3. Joshua Kimmich & David Raum (1/2)

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Hat sich zwar keiner gewünscht aber jeder der die ganzen Videos der letzten Tage gesehen hat weiß, dass wir dieses Duo brauchen! 💗
Teil zwei hat in meinem Kopf schon Gestalt angenommen, falls der erste gut ankommt. 🥰

"Was machst du denn eigentlich schon wieder mit diesem dämlichen Strauch? Der ist hinüber, das sieht man doch. Wir sollten ihn einfach das nächste Mal mit entsorgen lassen, wenn die Gärtner hier sind. Dann können die uns auch gleich irgendwas schönes dafür einpflanzen. Vielleicht etwas was dann nächsten Frühling schön blüht oder so. Was meinst du, Schatz?" Mit einem abfälligen Blick deutete Laura auf den kleinen Setzling, welchen ich in den letzten Monaten vergeblich zu retten versucht hatte. Und obwohl ich wusste, dass sie Recht hatte und es nichts mehr zu retten gab, so versetzte es mir doch einen Stich auch nur daran zu denken, dem kleinen Baum zu entsorgen.

"Vielleicht geben wir ihm noch ein Jahr. Wer weiß, möglicherweise erholt er sich ja doch nochmal", unternahm ich deshalb noch einen kläglichen letzten Versuch, wofür ich ein leises Seufzen von Laura erntete. Im nächsten Moment war sie bei mir und schlang ihre Arme um meinen Hals, ehe sie mir einen kurzen Kuss auf die Lippen drückte. "Ich weiß, du verbindest immer noch die Zeit bei der EM damals damit, weil ihr ihn dort zusammen gekauft und ursprünglich eingepflanzt habt. Aber es gibt doch so viele andere und viel schönere Erinnerungsstücke. Ich meine, dein Trikot von dem Turnier hängt immer noch unten bei den anderen und deine ganze Cloud ist voller Fotos aus der Zeit. Da müssen wir doch nicht auch noch dieses hässliche verwelkte Ding hier im Garten stehen haben, oder?" Eigentlich hatte sie auch damit vollkommen Recht. Es gab mehr als genug Dinge, welche mich an die Europameisterschaft vor 4 Jahren erinnerten, doch dieser Baum war nicht da, um mich an die EM zu erinnern. Er sollte mich an ihn erinnern. An den Mann, den ich auch heute, Jahre später, einfach nicht aus dem Kopf kriegen konnte, obwohl er schon lange kein Teil mehr meines Lebens war. Und das nur, weil ich ein verdammter Feigling war.


EM 2024 in Deutschland

Ich hatte gewusst, dass dieses Turnier etwas besonderes werden würde. Nicht nur, weil wir in der Heimat spielten, sondern auch, weil in diesem Jahr irgendwie so eine ganz bestimmte Stimmung in der Luft lag. Es wirkte irgendwie endlich mal wieder so, als wäre wirklich alles möglich und die gesamte Mannschaft schien es auch zu spüren.

Ich war in den ersten Wochen wirklich skeptisch gewesen, denn das ganze Basecamp war voller neuer oder zumindest nur vage bekannter Gesichter. Während ich zuvor manchmal fast nur mit Kollegen aus vier oder fünf verschiedenen großen Vereinen gespielt hatte, waren wir in diese Jahr bunter gemischt als wohl je zuvor. Neben meinen Mitspielern aus München und den üblichen verdächtigen wie den Dortmundern oder den alten Hasen von Real waren dieses mal auch  Jungs aus allen möglichen anderen Vereinen zu uns gestoßen. Leverkusen, Stuttgart, Frankfurt, Brighton und... Leipzig. Letzteres war zwar nicht ungewöhnlich und die beiden Jungs aus dem Osten waren auch nicht zum ersten Mal dabei, trotzdem kam es mir so vor, als würde ich sie mit anderen Augen sehen. Oder zumindest einen von den beiden. David Raum. 1,80 m pure Muskeln, Tattoos und blaue Augen, die mich bereits nach wenigen Tagen bis Nachts in meine Träume verfolgten. Eine Tatsache, die mich wirklich komplett aus dem Konzept brachte und dafür sorgte, dass ich dem Verteidiger bald so gut wie möglich aus dem Weg ging.

Etwas was sich als alles andere als einfach herausstellte, denn natürlich hatte nicht nur jemand gemeint, dass es sicher ganz lustig wäre, ihn im Bungalow das Zimmer direkt neben meinem zu geben, nein, David war auch noch der Inbegriff eines Social Butterfly und wirklich überall dabei. Ob bei unseren gemeinsamen Fifa-Abenden draußen an der großen Leinwand oder irgendwelchen dämlichen Hochhalt-Challenges, welche Robert und Fülle sich regelmäßig ausdachten. David war immer dabei.

Ich konnte diesem Mann einfach nicht aus dem Weg gehen. Und während mein Herz diese Tatsache aus irgendeinem Grund absolut liebte, schrie mein Kopf mich einfach nur an endlich zu flüchten. Eine EM im eigenen Land spielen...plötzlich gar nicht mehr so wichtig. Sich Zuhause vor diesen Augen und diesem verdammten Lächeln verstecken klang doch viel verlockender.

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