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Es war schon ein paar Monate her als wir einen ganz besonderen Menschen in der Gruppe verloren. Dieser Mensch brachte jeden egal wann und egal wie IMMER zum lachen oder lächeln. Mich ganz besonders und deswegen hatte mich das auch sehr schwer getroffen. Doch ich war mit Sicherheit nicht die einzige die sich nach dem Tod scheiße und unglücklich gefühlt hatte. Den für eine Person war dieser Mensch ganz besonders wichtig.

Flashback ~
Rick, Carl, Judith und ich waren zusammen gekommen nach dem das Gefängnis angegriffen wurde und alle weg mussten. Ich saß am Lagerfeuer und schaute meine Hände an. Jemand tippte much an der Schulter an und ich drehte meinen Kopf nach hinten. Carl stand hinter mir mit Judith auf dem Arm. "Ich bring Judy schnell in unser Zelt damit sie in ruhe schlafen kann. Ich komm dann wieder und halte Wache." flüsterte er und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich nickte nur und starrte wieder ausdrückslos auf meine Hände. Nach ein paar Minuten kam er wieder und setzte sich neben mich. "Du kannst jetzt auch schlafen gehen, ich halte Wache." sagte er und lächelte much schief an. Ich schüttelte den Kopf. "Was ist mit Rick?" Fragte ich. "Er ist eingeschlafen aber ich schaff das schon, ich sehe das du müde bist." sagte er und nahm meine Hand. Ich lächelte nur und schaut ihm in die Augen. "Ich bin wirklich nicht müde." antwortete ich. "Ist dir kalt?" Fragte er besorgt. Ich schüttelte wieder den Kopf. Er nahm mich in den Arm. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und schlang meine Arme um seinen Rücken. Carl legte seinen Kopf auf meinen und flüsterte dabei : " Ich. Liebe. Dich.". Ich lächelte breit und drückte ihn noch fester. "Geht nicht, den ich liebe dich schon." murmelte ich gegen seine Brust. "Gehören da nicht immer 2 zusammen? Die sich lieben?" fragte er und kicherte.
Doch unsere zweisamkeit wurde von einem Beisser stöhnen und einem schrillen schrei unterbrochen. "Ich geh zu Judy!" sagt ich und sprang auf. Carl lief schnell los. Als ich dann an unserem Zelt war hörte ich den Schuss. Mir wurde klar das ich nicht mehr rein schauen musste, da jetzt alles wieder gut ist.
Doch so war es nicht. Ich hatte mir damit nur einen großen Schock erspart aber davon wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts. Ich ging zu Carl und sah wie Rick auf dem Boden kniete.
Und dann sah ich den zerfressenen kleinen Körper neben dem toten Beisser lag. Ich musste das erst einmal realisieren und mir klar machen das dass mit Abstand der schlimmste Tag in meinem Leben war.
Tränen drückten sich ungewollt aus meinen Augen und meine Knie wurden ganz weich. Ich sah zu Carl der immer noch die Waffe in der Hand hielt und emotionslosen Blick auf die Erde starrte. Ich hielt mir die Hände vor den Mund damit meine lautes schluchzen nicht zu hören war. Doch es brachte nichts sie waren immer noch zu hören. Ich sah wie Rick zu dem leblosen kleinen Körper krabbelt und den Kopf auf den Boden legte.
Nach ein paar Minuten weinen und stille wollte ich zu Carl und ihn trösten, doch als ich mich zu ihm drehte war er nicht mehr da. Ich lief sofort in den Wald und suchte nach ihm. Ich rief immer wieder seinen Namen doch ich bekam keine Rückmeldung. Er war wie vom Erdboden verschluckt. Ich lehnte mich an einen Baum und ließ mich auf den Boden sinken. Mein Augen fielen langsam zu und mein Kopf wurde schwerer. Als ich dann meine Knie an meine Brust zog legte ich meinen Kopf ab.
Wieder liefen ungewollt Tränen über meine kalten Wangen. Ich hatte Angst um ihn, ich hatte Angst hier draußen, alleine, im Dunkeln. Als ich dann ein lautes brüllen hörte stand ich sofort auf und lief wieder los. Ich folgte dem gebrülle und war im Wald verloren. Den plötzlich hörte es wieder auf und ich wusste nicht wo ich war.
Ich drehte mich mehr mal um mich selbst und versuchte irgendetwas zu erkennen.
Mein Atmen wurde immer hektischer und unregelmäßiger.

"I-Ich bin hier....." hörte ich Carl's schwache Stimme. Ich versuchte mich an Bäumen nach vorne zu seinem Stimmenklang zu tasten. Plötzlich zog much etwas an der Hand runter und ich fiel auf den Boden.
"Spinnst du?!" fragte ich leise. "Du wärst fast an mir vorbei gelaufen." flüsterte er in mein Ohr. "Aber du hättest mich nicht runter ziehen müssen ein einfachen :"hier unten du Dummkopf!" Hätte auch gereicht" zischte ich und setzte mich auf. "Hast du dir weh getan?" Fragte er und zog mich an sich. "Nein, mir geht's gut. Und dir?" fragte ich. Er war stumm. "Das war eine dumme frage ich weiß." sagte ich und schloss meine Augen. "Ich weiß es auch, aber ich musste nur ein bisschen überlegen. Und jetzt weiß ich wie es mir geht. Weil du jetzt da bist geht es mir ein bisschen besser." flüsterte er gegen meine Haare. "Wie bist du hier überhaupt hergekommen?" fragte ich. "Keine Ahnung. Ich bin einfach so lange gelaufen bis ich nicht mehr konnte." murmelte er.

"Du musst mir eins versprechen....."sagte ich.
Er nickte und drehte den Kopf zu meinem Gesicht.
"Du musst mir versprechen das du dich niemals selbstverletzt oder dir schaden zu fügst, nur weil du einen besonderen Menschen verloren hast."
Er war eine Zeit lang still und antwortete mir erst dann : "ich verspreche es dir.".
Er küsste mich und ich erwiderte den Kuss.
"Ich liebe dich!" flüsterte ich ganz leise gegen seine Zähne und spürte wie ihm Tränen über die Wangen liefen.

Es war Judith, sie war einer der wichtigsten Menschen in der Gruppe und in meinem Leben. Sie war unsere letzter Funke Hoffnung und jetzt...........ist er verpufft.
Sie hätte es niemals verdient so zu sterben und überhaupt so aufzuwachsen. Es hat alle sicherlich sehr runter gezogen. Aber sicher nicht so sehr wie Carl.

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Only the strong survive Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt