Migräne (chicago fire)

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Es war ungewöhnlich ruhig auf der Feuerwache 51. Bisher hatten sie noch keinen Einsatz gehabt. Kelly hatte ein Gespräch zwischen Hermann und Ritter mitbekommen. Der ältere war der festen Überzeugung, dass das die Ruhe vor dem Sturm war.

Kelly wäre nicht sauer, wenn es so ruhig bleiben würde. Die letzten Schichten waren anstrengend gewesen. Ein Einsatz hatte den nächsten gejagt. Sie hatten nicht einmal kochen können, sondern mussten was bestellen, was sie allerdings kalt essen musste. Aufgrund dieser ganzen Einsätze hing er mit dem Papierkram hinterher und jetzt wo es so ruhig war konnte er diesen endlich erledigen.

Auch Matt war froh, dass es endlich etwas ruhiger geworden war, denn auch er hatte noch einiges an Papierkram zu erledigen, doch so richtig konzentrieren konnte er sich nicht.
Sein Kopf schmerzte höllisch und ihm war schlecht. Er wusste, dass es an seiner Migräne lag und dass er sich am besten zuhause ins Bett legen sollte, doch er hatte eine Schmerztablette genommen und hoffte, dass es nicht schlimmer wurde, schließlich hatte er Dienst und er konnte nicht einfach nachhause.

Kelly betrat das Büro seines Freundes und gab ihn einen Kuss auf die Haare, doch sofort bemerkte er, dass etwas nicht stimmte. ,,Hey Case, was ist los?", wollte er wissen und setzte sich auf den Schreibtisch seines Freundes.
,,Kopfschmerzen...", murmelte Casey.
,,Migräne?"
Matt nickte und fuhr sich durchs Gesicht. Seid seiner Kopfverletzung hatte er öfter mit Migräneattacken zu kämpfen. Meist kamen sie, wenn er viel Stress hatte, so wie es die letzten Tag der Fall gewesen war.

Kelly stand auf und stellte sich hinter seinen Freund, dann fing er an den blonden sanft zu massieren.

Matt seufzte genüsslich und schloss die Augen. Kelly wusste, was ihm half und dafür war der Blonde mehr als dankbar.

Der Alarm ging an.

,,Rüstgruppe 3, Löschfahrzeug 51, Rettungswagen 61, Drehleiter 81, Löschzug 25 Explosion."

Matt sprang auf und lief dicht gefolgt von Kelly los. ,,Casey sicher, dass du mit willst?", wollte dieser wissen und Matt nickte. ,,Ich schaffe das schon Severide."

Kelly war sich nicht sicher, ob Matt die Wahrheit sagte, doch er hatte keine Zeit um mit seinem Freund zu diskutieren. Er nickte also und stieg dann ein.

Die Anfahrt dauerte nur ein paar Minuten. Matts Kopf schmerzte noch immer. Die Tablette schien nicht zu wirken. Er versuchte trotzdem sich zu konzentrieren, schließlich war er der Captain und auch wenn Boden da war trug er die Verantwortung für seine Männer und Frauen.

,,Okay Leute, vor Ort werden wir uns erst mal ein Bild von der Lage machen. Keiner tut irgendwas bevor ich es nicht sage. Wir wissen nicht was für eine Explosion das war und ob noch weitere folgen.", wies er an.

Stella stoppte die Drehleiter und sofort stiegen sie alle aus.
Sowohl die Rüstgruppe, als auch das Löschfahrzeug hielt hinter ihnen.

Ein Tanklaster stand auf der Straße und schien explodiert zu sein. Das Feuer hatte sich durch die Benzinspur schnell ausgebreitet und ein anliegenden Haus stand in Flammen.

Der Fahrer des Wagens war nirgends zu sehen und sie waren sich im klarem, dass er nicht mehr leben konnte, sollte er noch im Fahrzeug sein, da dieses Lichterloh in Flammen stand.

,,Okay Löschfahrzeug löscht den Laster und kümmert euch um die Benzinspur. Rüstgruppe, Drehleiter Menschenrettung. Rüstgruppe nach oben Drehleiter nach unten.", befahl Casey und seine Kollegen folgten seinem Befehl.

Seine Kopfschmerzen nahmen zu und er hatte das Gefühl, dass er sich jeden Augenblick übergeben musste. Die Welt um ihn herum verschwamm und dann wurde alles schwarz.

,,Mayday Casey ist zusammengebrochen.", drang Stella Kidds Stimme durch das Funkgerät. ,,Könnt ihr ihn raus bringen oder braucht ihr Hilfe?", wollte Hermann wissen. ,,Wir schaffen das schon."

Kelly war unruhig. Er machte sich große Sorgen um seinen Freund, was Cruz sofort merkte. ,,Hey Lieutenant, wir schaffen das schon. Geh und kümmere dich um Casey.", sagte sein engster Freund und Kelly nickte dankbar. ,,Passt auf euch auf.", forderte Kelly bevor er nach draußen lief.

Matt öffnete die Augen, nur um sie sofort wieder zusammen zu kneifen. ,,Komm schon Casey, ich habe gesehen, dass du deine Augen auf hattest.", hörte er Brett sagen.
,,Gib ihm Zeit, ich glaube das ganze liegt an seiner Migräne.", das war Kellys Stimme und sein Freund hatte Recht. Er konnte seine Augen einfach nicht öffnen. Es war zu hell draußen und sein Kopf schmerzte höllisch.

Er spürte wie jemand seine Hand nahm und dann hörte er Kelly sagen:
,,Wenn es an deiner Migräne liegt drück meine Hand."
Matt drückte Sie. ,,Okay, Matt braucht jetzt ruhe. Am besten wir bringen ihn in den Rettungswagen und dann sollten wir ihm etwas auf die Augen legen, damit er vor der Helligkeit geschützt ist."

Casey war froh, dass sein Freund da war, denn Kelly wusste genau was er brauchte, denn er selber konnte genau das gerade nicht kommunizieren.

,,Hey Case, ich hebe dich jetzt auf die Trage und lege dir dann ein nasses Tuch auf die Augen, das sollte dir helfen.", sagte er so leise, wie möglich, bevor er seinen Freund hochhob und kurz darauf lag Casey auf der Trage und hatte ein nasses und kühles Tuch auf seinen Augen.

Als er hörte, wie die Türen des Rettungswagen geschlossen wurden entspannte er sich etwas. Nun wusste er, dass er seine Ruhe hatte und niemand ihn stören würde.

Kelly ließ seinen Freund nicht alleine. Beruhigend strich er über den Handrücken des blonden und schwieg. Er wusste, dass Casey in diesem Zustand überempfindlich war, was Geräusche angeht weswegen er lieber nichts sagte, damit er seinen Freund nicht störte.

Sie fuhren zurück zur Wache. Casey ging es etwas besser, doch er hatte sich dazu entschieden im Rettungswagen zurück zu fahren um noch etwas liegen bleiben zu können.

An der Wache angekommen half Severide ihm hoch und flüsterte: ,,Leg dich noch etwas hin, ich rede kurz mit Boden und dann bringe ich dich nachhause." Casey nickte einfach nur und ließ sich von Severide dann in sein Büro bringen, wo er sich sofort in sein Bett legte.

Bevor Severide das Büro seines Freundes verließ schloss er noch schnell alle Rolladen, damit Casey seine Ruhe hatte, dann ging er zu Boden.

,,Chief, kann ich kurz mit ihnen sprechen?" ,,Natürlich, kommen Sie rein."
Kelly betrat das Büro seines Chiefs und setzte sich. ,,Casey geht es nicht gut. Er hat starke Migräne und sollte lieber nachhause, aber ich will ihn nicht alleine lassen.", erklärte er sein Anliegen. ,,Verstehe... Cruz und Kidd können auf der Drehleiter und bei der Rüstgruppe einspringen, bringen sie Matt heim und kümmern Sie sich um ihn.", sagte Boden. ,,Danke Chief, wir sehen uns bei der nächsten Schicht."

Kelly packte schnell seine und Matts Sachen und ging dann zurück zu seinem Freund, dieser saß auf seinem Bett und übergab sich in den Mülleimer. ,,Zeit, dass du nachhause kommst.", flüsterte Kelly nur und hockte sich vor seinen Freund. ,,Gute Idee...",murmelte Casey.

,,Zum Glück haben wir heute dein Auto genommen, ansonsten hättest du nachher noch in meins gekotzt.", scherzte Kelly und obwohl es ihm wirklich schlecht ging grinste Casey. ,,Keine Sorge, ich hätte es sauber gemacht oder auch nicht."

Die Fahrt an sich verlief schweigend. Casey hatte die Augen geschlossen, damit seine Kopfschmerzen vielleicht etwas besser wurden, was allerdings nicht der Fall gewesen war, doch die Hoffnung starb ja bekanntermaßen zuletzt.

Zuhause angekommen zog sich Matt um und legte sich dann direkt ins Bett. Kelly holte ihm einen Eimer, denn er neben Matts Bettseite platzierte, nur im Falle, dass er nochmal erbrechen musste.

Kelly wollte gehen, doch sein Freund hielt ihn fest. ,,Bleib, bitte.", murmelte er und Kelly nickte lächelnd. ,,Wenn du das willst, dann natürlich baby.", meinte er, dann zog er sich etwas bequemes an und legte sich neben den Blonden ins Bett.

Matt ließ es zu, dass Kelly näher kam,seine Arme um ihn schlang und ihn dann eng an seinen Körper zog. Er liebte diese Nähe zu Severide, denn sie ließ ihn wohl und geborgen fühlen. ,,Und jetzt schlaf baby, dann geht es dir morgen schon besser.", noch immer flüsterte Severide, um seinen Freund nicht zu stören. ,,Danke, dass du bei mir bist.", meinte Casey. ,,Dafür musst du dich doch nicht bedanken, ich liebe dich und möchte nur, dass es dir gut geht. ,,Ich liebe dich auch.", murmelte Casey und schlief ein, während Kelly ihm durch die Haare strich.

One ChicagoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt