Die verborgene Welt

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Adrian führte Elena durch den geheimen Garten, wo die Magie in der Luft pulsierte und die Pflanzen auf ihre Anwesenheit reagierten. Die Farben und Düfte waren intensiver als alles, was Elena je erlebt hatte. Jede Blume, jeder Baum schien eine eigene Geschichte zu erzählen.

„Wo sind wir?" fragte Elena, während sie durch das üppige Grün ging.

„Dies ist der Übergang", erklärte Adrian. „Ein Ort zwischen der menschlichen und der magischen Welt. Nur wenige kennen ihn, und noch weniger können ihn betreten."

Elena betrachtete ihn neugierig. „Wie hast du von mir erfahren?"

„Ich spüre Veränderungen in der magischen Welt", antwortete Adrian. „Als du den Garten betratest, konnte ich deine Präsenz fühlen. Deine Magie ist stark, aber unkontrolliert."

Adrian führte Elena zu einem alten Brunnen im Herzen des Gartens. „Dieser Brunnen ist ein Portal", sagte er. „Er verbindet uns mit der magischen Welt. Aber bevor wir durchgehen, musst du etwas über die Gefahren wissen, die auf uns warten."

Elena nickte entschlossen. „Ich bin bereit."

Adrian legte eine Hand auf den Brunnenrand und murmelte einige Worte in einer alten Sprache. Das Wasser im Brunnen begann zu leuchten und bildete einen strudelnden Wirbel. „Folge mir", sagte Adrian und sprang in das leuchtende Wasser.

Elena nahm einen tiefen Atemzug und folgte ihm. Ein Gefühl von Schwerelosigkeit ergriff sie, und dann fand sie sich auf der anderen Seite wieder, in einer Welt, die sowohl vertraut als auch fremd war.

Die magische Welt war atemberaubend. Sie standen auf einer weiten Wiese, die von majestätischen Bergen und dichten Wäldern umgeben war. Der Himmel war von einem intensiven Blau, und seltsame, leuchtende Kreaturen flogen in der Ferne. Überall waren Spuren von Magie sichtbar, von den funkelnden Flüssen bis zu den schwebenden Inseln am Horizont.

Adrian wandte sich zu Elena um. „Willkommen in der magischen Welt", sagte er. „Hier beginnt deine wahre Reise."

Elena fühlte eine Mischung aus Ehrfurcht und Angst. „Es ist unglaublich", flüsterte sie. „Aber was sollen wir jetzt tun?"

„Zuerst müssen wir zu Alaric, meinem Mentor", erklärte Adrian. „Er wird dir helfen, deine Kräfte zu verstehen und zu kontrollieren. Doch wir müssen vorsichtig sein. Dunkle Mächte regen sich, und sie werden nicht zögern, uns aufzuhalten."

Sie machten sich auf den Weg durch die magische Landschaft, während Adrian ihr mehr über diese Welt erzählte. „Die magische Welt ist in verschiedene Reiche unterteilt", sagte er. „Jedes wird von einem Rat der Ältesten regiert, die über das Wohl ihrer Bewohner wachen. Doch es gibt auch Rebellen und dunkle Kreaturen, die Chaos verbreiten wollen."

„Was hat diese Bedrohung ausgelöst?" fragte Elena.

Adrian seufzte. „Ein mächtiger dunkler Magier, der seit Jahrhunderten in Vergessenheit geraten war, ist wieder erwacht. Er sucht nach einem uralten Artefakt, das ihm unendliche Macht verleihen würde. Unsere Aufgabe ist es, ihn zu stoppen."

Nach mehreren Stunden Fußmarsch erreichten sie eine kleine Hütte am Rande eines Waldes. Adrian klopfte an die Tür, und ein älterer Mann mit weißen Haaren und tiefen, weisen Augen öffnete. „Adrian, mein Junge", sagte er und umarmte ihn herzlich. Dann wandte er sich Elena zu und musterte sie aufmerksam. „Und das muss Elena sein."

Elena nickte schüchtern. „Ja, Sir. Adrian sagte, Sie könnten mir helfen."

Alaric lächelte freundlich. „Natürlich, meine Liebe. Komm herein, wir haben viel zu besprechen und wenig Zeit."

Im Inneren der Hütte war es gemütlich und voller seltsamer Artefakte und Bücher. Alaric führte sie zu einem großen Tisch, der mit Karten und Schriftrollen bedeckt war. „Setzt euch", sagte er. „Es gibt viel, was ihr wissen müsst."

Während sie dort saßen, erzählte Alaric von den alten Prophezeiungen und den Herausforderungen, die vor ihnen lagen. „Elena, deine Kräfte sind außergewöhnlich", sagte er. „Du bist eine Naturmagierin, und deine Verbindung zur Erde ist stark. Doch du musst lernen, sie zu kontrollieren, wenn du gegen den dunklen Magier bestehen willst."

Elena fühlte sich überwältigt, aber auch entschlossen. „Ich werde alles tun, was nötig ist", sagte sie fest.

Adrian und Alaric nickten zustimmend. „Dann lasst uns beginnen", sagte Alaric. „Die Zukunft unserer Welten hängt von uns ab."

So begann Elena ihre Ausbildung unter der Anleitung von Adrian und Alaric. Sie wusste, dass der Weg vor ihr schwierig und gefährlich sein würde, aber sie war bereit, alles zu tun, um die Bedrohung abzuwenden und das Gleichgewicht zwischen den Welten wiederherzustellen.

Die Hüter der magischen Welt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt