Kapitel 15

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"Unwahrscheinlich wäre es nicht..."

"Mach du!"
"Nein du!"
"Wer wollte herkommen?"
"Du?"
"Nein!"
"Bitte, mach du!"
"Ich will ab-"
"Kommt doch gerne herein."
Und so wird unsere Diskussion beendet. Wir beide sehen uns an und blicken gleichzeitig zum Ebenbild meiner Person.
Leicht beschämt streiche ich mir eine Haarsträhnen hinters Ohr.
"Kommt doch rein, glaubt ihr ich bemerke es nicht, wenn meine Kinder vor der Haustür stehen?"
Peinlich, einfach nur peinlich Melissa. Boden öffne dich! Ich soll doch eine Hexe sein, vielleicht kann ich mir das sogar bald ermöglichen. Wir wurden von der Hexenkönigin beim streiten erwischt und nein, es war kein normaler Streit. Es ging darum wer an der Tür klingeln soll. Bei den Worten meine Kinder verziehen ich leicht das Gesicht. "Oh Gott, verzeiht. Ich war zu direkt. " Von mir und Marko bekam sie nur ein leichtes lächeln. Es ist natürlich schwer für uns zu glauben, dass sie unsere Mutter sein soll. Wir dachten natürlich dass die Frau in dem Haus in New York unsere Mutter sein sollte. Marko tut mir leid. Er hatte ein viel besseres Verständnis zu unseren Eltern, als ich es je Mals haben werde. Auch die Wortwahl der Königin ging nicht spurlos an ihm vorbei. Um ihn zu unterstützen, nehme ich seine Hand in meine und drücke einmal fest zu. Als Antwort wird meine Hand ebenfalls gedrückt. Nein, nicht gedrückt. Eher zerquetscht. Ich schaffe es, aber keine einige Miene zu verziehen. Innerlich klopfe ich mir auf die Schulter.
"Kommt doch bitte rein, ihr wisst ja hoffentlich noch wo sich das Wohnzimmer befindet. "
Natürlich, wie kann man diesen Ballsaal, aka dieses Wohnzimmer, vergessen. Es ist erstaunlich wie schnell man wieder an einem Ort sein kann, bei dem man eigentlich denkt dass man ihn nie wieder sehen wird.
Im Wohnzimmer angekommen sehen wir einen Mann. Markus, wenn ich mich nicht täusche und Recht erinnere. Er steht ziemlich unbeholfen in der Mitte des Raumes und weiß wahrscheinlich nicht was er genau machen soll oder wie genau er uns begrüßen soll. Die Blicke die er mir und meinem Bruder immer zu wirft, seit dem wir den Raum betraten haben, lösen etwas in mir aus. Ich kann nur nicht sagen was. Ich blicke zur Marko. Ich brauche eine Bestätigung. Seine Mimik zeigt mir aber rein gar nichts. Wahrscheinlich fragt er sich, weshalb ich ihn so fragen ansehe. Ja, das Frage ich mich gerade auch. Wofür brauche ich eine Bestätigung? Wie als wäre ich nicht der eigene Herr über meinen Körper, macht er sich auf den Hexenkönig zu. Ein kurzer intensiver Augenkontakt und ich schließe meine Arme um seinen Hals.
Ich hab sie nicht mehr alle.
Ein beben geht durch seinen Körper und daraufhin schlingen sich auch seine Arme um meinen Köper. Sofort sammel sich Tränen in meinen Augen.
Wie oft wollte ich von meinem Vater in den Arm genommen werden?
Wie oft habe ich einen richtigen Vater an meiner Seite gebraucht?
Wie oft war ich neidisch auf meine Mitschüler, als sie von ihren Vätern Zuhause erzählt haben? Wie oft habe ich davon geträumt mit meinem Vater zu spielen, seien es Fußball spiele oder ganz normale Brettspiele?
Hinter mir vernehme ich ein Schluchzen, welches ganz bestimmt nicht von Marko kommen kann. Ich brauche mich gar nicht umzudrehen um zu sehen, dass es die Königin ist welche diese Geräusche von sich gibt, denn meine Aufmerksamkeit gehört gerade dem Mann, welchen ich mir schon seit Jahren wünsche. Als ich etwas nasses an meiner Schulter spüre sehe ich auf und somit direkt in das Gesicht meines Vaters
Das ich das mal sagen kann.
"Meine Tochter, mein Mädchen" flüstert er. "Komm her mein Junge." Fordert er Marko auf. Und als er seine Arme wieder um mich schließt, nur diesmal um mich und meinen Bruder, war es auch um mich geschehen. Mir laufen einige tränen die Wange runter und einzelne leise schluchzer verlassen meinen Mund. Ich drehe mich um, was nicht ganz so einfach in einer Gruppe Umarmung ist, da ich das Gefühl habe dass Markus und die wieder loslassen wird und mache meiner Mutter ein Zeichen. Dieses Zeichen führt dazu, dass wir uns alle in einer Umarbeitung befinden und wir alle vor uns hin weinen. Ich und Marko sind Zuhause, bei unseren Eltern.

Adrian PoV.
"Maman et papa, Adrian rennt mir Hinterher" schreit meine kleine Schwester.
"Aber nur weil ich jetzt pitschnass bin. "
Nachdem ich von der Schule Zuhause angekommen bin, bin ich sofort in mein Zimmer gegangen und habe mich schlafen gelegt. Es waren vielleicht nur knapp 20 Minuten in denen ich schlafend,naja eher schlummernd in meinem Bett lag, als ich mit einem Schwall kaltem Wasser geweckt wurde. Im Hintergrund hat man das Lachen von meiner Schwester gehört. Immerhin hat sie was zu lachen. Natürlich macht mir Wasser nichts aus, aber ich kann sie doch noch ein bisschen nerven. Nachdem ich kurz wieder auf mein Leben klar gekommen bin und meine Umgebung wahrgenommen habe bin ich Louise hinterher gerannt, welche ins Wohnzimmer verschwunden ist und siehe da, der kleine Spatz versteckt sich hinter unserem Vater. Mit verkreuzen Armen steht der 1,80 große Mann mitten im Raum. Dadurch, dass er etwas breit gebaut ist und auch nicht gerade wenig Muskelmasse besitzt würde man ihn als brutalen Kriminellen bezeichnen. Einzig und allein seine Haare, welche sich langsam heller färben und die paar leichten Falten in seinem Gesicht deuten daraufhin, dass er etwas älter ist als man ihn schätzen würde. Natürlich sieht er so aus, was erwartet man auch von einem Werwolf, der ganz zufällig der König dieser Rasse war.
"Papa lässt nicht zu, dass du mich  fängst. " Gibt die fünf Jährige von sich, welche hinter unserem Vater 'versteckt' ist. Daraufhin blicken ich und mein Vater uns gegenseitig ernst in die Augen, doch wir beide können nicht ernst bleiben und lachen sofort drauf los. Auch Louise (Ausgesprochen ohne e) schließt sich unserem Lachen an.
Plötzlich spüre ich eine Welle von Emotionen auf mich zu kommen, eine Kombination aus Trauer und Freude, weshalb ich überrascht aufkeuche. Die Emotionen sind so überwältigend, dass ich mit meinen Knien keuchend auf den Boden ankomme.
"Was ist mit ihm?" Fragt meine kleine Schwester. "Er hat wohl seine Mate gefunden und hat es uns nicht gesagt, Schatz" kommt die tadelnde Antwort von meinem Vater.
Überrascht schaue ich rauf und blicke entschuldigend in das Gesicht meines Vaters. "Aber was hat das mit diesen Emotionen zu tun?" Ich stehe auf und begebe mich zur Schwarzen Couch. "Normalerweise kann man die Gefühle des anderen Mate Partners erst nach den Vollendung der Markierung fühlen. " Gibt der Mann vor mir von sich. "Aber.." setzt er fort.
"Eure Verbindung muss etwas besonderes sein. Gib gut auf sie acht, mein Sohn."

1101 Wörter

My Queen, my Luna and... my mate Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt