•Chapter one•

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Adaline P.o.v

Durch den Wald rennend, flüchtend, und außer Atem warf ich einen panische Blick über meine Schulter um zu bemerken das ich meine Verfolger für den Moment zumindest abgehängt haben musste.
Meine Lunge rasselte wie wild, die Luft wurde mir durch die mir entgegengeschlagene Kälte geradezu abgeschnürrt. Ich stolperte jedoch weiter über Äste und Gestrüpp in der Angst das sie noch immer hinter mir her waren. Ich drehte mich kein weiteres Mal um, und rannte stur weiter geradeaus durch die einkesselnde Finsterniss sofern das bei all den Bäumen möglich war.
So wie Sie es mir gesagt hatten. Wer hatte es mir das eigendlich-? Noch bevor dieser Gedanke Gestalt annehmen konnte krachte es laut und vor mir sprang eine dunkle Gestalt aus dem Nichts, scheinbar aber vom Baum hinunter. Schreiend stolperte ich über den moosigen Boden zurück und geriet ins fallen. Auf dem Boden sitzend und meine aufgeschundenen Handgelenke spürend musste ich den Kopf in den Nacken legen um erkennen zu können wer oder was das da vor mir war.
Und nicht einmal das sah ich. Kreischend versuchte ich noch zurück zu weichen als die finstere Gestalt mir bedrohlich näher kam. Bloß die blutroten Augen leuchteten mir entgegen.
Es streckte die knochige Hand nach mir aus und-

Nichts.
Schweißnass und benebelt von der anhaltenden Angst schreckte ich auf. Es brauchte einige Sekunden bis ich, erkennen konnte das ich mich definitiv nicht im Wald, sondern in meinem vertauten Zimmer befand.
Alles wie immer.

Was für ein verdammt schräger Traum... Nachdem ich mich wieder gefangen hatte und in der Realität angekommen war, stellte ich den nebenher piependen Wecker endlich aus, dessen Klingelton mich wohl unterbewusst aus meinem unruhigen Schlaf gerissen hatte. Selbst wenn der Ton grässlich war, vielleicht hatte er mich gerettet? Was wäre passiert wenn ich nicht- ach, was dachte ich überhaupt darüber nach? Es war ja bloß ein Albtraum! Niemand wollte mich jagen, geschweigendenn mit seinen knochigen... langen... Fingern greifen.

Mich streckend und nocheinmal ausgiebig gähnend verließ ich mein warmes Bett um in den Tag zu starten, der kein vollkommen gewöhnlicher war.
Die 10 Klasse stand an!
Der erst Schultag im Jahr erfüllte mich irgendwie immer aufs neue mit Vorfreude und Nostalgie, obwohl ich mir wohl oder übel bewusst machen musste, das das nicht lange anhalten würde. Vielleicht würde es ja dieses Mal ein besseres Jahr werden, dachte ich hoffnungsvoll wärend ich unter die Dusche sprang und anschließend in meine sommerlich kurzen Klamotten schlüpfte. Noch war es warm draußen. Das sollte ich genießen, bevor die Pullover Session wieder begann.

Unten in der Küche erwarteten mich meine Eltern. Mein Vater las wie er es immer tat, das alte Gewohnheitstier, die Zeitung, meine Mutter dagegen genoss ihren Kaffe wärend sie nebenbei meine Bentobox anrichtete. Heute ersparte ich mir mal meinem Vater mitzuteilen das es auch sowas wie ein Online Abo für die alten Fetzen gab. Günstiger und umweltfreundlicher zu gleich. Kompakter. Aber da es die letzten hundert Male schon nichts geändert hatte, sparte ich mir den Atem für meinen ersten Schultag, der damit erfüllt sein würde, wie jedes Jahr aufs neue, die Kursräume aufzusuchen weil nichts wirklich organisiert zu sein schien.

Meine Mutter schenkte mir bei meinem eintreten in die warm beleuchtete Küche ein Lächeln.
,,Na Kleines? Hast du gut geschlafen?" Mein eigenes Lächeln sackte ein Stück weit ein als ich den Kosenamen hörte über den ich mich schon ebensooft beschwert hatte wie über die Zeitungsmarotte meines Vaters. ,,Geht so. Aber kannst du nichtmal aufhören mich so zu nennen? Das klingt als wäre ich 6, nicht 16... stell die mal vor Freunde höhren das!"
Vivi und Alex würden auf jeden Fall amysiert sein und es wochenlang nachäffen. Danach war mir dieses Jahr aber eher nicht. Die neue Ada, war ein reifer Teenager. Sie stand über der mehr oder weniger dramatischen Trennung von Jackson fucking Wang.
Und sie- aka Ich- wollte auch nicht ,,kleines" genannt werden. Zu alledem war ich auch noch 1,73 groß. So klein also auch wieder nicht, duh.

Amber EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt