„Aufstehen!"
Ich hörte die Stimme meiner Gastschwester, während sie an meine Tür klopfte, oder eher gesagt hämmerte. So vernahm ich es jedenfalls.„Jaja, ich bin wach.", rief ich, während mir die Augen wieder zufielen. Ich bin ein echter Morgenmuffel. Ohne meinen Schwarztee geht gar nichts.
Da es aber mein erster Schultag war, wollte ich ungern zu spät kommen. Also stand ich mit Mühe auf und zog mir die Schuluniform an.„Da bist du ja endlich Erika. Wir verpassen noch den Bus!", sagte Minou voller Aufregung und kramte schnell ihre Sachen zusammen.
„Hier dein Bento." Sie drückte mir eine Box in die Hand und ich verstaute sie in meiner schwarzen Tasche.„Na los, wir haben keine Zeit mehr zum Frühstücken!", hetzte sie und rannte zur Tür. Ich kam nur schleppend hinterher, weshalb sie nach meinem Arm griff und mich mitzog.
„Sag mal hast du in Deutschland deinen Bus schon oft verpasst?", fragte sie, während wir im Sprint zur Haltestelle rannten.
„Hmm, ja schon was öfter.", antwortete ich gähnend.
„Woran das wohl liegt.", kicherte Minou und bog in die nächste Straße ein.Gerade noch Rechtzeitig. Da stand der Bus schon.
Wir stiegen ein und Minou hatte uns noch einen Platz erkämpft. Der Bus war, wie in Deutschland ziemlich voll, aber man konnte es ertragen.An der Schule angekommen, hielt der Bus und ließ uns raus. Nicht wie in Deutschland gab es Unterteilungen in den Schulen, wie z.B. Gymnasium, Hauptschule oder Realschule. Hier gab es die Grundschule, Mittelschule und Oberschule. Wir waren an einer Oberschule.
„Du bist in meiner Klasse. Ich hab das mit dem Direktor schon abgeklärt.", meinte Minou und führte mich zum Klassenzimmer.
„Hey Ange.", begrüßte sie ein Mädchen mit blonden Haaren, die zu einem Zopf gebunden waren.
„Hey.", sagte diese und schaute mich von Kopf bis Fuß an. „Und wer bist du?"Ich räusperte mich kurz. „Ich bin Erika." Sie nickte: „Ich bin Angelina. Kannst mich aber auch Ange nennen."
„Okay, freut mich." Schon wieder dieser Smalltalk...Um Punkt acht Uhr betrat dann auch der Lehrer das Klassenzimmer und ich durfte mich erstmal vor der ganzen Klasse vorstellen, bis er mir dann einen Platz zuwies.
Ich saß neben Minou und neben ihr war auch noch Angelina. Direkt in der ersten Reihe.Der Schultag war recht langweilig. Was ich aber sagen muss, das man in Japan einfacher einschlafen kann, als in Deutschland. In Deutschland wäre ich schon lange im Büro der Schulleiterin. Hier interessiert es die Lehrer anscheinend nicht so.
Meine Klassenkameraden sind eigentlich auch ganz nett. Sie haben mich natürlich erstmal ausgefragt, aber nachdem sich die Aufregung beruhigt hatte, konnte ich mit Minou und Angelina Mittag essen.„Wollt ihr zwei noch mit in die Spielhalle?", fragte Ange und blieb auf dem Weg stehen.
Minou schaute mich fragend an. „Klar, warum denn auch nicht.
„Supa, dann sind wir dabei.", lächelte Minou und wir folgten Angelina.„Mein Bruder arbeitet hier in Teilzeit. Vielleicht bekommen wir ein paar Preise günstiger."
„Du hast einen Bruder?" Ich schaute Ange überrascht an.
„Ja, denkt keiner bei mir haha."
„Wie alt ist er?", fragte ich interessiert.
„Eh 17 glaub ich."
Ich nickte nur und folgte den beiden in die Spielhalle.„Hey Schwesterherz.", hörte ich eine Stimme von der linken Seite aus. Ich schaute in die Richtung, aus der die Stimme kam und sah einen Jungen mit gelb/schwarzen Haaren, einem Tiger Tattoo am Hals und einen lässigen Auftritt machte.
„Hey Kazu.", sagte Ange und gab ihm ein High Five.
„Sind das deine Freundinnen?", fragte er und schaute uns an.
„Jap, das sind Minou und Erika. Minou kennst du aber schon.", stellte Angelina uns vor.
„Du weißt doch das ich ein Kurzzeitgedächtnis habe.", lachte er.
„Jaja ich weiß."Nachdem die beiden fertig gequatscht hatten, gingen wir auch zum ersten Spiel. Es war der Greifautomat. In Deutschland hatte ich da meistens nie Glück. Lag aber auch daran, das es einfach nur eine Verarsche und rausgeschmissenes Geld war.
„Okay, ich probier's mal.", meinte Angelina und warf eine Münze rein. Sie hatte insgesamt drei Versuche.
„Och menno, das klappt einfach nicht.", sagte sie nach dem zweiten Versuch und haute ihre Faust gegen den Automaten.
„Willst du's mal probieren Erika?", fragte Minou.
„Ich weiß nicht. Ich bin selbst nicht so gut in sowas.", meinte ich unsicher.In dem Moment als ich diesen Satz sagte, spürte ich auf einmal eine starke Stimme neben meinem Ohr.
„Hey!", sagte er und ich wich zurück.
Ich schaute neben mich und sah schwarze lange Haare und besonders fielen mir die hervorstehenden Eckzähne ins Auge.
„Baji!!", hörte ich Minou und Angelina gleichzeitig sagen.
„Hey hey, was geht so und was macht ihr hier?"
„Ach und wer ist das hier?", stellte er direkt seine nächste Frage hinterher.„Das ist Erika. Wir sind hier um bisschen zu spielen.", erklärte Minou ihm.
„Achso? Ja, ich bin hier noch mit Chifuyu."
Er war mir vorher gar nicht aufgefallen, doch dann kam hinter dem schwarzhaarigen noch ein Blondkopf hervor.„Lang nicht gesehen ihr zwei.", stellte Angelina fest und schaute jeweils hintereinander die beiden an.
„Tja, ist schon was her das letzte Gang Treffen.", lachte Baji.
Gangtreffen? Ich versteh kein Wort, wovon die hier labern.
„Also Erika? Versuchst du's mal?", wich Minou wieder zum Thema zurück.
„Hmm, ja okay wenn du meinst."
Ich ging vor zum Greifautomaten und steuerte mit dem Schalter zum rosafarbenen Teddy.Ich wollte gerade den Schalter drücken, als Chifuyu mich unterbrach: „Warte! Schau lieber nochmal von der Seite." Er ging für mich neben den Automaten und wies mich an. „Noch ein kleines Stück nach rechts."
„W-was?", sagte ich überfordert. Chifuyu schmunzelte leicht und kam hinter mich. Er legte sanft seine Hände über meine und steuerte den Greifarm so, das es passte.
„Okay, und jetzt drück ab."
Ich drückte den Knopf, damit der Greifarm runter geht. Jeder schaute gespannt zu.Es sah gut aus. Er packte fest zu und...
„Es hat funktioniert!", sagte ich überrascht und griff den Teddy heraus. „D-danke Chifuyu.", sagte ich. Chifuyu kicherte nur und lächelte verlegen.
„Hier, er gehört dir.", hielt ich Angelina den Teddy hin.
„Hm? Quatsch, du hast ihn rausgeholt. Also gehört er dir." Angelina drückte ihn wieder an mich.
„Aber.. du hast ihn doch bezahlt... lass mich dir zumindest das Geld geben." Ich kramte schon in meiner Tasche nach Geld.
„Ach was, lass stecken. Schenk ich dir.", grinste Angelina.
„Ä-äh dann danke.", sagte ich und lächelte ebenfalls.
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Kapitel 2 Yuhu 🫶🏻
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„Your'e my Princess." | Chifuyu x OC
Fanfiction„Du gehörst mir Princess." Austauschschülerin aus Deutschland. Ein fremdes Land und fremde Menschen. Die 15 jährige Erika hat das Angebot erhalten, ein Auslandsjahr in Japan zu absolvieren. Ohne groß nachzudenken nahm sie dieses Angebot an. Zufä...