Schon als ich klein war liebte ich das tanzen und singen, mehr als alles andere auf der Welt. Ich nahm 2 mal pro Woche Ballett Unterricht, und übte jeden Tag in meinem Zimmer. Dabei sang ich die verschiedensten Lieder, die meistens aus irgendeinem Musical stammten. Meine Eltern kriegten meist die Krise, da sich fast alles was ich tat, um Musik und tanzen drehte.
Schon damals wusste ich, Du gehörst auf die Bühne Bec! Und ich fing an davon zu träumen wie ich in den schönsten Kostümen, und die höchsten Töne singend, über eine Bühne schwebe und ein grosses Publikum die Augen auf mich richtet. Ich stellte mir den grossen Applaus vor und die begeisterten Menschen die mir mit einem lächeln zuschauen.
Und nun tanze ich hier in meinem Zimmer in unserer Wohnung,mitten in Hamburg, bin mittlerweile fast 19, und habe noch immer denselben Traum. Und ich bin nun bereit ihn zu verwirklichen.
An einem sonnigen Montagmorgen, wache ich pünktlich um 6.00 Uhr in meinem kuscheligen Bett auf, als mein Radiowecker klingelt. Mein Lieblingslied ertönt und ich bin sofort hellwach, was eigentlich nie der Fall ist, denn ich bin ein ziemlicher Morgenmuffel und schlafe gern mal drei-vier Stündchen länger. Aber an diesem Morgen ist alles anders. Kurz nach meinem Erwachen, klopft es an der Tür: ''Bec, mein Schatz, bist du schon wach?'' Und eine Sekunde später steht meine Mum schon mit einem Tablett vor meinem Bett. ''Jaa!'' sage ich und schaue auf das Tablett ''Frühstück ans Bett!?'' rufe ich erstaunt und voller Freude ( so etwas gibt es bei uns fast nie). Ich setzte mich aufrecht hin und fange an, ein warmes Croissant mit Marmelade zu bestreichen und einen leckeren O-Saft zu trinken. Die Krümel des Croissants verteilen sich in meinem ganzen Bett, trotz des Tabletts, das auf meinem Schoß liegt. ''Und? Bist du schon sehr aufgeregt?'' fragt Mum. ''Jaa und wie! Das wird bestimmt ein super Tag, ich weiss es jetzt schon'' antworte ich aufgeregt.
Und in Gedanken gehe ich schon den gesamten Tag durch wie er ablaufen soll und hake die Checkliste in meinem Kopf ab,um zu gucken ob ich denn auch alles eingepackt habe, denn so wie ich mich kenne, werde ich ganz bestimmt irgendetwas vergessen.
''Hast du auch deine Tasche komplett eingepackt, und bist du sicher das du auch nichts vergessen hast?'' fragt meine Mum, als hätte sie gerade meine Gedanken gelesen. ''Ja ich denke schon, Trikots,Tanzschuhe,Klamotten,Zahnbürste,Schuhe..'' ich zähle alles auf was mir einfällt und Mum unterbricht mich ''Und die Anmeldung?'' Oh, wo hab ich die denn hingetan. Hastig durchsuche ich meine Tasche und rufe nach verzweifelten 5 min : ''Hab sie!'' und ein riesiger Stein fällt von meinem Herzen.Ein paar Stunden später ist es endlich soweit, die Fahrt zur Audition für die Stage School geht los. Ich bin komplett fertig, trage mein schwarzes Trikot und eine Jogginghose und meine bequemsten und liebsten pinken Nike Turnschuhe, habe meine Haare schon zu einem ordentlichen und festen Dutt zusammengebunden (was bei meinen blonden Locken, 10 Minuten und eine ganze flasche Haarspray gebraucht hat).
Während der Fahrt, höre ich meine liebsten Musical-Songs meiner Playlist,auf meinem Handy rauf und runter, und überlege wie es wäre wenn das alles nacher klappt. Als auf meiner Playlist die Karaoke-Version meines Audition-Songs ertönt,werde ich plötzlich sehr nervös und gehe in Gedanken den ganzen Text durch und denke schon an meinen Schauspiel-Monolog, den ich gleich vorstellen werde. Die halb-stündige Fahrt von unserem Zuhause, bis zu meiner Traumschule, kommt mir vor wie 3 Sekunden. Ich steige aus, hole meine Tasche aus dem Kofferraum unseres Autos und stehe direkt vor dem Haupteingang der Schule. Dem Eingang zu meinem neuen Leben.Ich verabschiede mich von meinen Eltern, nehme meine Tasche und bleibe noch einmal kurz vorne stehen und lese die grossen Buchstaben auf dem Gebäude vor dem Haupteingang: STAGE SCHOOL HAMBURG. Und ich weiss, das es nicht mehr weit bis zu meinem Traum ist. Ich mache mich auf dem Weg hinein und als ich durch die Tür trete, stehe ich direkt vor einer riesigen und langen Schlange an Menschen. Ich bin erstaunt und sogar ein bisschen geschockt, ich wusste ja das diese Schule sehr berühmt ist und die Plätze sehr begehrt sind, aber mit so einem Massenauflauf an Menschen habe ich nicht gerechnet. Ich stelle mich also hinten in der Schlange an und warte bis ich dran komme. Nach einer gefühlten Ewigkeit komme ich endlich an einem Tisch an, an dem ein grosser weisser Zettel hängt auf dem: "Anmeldung" steht. Eine freundlich lächelnde Dame sitzt an dem Tisch und sagt: '' Hallo, wie ist dein Name?'' , ''Bec, ..Äh Rebecca Sanderson'' gebe ich zur Antwort, und sie tippt meinen Namen in ihren Laptop ein. Danach gibt sie mir einen Zettel, auf dem die Zeiten der verschiedenen Auditions stehen. Ballett um 11 Uhr , Jazz um 12:30 Uhr, das Vorsingen gegen 14 und das Schauspielen gegen 16 Uhr. Ich starre den Zettel an und weiss, dass das ein langer und anstrengender Tag wird. '' Hier ist deine Nummer, kleb sie bitte auf dein Oberteil oder deine Hose sodass sie immer gut zu sehen ist, und viel Glück bei der Audition'' sagt sie lächelnd. Ich nehme meine Nummer und bedanke mich bei ihr.
Da es erst 10 Uhr ist, setze ich mich erstmal auf eines der Sofas, die in einem grossen Aufenthaltsraum stehen und frühstücke zum zweiten Mal an diesem Morgen. Je näher die Audition kommt, desto aufgeregter werde ich und hoffe immer und immer mehr das alles klappt. Neben mir sitzt ein junger Typ,mit braunem,lockigen Haar, der sehr nett aussieht und mit wild zappelnden Händen eine Zeitschrift liest. Er scheint mir genauso aufgeregt zu sein wie ich und ich weiss, dass ich jetzt mit irgendjemandem reden muss, denn wenn ich aufgeregt bin, plapperre ich wie ein Wasserfall.
Ich versuche ein Gespräch aufzubauen und spreche ihn ,mit einer wohl offentsichtlichen Antwort auf meine kommende Frage, an. ''Na, schon aufgeregt?'' frage ich ihn mit einem netten Lächeln im Gesicht. '' Und wie! Ich konnte letzte Nacht kaum schlafen..''. ''Ja das bin ich auch, aber ich freue mich auch riesig, von diesem Moment träume ich schon mein ganzes Leben.'' sage ich und der Junge antwortet: '' Geht mir genauso, wenn das heute klappt, bin ich meinem Traum einen riesen Schritt näher. Und ich bin übrigens Sammy.'' sagt er, und streckt mir seine Hand entgegen. ''Bec'' antworte ich und schlage ein. Im nächsten Moment ertönt auch schon eine Durchsage über einen Lautsprecher: ''Achtung! Alle Teilnehmer bitte in die Tanzsääle, die Audition beginnt in wenigen Minuten.'' Sammy und ich stehen auf und gehen zusammen zu den Tanzsäälen. Ich checke noch kurz im Spiegel, ob meine Haare perfekt sitzen und sich keine Strähne gelöst hat und gehe dann in den Saal. Dort ziehe ich mir schonmal meine Balletschuhe an und wärme mich ein bisschen auf. Ich dehne mich und sehe wie gut die anderen sind, aber das bringt mich nicht aus der Ruhe. Ich weiss dass ich es schaffen kann!Im Saal sind schon drei Dozenten der Schule, die an einem grossen Tisch sitzen,auf dem tausende Blätter verteilt sind. Sie schauen zu uns, und lächeln uns freundlich an. Ich weiss das ihr lächeln nur Tarnung ist, denn die Bewertung wird sicherlich knallhart sein. Eine Dozentin der Schule, Mrs.Danvers, begrüßt uns alle, erklärt noch einmal den Tagesablauf und fordert uns auf, uns an der Balletstange aufzustellen. Ich folge ihrem Wort, gehe zur Stange und stelle mich in die erste Reihe, um sicherzugehen, dass mich die Prüfer auch gut sehen können.
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Stage Fever-Liebe für's Leben?
Teen FictionEin Mädchen, mit viel Talent,Leidenschaft und Ehrgeiz. Das bin ich, Bec Sanderson. Schon seit ich denken kann liebe ich es zu singen und zu tanzen. Und ich wusste schon immer: Du gehörst auf eine Bühne Bec! Und diesen Traum versuche ich mir hier zu...