Die Sache mit der Kritik

229 28 156
                                    

K R I T I K

Hallo liebe Community Lounge! Heute haben wir erneut ein ernstes Thema für euch, das eigentlich gar nicht anders zum letzten Kapitel ist. Wir wissen, dass unsere Kritiken nicht immer perfekt sind. Wie auch das Schreiben selbst, muss das Kritisieren geübt werden und das tun unsere Mitglieder der Lounge mit dem Buch. Wir nehmen jegliche Kritik an und versuchen, uns stetig zu verbessern.

Allerdings beobachten wir einfach noch oft, dass Autoren sich im Nachhinein bei ihren Lesern beschweren und die Kritik selbst fast schon als Hate abstempeln.

Ein ehemaliger Kritiker von uns hat dazu einen sehr ausführlichen Text verfasst, der euch hoffentlich klarer macht, wann etwas eine Kritik ist und wo es mit Hate beginnt. Bitte lest es euch in Ruhe durch.

• • •

W A S • I S T • K R I T I K ?

Zum Anfang thematisieren wir mal die Arten von Kritiken. Alle, die sich damit schon ausreichend auskennen, können diese Passage gerne überspringen.

Konstruktive Kritik sollte hier jedem ein Begriff sein. Doch die meisten verstehen den »konstruktiven« Aspekt nur zu einem Teil. Die erste Annahme wäre, dass konstruktive Kritik eine Form der Kritik ist, die keine Beleidigungen enthält, nicht sarkastisch ist und allgemein einfach sachlich ist. Das ist, wie gesagt, zum größten Teil korrekt. Doch ein für mich wichtiger Aspekt ist, dass konstruktive Kritik keine inhaltslosen Komplimente enthält.

Es gibt enorm viele Personen, die denken, man müsse auch etwas Positives sagen, andernfalls ist die Kritik per se negativ, aber das ist mit der Definition nicht vereinbar. Logisch betrachtet ergibt es auch keinen Sinn, dass man sich dazu zwingen muss, etwas Positives zu nennen, auch wenn wir die Definition beiseitelegen. Daraus können wir jetzt schon mal schließen, dass man kein positives Wort über die Geschichte verlieren muss. Das macht die Kritik nicht destruktiv.

Damit kommen wir gleich zur anderen, größeren Form der Kritik: Die destruktive Kritik.

Destruktive Kritik ist kein Sammelbegriff für Kritiken, die lang sind und nur die Mängel an einer Geschichte oder ähnlichem zeigen, nur, um das noch mal klarzustellen. Das sind auch keine »reißerischen« Texte, die negative Wörter in sich tragen. Sich angegriffen fühlen und wirklich angegriffen zu werden, sind zwei sehr verschiedene Dinge.

Damit habe ich eigentlich auch schon alles angedeutet, was hier wichtig ist. Destruktive Kritik fokussiert sich tatsächlich ausschließlich darauf, die Person hinter dem Werk zwar zu kritisieren, sie dabei aber auch gezielt runterzumachen oder gar zu beleidigen. Meist passiert das aber auch auf eine indirekte und manipulative Art. Also meistens alles, wofür man NICHT angezeigt werden kann.
Werdet ihr beleidigt, gleichzeitig aber auch kritisiert, muss das aber auch nicht gleich eine destruktive Kritik sein. Vielleicht ist die Person auch nur ein Arschloch.

Auch eine simple Aussage kann Kritik sein. Das dürft ihr auf keinen Fall falsch verstehen.

W A R U M • K R I T I K ?

Was nützt Kritik überhaupt noch, wenn kaum einer damit umgehen kann? Wenn viele sie falsch verstehen und wenn viele ein Stigma drumherum bilden?
Auf all diese Fragen, könnte ich eine simple und kurze Antwort schreiben, doch so kurz und knapp möchte ich mich nicht halten.

Kritik in ihrer reinsten Form beleidigt den Autoren/Künstler nicht. Sollte eine Person also mit der konstruktivsten Kritik dennoch ein Problem haben, so liegt es an dieser Person, das Problem selbst zu beheben. Kritik ist nicht, wie viele vielleicht denken mögen ein langer Text mit tausenden Fußnoten. Kritik kann und ist auch, wenn der Chef dir sagt, du sollst etwas anders machen. Wenn dein Freund dir den Rat schenkt, dein Verhalten vielleicht zu überdenken. Kritik ist auch, wenn dein Lehrer ein Fehler in deiner Arbeit anmerkt.

Lounge NewsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt