𝖟𝖜ö𝖑𝖋

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Asmodeus wartete bis Sena im Bett war und versprach ihr die ganze Nacht bis zum Morgen zu bleiben.

Sena öffnete ihre Augen als die Sonne gerade aufging. Der Himmel schien zu brennen, denn er war überzogen von dunklem Rot. Die Sicht auf das Fenster genau gegenüber von ihr wurde überdeckt, als sich eine schwarze Gestalt langsam aufrichtete und sich vor sie stellte.

Wie auf einen Schlag war sofort alles zurück, was letzte Nacht passiert war. Sie sah zu Asmodeus auf und wäre er nicht der Tod, hätte es ein göttliches Bild mit der aufgehenden Sonne im Hintergrund gegeben.

Der Tod sagte nichts, er blieb still und wartete geduldig, bis sie aufstand.

Schon nach ihren ersten Minuten an diesem Tag, in ihrer Wohnung hatte sie das Gefühl, dass etwas anders war. War er wirklich eine neue Welt wie Asmodeus es erwähnt hatte? Sie ging ihrer Morgenroutine nach und der Tod folgte ihr auf Schritt und Tritt.

"Möchtest du mir jetzt erklären was hier vorgeht, Mo?" Sie entscheid sich für den Spitznamen, was dem Angesprochenen jedoch nicht sonderlich zu gefallen schien. Genervt verzog er einen Mundwinkel, erwiderte jedoch nichts.

"Nun gut. Wir befinden uns an einem Ort, welcher jenseits Hölle, Erde, Himmel liegt. In dieser Welt existieren nur jene Leute, die bald sterben, denen ein schweres Schicksaal passieren wird und die, welche mächtiges Glück besitzen. Sie selbst merken davon nichts, denn eigentlich sind sie noch auf der Erde. Nur wir können sie sehen. Soweit alles klar?"

Er sah in ihrem Blick die ganzen Fragezeichen, fuhr jedoch trotzdem fort. "Wir kümmern uns um diese Leute. Du bringst ihnen Trauer, die Personen leben weiter und vielleicht kommen sie in diese Welt zurück und treffen auf das Glück. Ich bin der Tod, ich hole Menschen ab, um diese dann entweder weiter in den Himmel oder die Hölle zu begleiten."

Wieder machte er eine Pause und ließ abermals keinen Platz für Fragen. "Du wirst sie als eine Art Schatten wahrnehmen, denn ihre Seele und ihr Körper befindet sich, wie schon erwähnt, noch immer auf der Erde. Du kannst nicht mit ihnen kommunizieren, du wirst ihr Geschlecht, Alter und Aussehen nicht kennen. Denn es liegt an dir, dass diese Personen ihrem Schicksaal folgen ohne dass du parteiisch wirst und irgendjemanden verschonst."

Sena begann zu grinsen. "So wie du bei mir voll und ganz unparteiisch warst? Und wie konntest du mich bitte erkennen, wenn Leute, die hier nicht tätig sind, nur ein Schatten sein sollen?"

Mo gab ein Seufzen von sich, er schien nicht die Lust zu haben, zu erklären. "Deine Bestimmung war es entweder Achlys oder das Leben zu werden, erinnerst du dich? Du wurdest ausgewählt für dieses Leben oder Unleben, wie man möchte. Deine Seele befand sich schon seit Jahren nicht mehr mit dir auf der Erde, denn hier oben bildete sich deine Figur. Du siehst jetzt so aus, da dein Körper in diese Welt kopiert wurde. Deine Seele war schon lange hier. Heißt die Leere, welche du oft gespürt hast, war nur deswegen, da dein Ich, sich so weit von dir entfernt hatte."

Angestrengt folgte Sena seinen Worten, versuchte sich jede seiner Informationen genaustens zu merken, um nachher alles perfekt verstehen zu können. "Und was ist mit meiner Frage davor?"

Der Tod gab ein Schnauben von sich. "Du hast mich irgendwie angezogen. Es hat sich auf einmal so angefühlt, als würde in meiner Brust wieder ein Herz schlagen." Er fasste sich kurz aber es entlockte Sena ein Lächeln.

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𝕻𝖍𝖞𝖘𝖆𝖈𝖆𝖑𝖑𝖞 𝕴'𝖒 𝖍𝖊𝖗𝖊. 𝕸𝖊𝖓𝖙𝖆𝖑𝖑𝖞 𝕴'𝖒 𝖋𝖆𝖗, 𝖋𝖆𝖗 𝖆𝖜𝖆𝖞

ℑ𝔫 𝔏𝔬𝔳𝔢 𝔚𝔦𝔱𝔥 𝔗𝔥𝔢 𝔇𝔢𝔞𝔱𝔥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt