Ein Meer aus Gefühlen

14. Ego

Ich war etwas überrascht.
Erst fragte er mich ob er mich küssen darf.
Dann erwiderte er meinen Kuss so leidenschaftlich und griff unter mein T-Shirt um meine Taille.
Seine Hand streichelte an meiner Seite lang und strich dann runter zu meinen Bein.
Seine Hand fand auf meinem Oberschenkel Platz.
Als sie immer höher rutschte unterbrach ich unseren Kuss.
,, Gon, nein, noch nicht..." Sagte ich total unsicher.
,,Liebst du mich wirklich?" Fragte er daraufhin.
,, Natürlich." Sagte ich entsetzt.
,,Willst du..." Er stoppte und sah zu Boden.
,, Ich fühl mich noch nicht bereit." Sagte ich wärend ich noch nicht mal wusste was er genau sagen wollte.
,,Ich meine, willst du mit mir zusammen sein. Aber wenn du dafür noch nicht bereit -... Bist" er klang unfassbar traurig.
,,Achso... Em, ja keine Ahnung. Ich hatte noch nie eine Beziehung..."
,,Ich habe zwar etwas Angst davor aber ich wär gern mit dir zusammen."
,,Mir geht es doch genau..."
,,Das klingt so als würde gleich ein aber kommen... Also wir können es doch erstmal ausprobieren. Oder nicht?"
Ich war immer noch etwas überfordert mit all dem.
,,Gon ich weiß es nicht. Wahrscheinlich aber ich will dich nicht verletzen oder etwas überstürzen." Ich steckte meine Hände in die Hosentaschen und sah zu Boden.
,,Willst du's dir einfach mal überlegen?" Fragte Gon dann.
,,Du wirst echt nicht locker lassen was?"
Er schüttelte frech den Kopf.
Ich musste lächeln.
,, Killua wie geht's dir jetzt. Das Antibiotikum müsste langsam wirken." Sagte Leorio der plötzlich in der Tür stand.
,,Ja schon deutlich besser ich kann sicher auch schon wieder aufstehen." Sagte ich und versuchte es gleich einmal.
Schon als meine Füße den Boden berührten gaben meine Beine nach aber ich wollten ihnen zeigen wie stark ich bin, besonders nach diesem Gespräch.
,,Nein, nein, lass es lieber." Sagte der Opa.
Ich versuchte es trotzdem blieb auch kurz aus eigener Kraft stehen und hilt mich schnell an der Bettkante fest um nicht umzukippen.
Gon sah mich besorgt an.
Ich ließ mich so langsam und kontrolliert wie es ging zurück aufs Bett fallen und wurde gleich von Gon von hinten umarmt.
Unwohlsein machte sich in mir breit.
»Warum nur muss ich ständig so unsicher mit meinen Gefühlen sein?!«
Ich atmete tief durch ließ mir alles durch den Kopf gehen und genoß dann doch seine Nähe.
,,Naja sonderlich sicher sah das ja nicht aus. Ruh dich ersteinmal aus und bleib noch ein Tag lang im Bett." Ich sah Leorio entgeistert an.
,,He ihr zwei. Wenn wir heute nichts unternehmen können, können wir doch trotzdem das Beste draus machen. Habt ihr Lust mit zum Strand zu kommen und dort spiele zu spielen?" Fragte Kurapika.
,,Das ist nicht so praktisch. Killua sollte noch nicht laufen." Warf Leorio ein.
,,Nein, das geht schon!" Protestierte ich.
Wir diskutierten eine Weile darüber bis Gon sich einmischte.
,,Ich kann dich doch tragen. Dann müssen wir auf nichts verzichten und Leorio kann guten Gewissens sein. Würdest du denn überhaupt gerne mit zum Strand kommen?"
,, Natürlich..." Trotzdem war ich nicht ganz begeistert von der Idee.
Auch schon die Vorstellung davon dass mich andere Leute in diesem schwachen Zustand sehen könnten, machte mich verrückt.
Trotzdem ließ Gon nicht ab.
Sie packten alles, wärend ich mich mit Mühe umzog und mich dann vorsichtig wieder ins Wohnzimmer begab.
Gon wollte mich erst so hochnehmen, wie ich Alluka immer getragen hatte, allerdings wehrte ich mich dagegen und wurde dann auf den Rücken genommen.
Kurz darauf gingen wir los.
Angekommen am Strand wurde ich abgesetzt und Gon setzte sich neben mich in den Schatten.
,,Ok, was wollt ihr spielen?"
Ich hörte nicht mehr zu.
Mein Blick schweifte über die Landschaft.
Wunderschönes glitzerndes Meer. Die Wellen schwappten sanft im Wind an den Sandstrand und die Sonne knallte heiß.
Es war ein heißer Sommertag, der Wind tat gut auf der Haut und die Luft war rein.
Ich legte mich mit Armen hinterm Kopf auf den Rücken.
,, spielt erstmal ohne mich." Sagte ich dann gelassen und betrachtete den Baum über uns der uns genug Schatten warf.
,,Sei vorsichtig mit deinem Arm. Der ist noch sehr empfindlich."
,,Du bist nicht mein Vater, Opa!" Ärgerte ich ihn.
Aber er hatte Recht, mein Arm pochte unangenehm und fühlte sich schmerzhaft an.
Trotzdem hilt ich es noch solange aus bis sie eine neue Runde UNO starteten.

Gons Sicht:

Ich freute mich schon so lange darauf wieder zum Strand zu kommen und das dann auch noch mit meinen besten Freunden und meinem Chrush Killua. Besser ging's nicht.
Leorio und Kurapika spielten gerade Mühle, wärend Killua und ich uns an das Wasser setzten.
Neben uns waren ein paar Mädchen in knappen Bikinis.
,,He ihr zwei, wollt ihr mit ins Wasser kommen?" Fragte eine der vier.
,,Kein Interesse." Kam von Killua.
Ich stattdessen war total begeistert.
,,Ja total gerne. Willst du nicht mitkommen Killua?" Fragte ich ihn.
Er funkelte mich nur böse an.
,,Wie denn du Dödel?! Ich kann ja kaum aufstehen!" Sein Ton war ziemlich bissig.
Mir tat es sofort leid.
,,Oh stimmt ja. Tut mir leid das hab ich ja jetzt komplett aus den Augen verloren..."
Die Mädchen sahen uns nur schräg an und zogen mich dann an den Armen ins Wasser.
,,Ich bin gleich wieder zurück!" Rief ich noch befor mein Kopf unter Wasser gedrückt wurde.
Wir planschten umher und es machte alles so viel Spaß.

Killuas Sicht:

Gon ließ sich einfach mitziehen.
»Wenn ich könnte wär ich schon zu ihm geschwommen und hätte ihn unter Wasser gedrückt! Was fällt denen überhaupt ein!« dachte ich total sauer nach.
Sie sahen so aus als hätten sie so viel Spaß.
,,Ok Körper, das wird jetzt gehen!" Redete ich mit mir selbst und stand mit wackeligen Beinen auf.
»Wie Leorio jetzt gucken muss... Oder auch Gon. Die werden Augen machen!« ich war total entschlossen.
Vorsichtig wagte ich einen Schritt nach dem nächsten, Schwamm mit etwas mühe rüber und überraschte ihn dann von hinten.
Ich drücke ihn so doll es ging unter Wasser und ließ erst nicht locker, bis er total nach Luft rang.
Ich lachte los.
,,Eyyyyyyy....." Jammerte er.
Die Mädchen fingen an zu kichern.
Zwei von ihnen hefteten sich an Gon ran.
,,Komm zeig uns mal wie schnell du bist." Vorderten sie ihn raus.
Wieder kam Eifersucht in mir hoch.
,,Lass uns doch alle zusammen ein Wettschwimmen machen." Schlug er vor.
Ich war schon wieder unsicher stimmte aber sofort zu um es mir nicht ansehen zu lassen.
Erst klappte es auch, doch dann verließ mich die Kraft.
Erst wurde ich immer langsamer und dann versank ich langsam immer mehr.
,,Juhuuu, gewonnen!" Schrie Gon.
Das war das letzte was ich mitbekam bevor mich die Wellen nach unten zogen.
»Hat er mich vergessen? Hat das Leid des Lebens jetzt ein Ende?«