Man lebt, aber alles hält nicht lang

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Die Tage vergingen, alles blieb beim alten, nix änderte sich großartig. Es war nurnoch der Alltag vorhanden. Keine Events, die ihn unterbrachen.

Genau das liebte er und hasste er zugleich. Er brauchte Abwechslung, wusste aber nicht was, denn alles war der pure Albtraum für ihn. Denn überall waren Menschen dabei. Überall konnte man nicht Menschen vermeiden.

Das einzige, wozu Basti bereit wäre, war, mit seinem Kumpel Kevin was zu zocken. Ob sie dabei nebeneinander chillten oder nur per Discord sich unterhalten konnten, war ihm relativ. Auch war ihm bewusst, dass auch Kevin ein Mensch war, doch der Fakt, dass er sich bei diesen einen Menschen wohlfühlte, legte den Fakt, dass Kevin ein Mensch war, beiseite.

Doch auch in letzter Zeit, waren diese Events, dass sie zusammen zockten, viel seltener geworden. Die letzten drei Wochen hatten sie kaum Kontakt mehr miteinander. Das einzige waren diese Clips, wo sie quasie miteinander sprachen. Wo sie wussten, dass diese zum anderen rüber geschickt werden.

Keiner von beiden wusste so richtig, warum dieser Kontakt abschwellte, doch auch keiner wollte den Schritt zurück machen. Diesen Schritt in die Richtung des anderen.

Und auch heute war der Tag wieder gleich, bis auf den Abend, wo Basti nach langer Zeit wieder mit Kevin zusammen aufnahm.
Sie hatten wieder mal Spaß zusammen, und selbst die Zuschauer mochten den Fiebertraum, den die zwei abziehen.
Doch irgendetwas stimmte nicht ganz. Lies die beiden sich streiten, sich anschreien, und schlussendlich, beleidigen.

"Und was machst du, Kevin, wenn wir kurz keinen Kontakt haben? Du gehst gleich davon aus, mich nie wieder zu sehen und vergisst mich ganz! Ja klar, super Freundschaft haben wir hier! Ganz ehrlich, verpiss dich aus meinem Leben, wenn du das so weiter durchziehst!", fuhr ich Kevin an, er lachte nur herzlich. "Ja gerne!" Wir beide hatten keine Ahnung mehr, ob es ein echter Streit, oder ob es für den Joke war. Das überforderte mich ein wenig, aber aufhören, ihn zurecht zuweisen, wollte ich auf garkein Fall.

"Diese Freundschaft, ja? Die war nämlich die ganze Zeit sowieso nur gespielt!", machte er auf den Oberschlauen, konnte sich sein Lachen dennoch nicht verkneifen. Es traf mich irgendwie mehr, als es sollte. Es traf mich mehr, als wenn es nur aus Joke gewesen ist.

Ich war jetzt nicht mehr hier, sondern in meiner eigenen Welt gefangen. In meinen Gedanken, welche sagten, dass Kevin das ernst meinte. Ich wusste es ja nicht, denn was ich sagte, war auch für ihn ein Rätsel, ob ich es denn ernst meinte.

"Du bist ein Hurensohn, Basti. Ich hasse es ja, wie du die ganze Zeit auf mir rumhackst, nur weil ich nicht nach deinen Wünschen perfekt bin." Das hörte ich noch, dieses bisschen Boshaftigkeit mir gegenüber.

Wirklich niemand der Zuschauer konnte erahnen, in welche Richtung das hier noch gehen wird, ob es denn wirklich war, ob sie denn dazu standen, zu was sie sagten. Nichteinmal Bastian und Kevin selber wussten das ja genau.

Nach langer Zeit, nach gefühlten Stunden, wurde es ruhiger. Man hörte nichtmal ein Atmen, wenn man denn in Zuschauer Position war. Und dann fragte Kevin Basti eine Frage, die niemand hören wollte, denn das war Smalltalk, und das war eigentlich langweilig für die Leute. Doch das interessierte Kevin in diesem Moment nicht. Er wollte das wissen.

"Wie geht es dir, Basti?", kam es urplötzlich, mitten im Try, von ihm. Ich musste ersteinmal auf diese Frage klarkommen, wusste nicht so recht, wie man sowas beantworten sollte. Und selbst wenn, war es denn okay für die Leute?

In meinem Kopf begann ein Lied zu spielen. Dieses Lied aus meiner Jugend, als ich wirklich mit allem ein Problem hatte. Wo wirklich niemand, außer meine Freundin, mich retten konnte. Mich aus meinem Tief holen konnte. Wo die Depression noch verstärkt wurde durch die Pupertät, und ich nicht damit umgehen konnte.

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