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13 Jahre ist es her. 13 Jahre seit mein Körper mit Narben versehen ist. Jede Nacht wiederholt sich das Geschehen. Ich sehe das Gesicht des Franzosen vor meinem Auge wie als würde ich ihn jeden Tag sehen. Jeden Tag bete ich und bedanke mich bei dem Russen der mich rettete. Ich lebe wegen ihm. In der Nacht als er mich gerettet hatte wäre ich beinahe gestorben. Mein Herz versagte. 4 Minuten war ich Tod. Doch er hat mich wieder belebt dafür bin ich ihm auf ewig dankbar. Auch wenn meine Eltern ihn nie gesehen haben danken sie ihm jeden Tag am Essenstisch.

Gestern habe ich meine Prüfung bestanden und bin offiziell Ärztin. So wie es meine Eltern immer wollten. Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt wollte ich das auch. Menschenleben retten und etwas gutes tun. Doch meine Eltern haben mir diesen Traum ein wenig vermiest. Sie sind wie versessen darauf gewesen das ich die Prüfungen schaffe. Ich liebe meine Eltern wirklich, aber manchmal sollte man seinem Kind eigene Entscheidungen zu muten können. Das ist einer der Gründe warum ich jetzt offiziell nach Russland ziehe. Ich will eigenständig Leben, eigene Entscheidungen treffen und Leben. Frei sein. Mein Bester Freund Silas wohnt außerdem dort also ist es die perfekte ausrede für meine Eltern gewesen, vorallem für meinen Padre. Er will mich nur beschützen was nachvollziehbar ist nachdem was passiert ist. Doch ich bin mittlerweile keine 11 mehr sondern 24.

"Ruf uns an Bambina Sí?" Murmelt Madre in meine Haare während sie mich umarmt. "In Russland ist es kälter als in Italien hast du das eingeplant? Ohje das ist keine gute Idee." Sagt mein Padre nachdenklich. Nonna schubst die beiden leicht weg und breitet ihre Arme aus. "Lass die beiden reden, ich finde es toll das du nach Russland gehst. Zieh dein Ding durch, Bambina" ich werde sie vermissen.

Nonna ist mit Abstand meine Lieblings Person. Die war und ist immer für mich da. Es wird eine Veränderung sein, immerhin muss ich dort Russisch sprechen. Das ist natürlich kein Problem für mich denn, seit ich 12 bin lerne ich aktiv diese Sprache. "Madre ermutige meine Tochter nicht auch noch." Tadelt sie, sie. Nonna verdreht die Augen. "Jaja alles in Ordnung. Hab viel Spaß." Sie drückt mich ganz fest an sich. "Grazie Nonna, ich werde euch vermissen."

Mein ganzes Leben hatte ich die Menschen die mich großgezogen haben an meiner Seiter doch heute beginnt ein neues Kapitel in meinem Leben. Ein Kapitel welches ich hätte schon aufschlagen können. Die Italiener bevorzugen es so lange zusammen zu leben wie es nur geht. Doch jetzt mit 24 ziehe ich endlich aus. Mit einen letzten Blick ach hinten gehe ich den Gang entlang zum Flugzeug. Ich schaue auf meine Sitzplatz Karte und muss feststellen das ich am Fenster sitze. Es gibt nicht vieles wovor ich Angst habe, doch die Höhe zählt aufjedenfall dazu. Mein Ziel ist es den Russen zu finden der mich gerettet hat, aber vorallem wie schon erwähnt frei zu sein. Ich setze mich auf meinen Platz und versuche das Fenster auszublenden. Ich glaube lesen könnte mich ablenken. In meinem Handgepäck habe ich immer ein Buch drinne, egal ob ich Zeit habe oder nicht. Es muss einfach dort drin sein. Genau wie meine Kette, seit sie mir vor 13 Jahren um den Hals gelegt wurde habe ich sie nicht mehr abgelegt. Es ist eine Art Medaillon. Es ist ein Blitz den man öffnen kann. Dort drin ist nur ein Bild von einer Wunderschönen Frau. Sie hat hell blonde Haare fast weiße Haare. Außerdem ist auf der Rückseite des Medaillons ein S rein graviert auf Russisch natürlich. Smirnow hat es mir gegeben. Vielleicht steht das S für Smirnow oder für die Frau. Wie auch immer. Es gan kein Tag wo ich diese Kette abgelegt habe, es würde sich irgendwie falsch anfühlen. Nur wenige Menschen wissen von der Kette. Ich versuche sie zu verstecken. Smirnow hatte auf mich wie ein gefährlicher Mensch gewirkt, vielleicht ist dieser Blitz beziehungsweise diese Kette ein Familie Erb Stück und andere Leute würden es erkennen und mich umbringen oder so. Oder ich dichte mir wieder vieles zusammen. Nur meine Eltern und meine Nonna wissen von dieser Kette. Nicht einmal Silas weiß es. Silas und ich kenne und bereits seit 9 Jahren. Ich war dort 15 und er 16. Er hat gerade Urlaub in Rom gemacht und zufälligerweise lebe ich in Rom. Lebte. Wir hatten uns in einem Museum kennengelernt. Seitdem schreiben wir jeden Tag und telefonieren alle 2 Tage. Er kommt jedes Jahr nach Rom um mich zu besuchen. Bis jetzt hatte ich nie das Geld und die Zeit um ihn zu besuchen doch jetzt ist es soweit. Ich ziehe sogar dort hin.

Sweet LiesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt