohl grade die einzige Frage, die dir in den Sinn kommt." Meinte er und verschränkte erneut die Arme. „Also gut Potter, du befindest dich in meinem Elternhaus in Spinners End." Harrys Augen weiteten sich vor Überraschung. Aber sein Lehrer kam ihm zuvor. „Schau nicht so, ich hätte dich am liebsten zu deinen Verwandten gebracht, doch meine ach so beschützende große Schwester hat darauf bestanden, dich mitzunehmen."

Harry starrte ihn verwirrt an. „Ihre Schwester hat darauf bestanden, mich mitzunehmen?" wiederholte er ungläubig. „Aber warum?" Severus warf ihm einen finsteren Blick zu. „Du wirst wohl begreifen müssen, dass Zarina einen eigenen Kopf hat und Entscheidungen trifft, die ich nicht immer nachvollziehen kann. Sie schien zu der Überzeugung gelangt zu sein, dass du in einem schlechten Zustand bist, und darauf bestand, dich hierher zu bringen." Harry nickte langsam, versuchte die Situation zu verarbeiten. „Also bin ich... in Ihrem Elternhaus?" fragte er nochmals zur Bestätigung. „Das habe ich doch bereits gesagt, Potter", entgegnete Severus, der allmählich die Geduld verlor. „Meine Schwester hat dich ins Gästezimmer gebracht, nachdem du ohnmächtig wurdest. Du solltest dankbar sein, dass sie sich um dich gekümmert hat. Andernfalls würdest du immer noch in der Nokturngasse liegen." Harry nickte nachdenklich. „Danke Sir. Und richten sie ihrer Schwester meinen Dank aus." Antwortete er leise. Severus verzog das Gesicht, als hätte Harry ihm etwas höchst Unangenehmes zugemutet. Doch er sagte nichts und wandte sich zur Tür. „Schlaf jetzt Potter, es ist spät. Morgen werden wir sehen was wir mit dir anstellen."

Harry nickte stumm, seine Gedanken wirbelten um die Geschehnisse des Tages und die überraschende Fürsorge von Zarina. Er war es nicht gewohnt so behandelt zu werden und schon gar nicht ohne Gegenleistung. Nach dem Severus mit einem letzten Blick auf den Jungen die Tür geschlossen hatte, legte sich Harry in die Kissen zurück.

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Severus ging die Treppen hinunter ins Wohnzimmer, wo seine Schwester auf seinem Lieblingsplatz saß und auf ihn wartete. Als er sie auf dem Sessel sah rollte er die Augen. „Wie lange hast du noch vor hier zu bleiben? Du verdreht meinen Alltag." Zarina lächelte leicht und winkte ihn zu sich. „Komm schon, Severus. Es ist doch schön, mal wieder Zeit miteinander zu verbringen." Sie deutete auf das Sofa gegenüber. „Setz dich doch und erzähl mir, was dich wirklich beschäftigt. "Severus seufzte und ließ sich widerstrebend auf das Sofa sinken. „Es ist Potter", begann er zögerlich. „Es ist merkwürdig, sein Verhalten. Er irritiert mich. Er benimmt sich so... so höflich." Er schüttelte den Kopf, als wollte er damit seine Gedanken Sortieren. Zarina legte ihren Kopf schief. „Und das stört dich?" Hackte sie mit einem schiefen Lächeln nach. Severus hob eine Augenbraue an. „Hättest du je das Vergnügen gehabt ihn zu unterrichten, dann würdest du wissen das Potter ein unverschämter umherwandelnder Bengel ist.", entgegnete er, doch Zarina seufzte und sah ihren Bruder an. „Glaubst du nicht, dass du den Jungen nur auf seinen Vater beschränkst," Severus runzelte die Stirn und starrte seine Schwester finster an. „Ich sehe, was ich sehe, Zari. Und bisher hat er nichts anderes gezeigt als Arroganz und eine Vorliebe dafür, sich in Schwierigkeiten zu bringen." Hielt er an seine Beobachtung fest. Seine Schwester schüttelte seufzend den Kopf. „Glaube nur an das was du siehst. Aber egal was machen wir mit dem Jungen?", fragte sie ihren Bruder.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 02 ⏰

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