Prolog

25 2 2
                                    

Noch verschlafen öffne ich meine Augen und starre eine Zeit lang nur die weiße Decke über mir an. Heute ist der Tag, nach dem ich mich schon lange sehne.

Heute ist mein Geburtstag. Und nicht nur irgendeiner, sondern mein 18. Geburtstag.

Eigentlich sollte man sich ja riesig darüber freuen, mit der Familie und den Freunden diesen Tag zu feiern. Bei mir ist es anders.
Freunde habe ich nicht, wenn dann nur oberflächliche und ja meine Familie.. denen bin ich offensichtlich relativ egal. Meine Schwester hat heute auch Geburtstag.
Nein, wir sind keine Zwillinge, denn sie ist 2 Jahre älter. Sie feiert also ihren 20. Geburtstag.
Aber da ich nun 18 bin kann ich endlich meinen Träum erfüllen und in eine andere größere Stadt ziehen.
Langsam stehe ich von meinem kleinen Bett auf und schaue durch mein kleines und einziges Fenster. Dafür muss ich jedoch nach oben schauen, da es sich kurz unter der Decke befindet. So wie normale Kellerfenster halt. Richtig gehört ich wohne in einem kleinen Zimmer im Keller, einer verdammten Villa, da keiner meiner Familie mich gerne bei sich hat und mich ertragen kann.

Tolles Leben.

Jeder, wirklich jeder, Raum in diesem extrem großen Haus ist schön und modern eingerichtet, nur meins nicht. Mein Gott sogar die Abstellkamern sind größer und haben mehr Stil als mein Zimmer.
Langsam mache ich mich fertig und schlendere langsam die Treppe hinauf mit der Kette für meine Schwester, Scarlett. Diese verdammte Kette hat mich ein halbes Vermögen gekostet, nur weil ich wieder direkt unten durch bei denen da oben bin, wenn sie nur ein Cent zu wenig gekostet hat.

Als ich das Erdgeschoss erreiche fällt mir direkt die aufwendige Dekoration auf. Innerlich verdrehe ich die Augen.

In der Küche treffe ich auf meine Mutter, die mich sofort bemerkt.
"Da bist du ja endlich", faucht sie mich direkt an. Wie nett.
"Hast du dein Geschenk für deine Schwester?", fragt sie weiter, worauf ich nur nicke.
"Ja dann geh schon ins Esszimmer, wo der Tisch bereits gedeckt ist, da du Miss Ich-lasse-alle-anderen-die-Arbeit-machen es nicht getan hast.
Im Wohnzimmer sitzt bereits mein Vater.
"Guten Morgen Dad", begrüße ich ihn leise.
Er erblickt mich und schaut mich abwertend an, schon fast angewiedert.
"Nenn mich gefälligst nicht Dad!", schreit er mich an, was mich zusammenzucken lässt. Ich schlucke. "Tut mir leid Mr. Peterson."
"Jaja, setz dich hin", brummt er.
Ich gehorche und setze mich ans Ende des großen Tisches, damit die anderen etwas Ruhe vor mir haben. Zwischen ihren und mir liegt 1 bis 2 Meter. Das ist der Platz wo ich immer sitzen muss. Ja so sieht mein Leben aus. Schön nicht wahr?

Mittlerweile sitzen meine Eltern und ich am Tisch und warten auf Scarlett.

Nach geschlagenen 30 Minuten kam sie endlich runter. Top aufgestylt in Kleid und sowas. Alleine dieses Kleid kostet mehr als alles was ich besitze.
Meine Eltern springen sofort auf und überschütten meine Schwester mit Glückwünschen. Nachdem sie ihre Geschenke bekommen hat stehe ich auch auf. Ach was mache ich mir vor. Mein Geschenk ist nichts hingegen der anderen.
Ich trete vor meine wunderschöne Schwester, die einem Model gleicht mit ihren langen Beinen und der Top- Figur. "Herzlichen Glückwunsch, Scarlett. Hier das ist für dich", lächelnd überreiche ich mein Geschenk und schüttle ihre Hand.
Angewiedert rümpft sie ihre Nase und putzt ihre Hand an einem Tuch ab. Sie geht einige Schritte bevor sie mein Geschenk einfach in irgendeine Ecke schmeißt. Ich senke enttäuscht meinen Kopf und setze mich wieder hin und fange an zu essen.

Am Abend fand noch eine Party für sie statt. Für mich war es eher Arbeit. Und wie erwartet gratulierte mir niemand.

Kurz vor zwölf legte ich mich ins Bett. Ich war kurz davor einzuschlafen, als ich einen letzen Blick auf mein altes Nokia- Handy warf. 23:59 Uhr und keine Nachricht, kein Glückwunsch... nichts, garnichts.
"Happy Birthday, Grace", seufze ich so leise zu mir, dass es eher ein Flüstern ist. Und so schlafe ich ein, mit nassen Wangen meiner zahlreichen Tränen.

*****

Ein paar Tage später hatte ich meinen gesamten Besitz zusammengeräumt. Insgesamt einen dieser Wanderrucksäcke.
Mit meinem Rucksack gehe ich nach oben zu meinen Eltern.
Heute ist der Tag an dem ich endlich ausziehen werde. Ich werde nach New York ziehen. Warum da? Es ist eine schöne und aufregende Stadt und außerdem habe ich durch viele Nachforschungen herausgefunden, dass dort mein leiblicher Vater lebt. Ja, richtig gehört. Meine Mutter hatte früher eine Affäre, aus der ich dann entstand. Ja und das wird der Grund sein warum mich meine Familie hasst. Nämlich für Mutter's Fehler. Wie dem auch sei.
Ich finde alle versammelt im Esszimmer.
"Also ich werde dann jetzt gehen", berichte ich.
"Wohin bitte Fräulein?", arrogant stellt sich meine Mutter vor mich.
"Ich werde doch ausziehen Mutter", beim Wort 'Mutter' verzieht sie angewiedert das Gesicht.
"Oh Gott endlich", kichert Scarlett.
"Wird auch mal Zeit, dass der Abschaum aus diesem Haus kommt", lacht mein Vater und klatscht in die Hände.
Gekränkt senke ich meinen Kopf und eine Träne läuft meine Wange hinab.
"Alsooo, dann bis irgendwann. Ich werde euch alle vermissen.", meine Stimme zittert. Und es stimmt wirklich, ich werde sie vermissen, auch wenn ich weiß, dass mich hier niemand vermissen wird. Das tut weh, aber entspricht der Wahrheit.
Da niemand etwas erwidert und sie sich bereits von mir abgewendet haben gehe ich auf die Haustür zu und trete hinaus.

Ich komme Welt. Ich hoffe es wird besser, als wie es bisher war.

Auf nach New York!

***********

Hinterlasst doch bitte Votes und Kommentare, damit ich sehe, ob es euch gefällt oder halt nicht!:D

In the shadow of my older sister. || {h.s.}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt