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Die Umzugshelfer haben vor etwa einer halben Stunde den letzen Schrank aufgebaut.
Jetzt muss ich nur noch meine Sachen einräumen und ich bin offiziell, hier in meiner hundert Quadratmeter Wohnung eingezogen.
Sie besteht aus einer Küche, ein Wohnzimmer, zwei Badezimmer und zwei Schlafzimmer, wovon eines als Gästezimmer gilt.

Vor einer Woche waren Flo und ich auf dieser Comic Con. Was bedeutet es ist eine Woche her, dass ich Ben kennengelernt habe.

Nach dem die Frage Antwort Runde beendet wurde, haben wir uns angestellt für Fotos.
Ich bringe es am besten ganz schnell auf den Punkt.

Ungefähr zehn Leute waren noch vor uns, dann hätten wir mit den Schauspielern ein Foto machen können.
Wobei man ganz klar sagen muss, die meisten wollten eigentlich nur ein Foto mit Ben haben, dass hätte ihnen gereicht und mir ebenfalls.

Nur kam es dazu nicht.
Alles was ich mitbekam war wie Ben ein Anruf bekam und dann ganz schnell wegmusste.

Es gab ein Riesen Aufstand, weil wie gesagt die meisten eigentlich nur ein Foto von ihm mit sich haben wollten. Die, die schon ein Foto gemacht haben, haben so schadenfroh darüber gegrinst und uns ausgelacht, dass ich denen am liebsten eine aufs Maul gehauen hätte.
Fast alle, nein eigentlich jeder, war riesig enttäuscht. Mir eingeschlossen. Aber ich war nicht so enttäuscht wie Flo.

Noch nie aber auch wirklich nie hab ich sie so enttäuscht gesehen.
Es hat mir das Herz gebrochen.
Und nein das ist nicht übertrieben.

Also hab ich etwas getan.
Etwas was bestimmt sowieso niemals klappen wird.

Ich habe Bens Instagram Account gesucht und auch sehr schnell gefunden.
Seit sechs Tagen bin ich einer seiner Followerinnen und warte jeden Tag auf einer Antwort von ihm.

Flashback von vor sechs Tagen:

So niedergeschlagen hab ich Flo noch nie erlebt.
Ihr Gesicht blieb seit dem er gegangen war traurig und enttäuscht.
Ich muss irgendwas tun.

Ich zücke mein Handy und gehe sofort auf Instagram um nach ihm zu suchen.

Mal sehen er heißt Benjamin, dann fangen wir damit mal an.
Wie war sein Nachname nochmal?
Schwortmorth?
Nope es gibt kein Bejamin Schwortmorth.
Motzworth?
Nope auch nicht.
Es war doch irgendwas mit W am Anfang, da bin ich mir sicher.

Ich bin so bescheuert. Flo folgt ihm bestimmt.
Also gehe ich auf Flos Account und suche ihn.
Zum Glück folgt sie nicht fielen, was meine Suche sehr verkürzt hat, denn schon hab ich ihn!

Achso Benjamin Wadsworth.
Nah dran war ich trotzdem.

Ok Lizzie.
Schritt eins: Folgen
Schritt zwei: Nachricht schreiben
Schritt drei: Hoffen das er antwortet

Schritt eins: durchgeführt.
Schritt zwei:


Hallo Benjamin,
Hier ist Lizzie von der Comic Con. Vielleicht erinnerst du dich ja an mich. Vielleicht hast du mich aber auch schon vergessen. Der Grund weshalb ich dir schreibe ist, meine beste Freundin Flo ist super traurig und enttäuscht, dass sie kein Foto mit dir machen konnte und mit dir sprechen konnte, deshalb möchte ich dich bitten eine Cameo für sie zu drehen. Ich hoffe du liest diese Nachricht überhaupt. Jedenfalls wäre es wirklich nett wenn du es machen würdest.
(Liebe Grüße, Lizzie die, die sich unnötig entschuldigt)

Diese Nachricht ist mit Abstand die dämlichste Nachricht die ich je geschrieben habe. Sie ist, ich weiß auch nicht, dumm. Aber jetzt ist es eh zu spät, ich hab sie abgeschickt und löschen werde ich sie nicht. Ich bin zu faul um nochmal was neues zu schreiben.

Flashback Ende

Bis jetzt kam immernoch keine Antwort. Aber gut was erwarte ich auch. Er bekommt bestimmt jeden Tag tausende Nachrichten. Da ist meine bestimmt schnell untergegangen. Wenn er überhaupt sich welche anschaut. Worauf ich natürlich hoffe und zähle.

Naja erstmal sollte ich mich weiter aufs einräumen konzentrieren.
Mit der Küche mache ich jetzt erstmal weiter und dann kommt mein Schlafzimmer.
Wenn das fertig ist gehe ich erstmal einkaufen.
Ich, ein verfressenes Mädchen Plus ein leerer Kühlschrank, dass ist keine gute Kombi.

Gesagt getan. Gerade lege ich die letzen drei Hosen von mir zusammen, die letzten vier Kleider hänge ich auf und die letzten zwei Schuhe tue ich ordentlich in meinen Schuhfach.

Mit schnellen Schritte schreite ich von meinem Schlafzimmer zum Flur um meine Schuhe anzuziehen. Ja ich hab in meinen Schlafzimmer ein Schuhfach und im Flur auch. Bei manchen sind es Taschen und bei mir eben Schuhe.
Kennt ihr das, ihr wisst ihr zieht die Schuhe überhaupt nicht an aber könnt euch einfach nicht von ihnen trennen.
So ist es bei mir.

Mit Handtasche in der einen Hand und Wohnungsschlüssel in der anderen Hand schließe ich meine Haustür ab und lasse den Schlüssel dann in meiner Handtasche verschwinden.


In letzter Zeit denke ich oft über mein weiteren Berufe Weg nach.
Für mich steht fest ich möchte meine Talent weiterhin nutzen. Ich habe Spaß an der Musik und warum sollte ich die Chance auf Spaß an der Arbeit nicht nutzen.
Ich hab schon viele Videos gemacht in denen ich Lieder Covere, diese Videos stelle ich auf Tik Tok, YouTube und Instgram. Ungefähr fünftausend Menschen folgen mir.

Wenn ich mir angucke wie viele Leute Ben folgen und dann gucke wie viele mir fällt mir erst richtig auf wie weit der Beliebtheitsgrad zwischen uns ist.

Ugh schon wieder ER. Es ist egal was ich mache er taucht immer wieder in meinen Gedanken auf. Es ist zum verrückt werden.

Ich versuche mich immer wieder von ihm abzulenken, indem ich Musik mache.
Ich schreibe meine eigenen Songs.
Nur bin ich zu unsicher, um sie zu veröffentlichen.

Was ist wenn die Leute sie schrecklich finden und mich auslachen. Das wäre das schlimmste.
Aber dann gibt es diese Momente in denen ich mich frage was wäre wenn sie den Leuten gefällt.

Es ist immer dieses ‚Was wäre wenn', dass mich immer stopt oder mich zum weitermachen bringt.

Was wäre wenn mein leiblicher Vater mich und meine Mom nie im Stich gelassen hätte.

Was wäre wenn ich John nie begegnet wäre.
Wäre mir der Schmerz dann verblieben gewesen.

Ich dachte es müsste weh tun.
Ich habe mir Rechtfertigungen für sein Verhalten in meinen Kopf gesucht.
Ich dachte, Liebe soll wohl weh tun und sich so anfühlen.

-Die ' red flags ' in denen mein Bauchgefühl mir sagte," Das ist nicht richtig " habe ich als Zeichen der Leidenschaft gesehen.

-Unsere Streits und seine Art so respektlos mit mir zu reden, als Form der Kommunikation, denn " Er weiß es doch nicht besser"

-Den kalten Krieg, in dem er mich ignoriert hat und kalt zu mir war, als Versuch, uns beiden mehr Raum zu geben.

Jeden Schmerz habe ich als Ausdruck der Liebe gedeutet.
Selbst wenn ich am leiden war, dachte ich, dass es immer noch Liebe sei. Doch dann fragte ich mich:

"Warum will ich diese Liebe, wenn sie mit so viel Schmerz verbunden ist?"

Ich hab eingesehen, dass ich mehr Wert bin als so eine schmerzhafte Liebe.
Denn ich verdiene eine gute Liebe, eine die mir nicht weh tut.









So das war Kapitel fünf.

Benjamin Wadsworth FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt