Für dich fliege ich nach...

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Hallo meine Lieben,

willkommen zurück zu einer kleinen Idee. Die schlicht ist, es beschreibt die Gedanken zwischen den beiden Halbfinalen und dem Finale. Die Szenen sind tatsächlich zwischen den einzelnen Stadien. London,, dem Hydepark und sogar einen Teil vom Plot auf der London Bridge entstanden. Also seht es mir bitte nach, wenn nicht alles gleich ist.

Ich hoffe, ich kann euch ein wenig abholen und würde mich über eure Meinungen freuen :)

Für dich flieg ich nach Manchester

für dich fahr ich nach Sevilla

Nur um zu sehen wie du wieder siegst

den Gegner zur Verzweiflung schießt

Erste Halbzeit

und die Stimmung ist ganz groß

ob in Wattenscheid oder Wladiwostok

Jeder fragt sich

ist der Gegner heute fit

und auf den Rängen ist schwarz-gelb der Megahit

Die gelben Fahnen flattern unter der Euphorie, die im Stadion entfacht. Die Pariser verstummen, die Borussen beben. Der Schweiß liegt in der Luft. Einige der nervigen Trikots verschwinden. Ihre Besitzer zittern vor Aufregung um die letzten Minuten. Und diese Stimmen erhöhen erneut den Druck, reizen ihre Stimmbänder, um ihre Mannschaft nach vorn zu pushen. Auch die gegnerischen Fans steigern den Druck, das Aluminium erklingt und ein Raunen fährt durch das Stadion. Jauchzende Gesichter, wütende und treue Anhänger, die an ihren Klub glauben.

Erst als der Schlusspfiff ertönt, bricht alles zusammen. Julian weiß nicht, was er zuerst macht. Sein Herz schlägt ihm bis zum Hals, er spürt die Adrenalinschübe, die Gänsehaut und das Brennen auf der Haut. Sie haben es geschafft! Und er realisiert nicht, er rennt mit seinen Kameraden zu den Fans. Sabitzer ist mittendrin, Kobel hängt zwischen breiten Armen. Er fällt in eine Traube voller seiner Freunde. Freunde, Kollegen, mit denen er das Unmögliche möglich machte. Es war seine Ecke, sein Schuss, seine Flanke, die auf den hinteren Mann ging. Dort, wo Platz war, dort, wo Mats stand und die Ecke versenkt.. Sie waren ihrem Traum einen Schritt näher gekommen, einen Riesenschritt näher gekommen. Sie würden nach London fahren. Sie würden im Wembley spielen. Sie stehen im Finale der Champions League. Ein dickes, fettes Grinsen erscheint auf seinen Lippen. Sie feiern mit den Fans, liegen sich in den Armen, stimmen Lieder an. Und am Ende weiß er nicht, wie oft er jeden in den Armen hatte. Fakt ist: Sie stehen im CL-Finale!

Sie reißen sich von den Fans los, gehen links abseits zu ihren Familien. Er zieht sie in die Arme, alle drücken ihn, knuddeln ihn und beglückwünschen ihn. Und er realisiert es nicht, es scheint so fern und so weit weg. PSG. Milan, Newcastle, PSV, Atlético, PSG.

Sein Herz setzt aus, die Monate waren verflogen, die Saison war bald vorbei. Die EM steht ins Haus. Bayern war nach 11 Jahren kein Meister mehr. Schalke nicht abgestiegen, ein Zweitligist stand im DFB-Pokal-Finale und sie waren Fünfter in der Tabelle. Ein schlechter Platz wäre die Saison nicht so anders, ganz anders.

Er befreit sich aus den Armen seiner Freunde, rennt zurück. Grölt, um sich auf den Weg mit dem Gelben Trikot zu den Interviews zu machen. Die Interviews übersteht er, so langsam kommt es zu ihm hindurch. Finale. Champions-League-Finale! London. Wembley! Sie haben es geschafft, es zittert alles in ihm. Jetzt muss Bayern gegen Real gewinnen. Dann würden sie gemeinsam dort stehen. Einer als Sieger, der andere als Verlierer, aber sie würden gemeinsam in London stehen. In einem gelben und roten Trikot. Es würde halb so wehtun. Da sie sich den Sieg gönnen, weil es sich richtig anfühlt, sich für den Partner zu freuen. Julian lacht erleichtert auf, macht sich auf den Weg in die Kabine. Seine Stollen klappern auf dem Boden, der Boden befleckt mit Grasresten und Erde.. Sein Team singt in der Kabine und er wird herzlichst empfangen. Er bekommt ein Bier in die Hand gedrückt, zieht sich das T-Shirt über den Kopf. Nimmt einen kräftigen Schluck, grinst und hüpft mit dem Engländer, der wild mit der Musikbox tanzt. Sie feiern, sie grölen und dennoch will Julian alleine sein. Er zieht sich zurück, gibt an, auf Toilette zu gehen, niemand hinterfragt sein Vorhaben. Er nimmt sein Handy mit, wirft sich auf den Boden der Toilette und entsperrt es. Einige Hundert Nachrichten erreichen ihn, Freunde, Familie, Fans und doch sucht er diesen einen Namen. Findet ihn unter den verpassten Anrufen, das rote Herz brennt sich in seine Pupillen. Der verpasste Anruf war vor einer Stunde; er fackelt nicht lange und drückt auf den Namen seines Freundes. Sein Herz klopft, er freut sich.. Möchte nur seine Stimme hören, dass er ihn liebt und sie es morgen schaffen werden.
Julians Mundwinkel fallen, als kein Freizeichen ertönt, die Mailbox erklingt. Das Handy ist aus, Leons Handy ist aus, es ist ein Schlag in die Magengrube. Julian wechselt in WhatsApp. Ignoriert die Nachrichten, sucht den Chat mit seinem Freund und hat neue Nachrichten.

Fußball Onshots, Klappe zuvielteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt