Kapitel 1

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Es war Winter, und das Fest von Luminis Celebrandum stand kurz bevor – ein Fest, das alle drei Jahre gefeiert wurde, um die Geister der Gegenwart in die Vergangenheit zu schicken und so die Zukunft vor bösen Einflüssen zu schützen. Während dieses Festes versammelten sich Dorfbewohner und Stadtbewohner gleichermaßen, um das Ritual zu begehen. Im Dorf Rusticum Flumen jedoch wurde das Fest mit einer besonderen Tradition begangen: Gegen Mitternacht erschienen die Nocturnus Mortifer, die angeblich die Geister in eine andere Zeit zu zaubern vermochten.

Nun befinden wir uns im Haus von Florianus, dem einzigen Sohn von Lucius Octavius und Maria Octavius. Sein Vater ist Jäger und seine Mutter Weberin. Florianus selbst ist 19 Jahre alt, mit köterblonden Haaren und einer kräftigen Statur und hatte eine blaues Dreieck auf der Hand als eine Art muttermal. Er arbeitet als Straßenmeister im Dorf und ist verantwortlich für den Straßenbau. An diesem Abend sitzt Florianus in seinem Zimmer und wählt sorgfältig ein Hemd aus.

„So, das ist ein gutes Hemd“, murmelt er leise vor sich hin, während er sich darauf vorbereitet, hinunterzugehen. Er geht die Treppe hinunter zu seiner Mutter, die ebenfalls fertig ist. „Hey Mama, weißt du, wann Papa vom Jagen zurückkommt?“, fragt er ruhig.

„Hey mein Junge, du siehst gut aus in dem Hemd, und er müsste gleich da sein“, sagte sie. Kurz darauf kam der Vater herein, in dreckigen Klamotten und mit einem Hirsch über den Rücken geworfen. „Ich bin wieder da, Familie, und habe einen Hirsch erlegt. Den gibt es dann zu essen“, verkündete er, doch die Mutter unterbrach ihn: „Schatz, wir gehen doch gleich zum Fest. Zieh dich um und mach dich sauber, dann gehen wir. Den Hirsch machen wir morgen fertig, nicht heute.“ Lucius erwiderte: „Du hast recht. Ich nehme schnell die Organe heraus und hänge ihn auf.“ Er ging, um dies zu erledigen, machte sich dann sauber und zog sich um. Er trug eine graue Hose, ein graues Hemd und einen weißen Umhang sowie eine Halskette mit dem Logo des Imperium Gloriosa, das leicht leuchtete. Florianus hatte keine Ahnung, was es bedeutete, und hatte nur einmal danach gefragt.

Nach etwa 45 Minuten waren sie bereit, das Haus zu verlassen. „Hey Mama, wie lange wird das Fest diesmal dauern?“ fragte Florianus. Maria antwortete: „Nun, das letzte fest ging von spät abends bis 3 Uhr morgens. Das Fest und das Ritual dauern etwas, und wenn man das Tanzen sowie die Musik dazu zählt, kann es schon lange dauern.“ Nach ungefähr 15 Minuten erreichten sie das Festival. Überall waren bunte Lichter, Musik und Narren, die Spaß verbreiteten. Menschen in weißen Kleidern tummelten sich und in der Mitte des Platzes stachen drei große Steinstatuen hervor: ein König, ein Zauberer und ein gefesseltes Anthro-Wesen, das vermutlich den Sieg symbolisieren sollte. Alle Statuen blickten auf einen markierten Punkt in der Mitte des Platzes, wo eine Frau in einem dünnen, durchsichtigen Kleid tanzte.

„Mama, ich wäre dafür, dass wir uns zuerst etwas zu essen holen und dann zur Mitte des Platzes gehen. Was sagst du?“ fragte Florianus. „Ja klar, dagegen hätte ich nichts“, antwortete sie. Nachdem sie sich etwas zu essen geholt hatten, liefen sie zur Mitte des Platzes, wo das Fest langsam begann. Kurz darauf traten drei Zauberer aus der Menge hervor, stellten sich vor jede Statue und begannen, mystische Worte und Gedichte zu singen und aufzusagen. Während des Rituals wurden die uralten Geister in die Vergangenheit beschworen.

Plötzlich wurde Florianus von einem Mann angerempelt und in die Mitte des Platzes geworfen, als das Ritual seinen Höhepunkt erreichte. Es geschah ein heller Lichtblitz und Florianus war verschwunden, ohne eine Spur. Seine Eltern waren außer sich und suchten ihn vergeblich. Man nahm an, dass er in die Vergangenheit geschickt worden war…

Lost in the pastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt