In den tiefen, stillen Wäldern der nördlichen Wildnis lebte ein Wolf, der einst zu einem mächtigen Rudel gehörte. Sein Name war Fenrir, ein kräftiger, schwarzer Wolf mit leuchtenden, goldenen Augen. Fenrir war stark und geschickt, ein Krieger in seinem Rudel, bis ein fataler Fehler alles änderte.Es war eine kalte Winternacht, als das Rudel einem riesigen Elch folgte. Der Hunger trieb sie an, die eisige Kälte machte sie verzweifelt. Fenrir, in einem Anfall von Übermut, stürzte zu früh auf die Beute los und verschreckte den Elch. In der Panik entkam das Tier, und das Rudel verlor seine letzte Hoffnung auf eine Mahlzeit in dieser Nacht.Sein Fehler war unverzeihlich. Der Alpha-Wolf, ein gewaltiger grauer Anführer namens Ragnar, vertrieb Fenrir aus dem Rudel. Mit gesenktem Kopf und einem Herzen, das vor Scham und Schmerz schrie, zog Fenrir sich in die dunklen Tiefen des Waldes zurück. Verstoßen und allein irrte er durch die verschneiten Wälder, die Einsamkeit war sein ständiger Begleiter.Die Tage und Nächte vergingen, Fenrir überlebte allein in der Wildnis. Doch die Leere in seinem Herzen wog schwerer als die Kälte und der Hunger. Er träumte von den warmen Nächten, die er einst mit seinem Rudel verbrachte, von den gemeinschaftlichen Jagden und den gemeinsamen Kämpfen gegen die Winterstürme.Eines Nachts, als der Vollmond den Wald in ein silbriges Licht tauchte, hörte Fenrir ein leises Heulen, anders als das seines alten Rudels. Es war ein Klageruf, voller Trauer und Einsamkeit, der durch die kühle Nachtluft schnitt. Neugierig und von einer tiefen Sehnsucht getrieben, folgte Fenrir dem Ruf.Er fand sie an einem klaren, zugefrorenen See. Eine weiße Wölfin mit smaragdgrünen Augen saß am Ufer, ihre Ohren zuckten in der Kälte, ihr Atem bildete kleine Wolken in der Luft. Sie schien ebenso verloren und allein wie er selbst. Fenrir näherte sich vorsichtig, seine Bewegungen ruhig und bedacht.Die Wölfin hob den Kopf und sah ihn an, ihre Augen schienen in seine Seele zu blicken. Ohne ein Wort sprach ihr Blick von einem ähnlichen Schmerz, einer ähnlichen Einsamkeit. Sie war ebenfalls verstoßen, aus Gründen, die Fenrir nicht kannte, aber es war nicht nötig, sie zu verstehen. Sie war wie er, allein in einer Welt, die sie nicht wollte.Wochen vergingen, in denen Fenrir und die Wölfin, die er bald Lyra nannte, sich immer näher kamen. Sie jagten zusammen, teilten ihre Beute und wärmten sich in den kalten Nächten. Langsam, aber sicher, heilten ihre Herzen. Die Verbundenheit, die zwischen ihnen wuchs, war stärker als jede Bindung, die Fenrir je gekannt hatte.Gemeinsam erforschten sie die tiefen Wälder, ihre Pfoten hinterließen Spuren im frischen Schnee, Seite an Seite. Sie schufen ihr eigenes Rudel, wenn auch nur aus zwei Seelen, und fanden Trost in der Gesellschaft des anderen. Lyra zeigte Fenrir die versteckten Pfade des Waldes, die geheimen Orte, an denen das Licht des Mondes die Schatten vertrieb und wo der Winter weniger hart schien.Eines Tages, als der Frühling die Kälte des Winters verdrängte, stießen Fenrir und Lyra auf eine Lichtung, die voller Leben und Wärme war. Die Sonne brach durch die Baumkronen und tauchte alles in ein goldenes Licht. Hier entschieden sie, ihr Zuhause zu machen, ein neuer Anfang fern von der Vergangenheit, die sie so verletzt hatte.In dieser Lichtung, wo die Blumen blühten und die Vögel sangen, bauten Fenrir und Lyra ihr neues Leben auf. Sie lebten in Harmonie, ihre Herzen heilten weiter, und ihre Verbindung wurde unzertrennlich. Der Schmerz der Vergangenheit verblasste allmählich, während die Gegenwart von Liebe und Vertrauen erfüllt war.Fenrir erkannte, dass das Schicksal ihn nicht umsonst in die Wildnis geführt hatte. Es hatte ihn zu Lyra gebracht, zu seiner Gefährtin, seiner wahren Seelenverwandten. Zusammen fanden sie Frieden und eine tiefe, unerschütterliche Liebe, die über das hinausging, was sie jemals für möglich gehalten hatten.Und so lebten Fenrir und Lyra in den stillen Wäldern, nicht mehr allein, sondern als eins, stark und verbunden. Sie wussten, dass sie, solange sie zusammen waren, jede Dunkelheit überwinden und jede Kälte besiegen konnten.
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Onechots
FantasyIch schreibe hier verschiedene Sachen rein, also viel Spaß beim durchstöbern (ノ◕ヮ◕)ノ*.✧ Falls jemand verbesserungsvorschläge oder so hat oder Wünsche ruhig her damit ich bin offen für alles^^