Abschnitt 3

43 6 3
                                    

Meine Mutter ist noch heute eine Qual und das zeigt sich in meinen Handlungen.
Ich hab sehr oft versucht zu sterben. So oft das ich nicht Mal eine genaue Zahl habe. Mittlerweile müssten es so ungefähr 32 Versuche sein. Zumindest sind das die an die ich mich erinnern kann. Von den versuchen zu verdursten, zu Klingenschlucken, zur überdosis. Noch heute denke ich daran. An gestern, wo ich 5 Antidepressiva auf einmal genommen habe um einen Herzkollaps zu bekommen.

Es hat nie irgendwer ernst genommen oder interessiert. Meine Lehrer hat es erst interessiert als eine Klassenkameradin heulen zu ihnen gerannt ist, doch als ich unter tränen meinte, dass ich nach Hause will, interessierte es sie nicht. „können wir dich denn so nach Hause gehen lassen?" fragte meine Klassenlehrerin. „ich Werd schon nicht überfahren, so viel glück habe ich nicht" sagte ich trocken. „du bist echt lustig."

„ich bin nicht lustig, ich bin ehrlich." war meine Antwort. Es kam nur ein nervöses lachen und durfte dann gehen. Meine Mutter hat es nie interessiert, nicht Mal als ich mit den striemen und der unreinen haut zu ihr gegangen bin, mit den Worten „ich hab mich versucht zu erwürgen" ihre Worte waren, „scheiße das sieht man ja! Mach nächstes mal etwas wo man es nicht sieht."
Sie interessiert nur ihre "alles ist super" Fassade.
Ich hing an der Decke und hab nur gestoppt wegen einer Freundin die mich abhielt. Ich hatte es mit Nem gürtel versucht, mit dem Gedanken "dieses Mal überlebe ich nicht." Und das so oft. Jedes Mal hoffte ich, das ich nicht mehr aufwache und trotzdem bin ich noch da. Doch das bloß nicht wegen meiner Mutter. Im Gegenteil. Sie war der Auslöser bei 6 versuchen.

Die einzigen Leute die mich am Leben hielten waren mein bester Freund und mein Lieblingsmusiker. Ich war noch nie wirklich begeistert von meinem Leben. Ich verstand es schlicht weg nicht.
Leute tun dies, Leute tun das, doch für was? Man stirbt doch eh.
Meine große Schwester war die erste die mir einen guten Grund geben konnte. „der Sinn des Lebens ist das Leben selbst" sagte sie und in meiner dunklen Welt kam auf einmal ein Glühwürmchen, was ein wenig Licht in mich aufglühen ließ. Ich sehe das Leben zwar immer noch als Qual an, was kein Wunder ist, bei dem was ich alles erleben musste, doch nun ist es nicht mehr ganz so düster.

Und egal wie gut es mir an manchen Tagen geht, bleibt dieser Gedanke. "Wofür das alles?" Die Frage kann ich glaube ich nie für mich beantworten. Aber ich weiß woran ich spaß habe. Schreiben. Sein es Gedichte, Lied texte, random smuts, oder Geschichten. Ich war schon immer ein kreativer Mensch und das zeigt sich in meinen Texten. Und ich will mich bei jedem bedanken, der sich das durch ließt. Diese ganzen netten Kommentare wie "du kannst so gut schreiben" oder was auch immer ist noch ein Glühwürmchen was mein dunkles Zimmer aufleuchten lässt, wenn man in dieser Metapher bleiben will. Wie tausend Sterne die am Himmel erleuchten lassen.

Ich hätte niemals gedacht das ich es jemals so weit bringe. So viele Seelen erreiche und den ein oder anderen mit meinen Geschichten ein lächeln auf die Lippen zaubere und was auch immer.

Ich dachte ich sterbe mit 13. Und jetzt seht mich an (im übertragenen Sinne) ich bin 16 Jahre alt. Ich werde in 4 Monaten 17 und nächstes Jahr volljährig. Vielleicht ist der Weg schwer und ja es ist fucking scheiße, unfair und eine riesen Freakshow. Aber es ist dein Leben. Und du bist der Puppenspieler in dieser dreckigen kleinen Welt. Lass dich nicht unterkriegen. Und das sowas von mir kommt muss schon was heißen, da ich so ziemlich der pessimistische Mensch bin den ich kenne. Und ja dann hast du vielleicht Narben, nh scheiß Vergangenheit, nh scheiß Familie, aber ganz ehrlich fuck that shit und lebe. Lebe deinen Traum. Und wenn keiner an dich glaubt, glaub an dich selbst. Du kannst das.
(wann ist das zu Ner Motivationsrede ausgeahtet?💀)

Ich muss das auch noch lernen. Aber das wird. Auch wenn ich ein vernarbtes suizidales stück Dreck bin, das wird nicht für immer sein. Eine weise Person meinte mal "jedes Gefühl wird irgendwann enden." Und "es gibt kein Gefühl für das du dich schämen musst. jedes Gefühl wird irgendwann seinen Platz finden"

Also.. wenn ich das schaffen kann, kannst du das auch.

eine Geschichte wie mein Leben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt