Clay POV
Dieser Junge hatte mir tatsächlich angeboten bei ihm zu wohnen, nur weil ich ihm vor einem Typen gerettet hatte. Ich fand ja, dass es etwas zu übertrieben war, aber er wollte es scheinbar so sehr, dass ich schließlich doch nicht nein sagen konnte.
"Da bist du ja endlich George, das hat echt lange gedauert für 'nur einmal kurz durch schnaufen'." kam es von Nick, der ihm fast um die Arme viel, als wir wieder zurück gingen.
Warte mal. Er heißt George? Der Name klang jetzt nicht sehr amerikanisch. "Bist du Brite?" wollte ich von ihm wissen, was vielleicht etwas zu übermütig raus kam, denn jetzt schauten mich die beiden perplex an.
"Ehm ja, meine Eltern kommen beide aus England aber ich wurde hier in New York geboren." antwortete er und drehte sich wieder zu Nick um. Irgendwie war das etwas unangenehm, aber was solls. Ich musste mich erstmal daran gewöhnen freundlich mit Menschen zu sprechen.
"Was machst du eigentlich noch hier, Clay?" fragte mich Nick mit einem verwundertem Blick, während er noch ein Glas in der Hand hielt.
"Also es sieht wohl so aus, als ob ich für ein paar Tage bei George wohnen werde." erklärte ich freudig.
"Interessant, und wie kommt es zu diesem Vergnügen?" wollte er genauer wissen, jedoch schleifte George ihn mit sich zur Bar, damit diese Konversation nicht mehr weiter geführt werden konnte.
Ich folgte ihnen einfach nur, ohne Georges seltsame Reaktion zu hinterfragen und setzte mich auf meinen vorherigen Platz. Wie ich bemerkte war die Bar bereits etwas leerer geworden und es saßen nur noch fünf andere Personen im Raum.
"Wollt ihr noch etwas bestellen?" fragte uns der Barkeeper hinter dem Tresen.
"Einmal Shots für uns vier, geht auf mich." richtete Nick ihm aus.
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Nachdem alle von uns doch noch mehr als nur einen Shot ausgetrunken hatten fand ich mich neben George vor seiner Wohnungstür wieder, die er gerade dabei war aufzuschließen. Zuvor hatten wir uns nur kurz über seine Wohnungssituation unterhalten, aber so viele Informationen hatte ich dann doch nicht von ihm bekommen.
Die Tür wurde geöffnet und er lud mich herzlichst in seine Wohnung ein, die wie es aussah nur zwei Zimmer besaß. Eine Zwei-Zimmer-Wohnung? Sonderlich groß sah sie jetzt auch nicht gerade aus und möbliert ebenfalls nicht viel. Also irgendwie hatte ich etwas anderes erwartet, aber was sollte man schon denken, bei einer Mietswohnung über einer Bar?
"Ist zwar nicht gigantisch aber bin trotzdem stolz drauf" meinte George nur und begab sich in Richtung Wohnzimmer, das nur aus einer Zweisitzer Couch, einem Beistelltisch und einem alten Klavier bestand.
Links davon gab es eine simple Küche, die mit einem Raumtrenner vom Schlafzimmer getrennt wurde. Mit einem Blick zum so genannten Schlafplatz bemerkte ich schnell, dass dieser nur aus einer Matratze und einem kleinem Bücherregal, sowie einem Schrank bestand. Auf der Fensterbank, vor dem kleinen Fenster, stand eine blaue Blumenvase mit einer orangenen Chrysantheme darin, was die wohl zu bedeuten hatte?
"Echt gemütlich hier" murmelte ich nachdem wir uns auf die Couch gesetzt hatten.
"Jup, dabei hast du das Badezimmer noch nicht gesehen." Er stand wieder auf und wollte wohl, dass ich ihm zum Bad folgte, das nur einen halben Meter von der Haustür entfernt lag.
Hier sah es tatsächlich gemütlich aus, wie eigentlich auch der Rest seiner Bleibe. Das Bad war, wie das auch unten, in einem braunen Ton gehalten. Es gab eine Badewanne, die man ebenfalls auch als Dusche verwenden konnte, und natürlich eine Toilette und ein Waschbecken.
Als wir uns auf der Couch noch ein wenig unterhielten meinte George plötzlich, dass er schon früher schlafen gehen wollte und er sich schonmal im Bad fertig machte. Ich wusste nicht so ganz, was ich jetzt tuen sollte also wartete ich einfach hier auf ihn.
Er kam in einem Pyjama wieder zurück, in dem er ziemlich süß aussah, weshalb ich kurz schmunzeln musste. Ich ging mich nun auch kurz im Bad waschen, was ich schon ziemlich nötig hatte, und stand schlussendlich wieder neben George vor seinem sogenanntem Bett.
"Hatte ich erwähnt, dass wir uns eine Matratze teilen müssen?" fragte er sich peinlich berührt, was ich zuerst aber gar nicht so schlimm fand.
"Für mich ist das okay, wenn es das auch für dich ist. Ich könnte sonst auch auf dem Sofa schlafen." schlug ich vor, wovon er jedoch nicht sehr begeistert war.
"Nein wirklich, tut mir leid, dass ich dir das nicht gesagt habe, ich war wohl überfordert, dass mir das in der Eile nicht eingefallen ist." entschuldigte er sich mit schuld in den Augen. Ich musste erneut schmunzeln. Er war wirklich niedlich, wenn er sich sorgen machte.
"Für mich ist das wirklich kein Problem" grinste ich, worauf er leicht errötete und zu seinem Schrank hing, um eine weitere Decke heraus zu kramen.
"Wenn das so ist, dann gute Nacht." er übergab mir die bunte Decke und legte sich schon auf die Matratze.
Ich tat es ihm gleich und er Schub eins der Kissen zu mir rüber, das ich benutzen konnte. Etwas angespannt versuchte ich mich gemütlich zu machen, was mir doch einfacher geling als gedacht. Bis jetzt hatte ich mir noch nie eine Matratze mit jemandem geteilt und war noch etwas überfordert, jedoch ließ ich mir nichts ansehen.
Vorsichtig drehte ich mich in Georges Richtung, der auf dem Rücken lag und an die Decke starrte. Was er wohl gerade dachte? Zwischen uns war noch etwas Freiraum, den keiner von uns ausnutzen wollte, sonst wäre es ja auch irgendwie seltsam, oder nicht?
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Joa, bin nicht sehr zufrieden mit dem Kapitel aber wollte endlich mal wieder etwas posten
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To whoever wants to hear
ФанфикClay hat eine schreckliche Vergangenheit, die er so schnell wie möglich und so gut es nur geht entfliehen möchte. Bei seiner Flucht trifft er auf George, einen Bandleader, der ihn sofort in den Bann zieht. Durch einen Zufall hilft er George, der ihn...