Du bist alles was ich brauche

Part 4

Als ich nach dem Training auf mein Zimmer gehe, ziehe ich mich um und lege mich mit meinem Handy auf mein Bett. Johannes kommt rein. „Na, wie hat es funktioniert? Hab gehört du darfst in einer Woche wieder spielen. Ich freu mich für dich." „Ja, hat gut funktioniert, danke." Ich weiß das es wirklich so war, aber ich klang nicht wirklich überzeugend. Aber Johannes fragt nicht weiter nach und verabschiedet sich. „Dann viel Spaß und gute Nacht." „Danke, gute Nacht." Ich schließe kurz meine Augen und nehme wieder mein Handy in die Hand. Giuli hat mir geschrieben. Mein Puls steigt.
Giuli <3

Hey, geht's dir besser?

Ja, danke nochmal das du für mich da warst

Brauchst dich nicht zu bedanken, das tu ich doch gern für dich

Danke, gute Nacht Gwinn

Gute Nacht Y/l/n😘

Omg. Ich lege mein Handy weg und drehe mich auf Bauch. Ich vergrabe meinen Kopf in das Kissen, um einen Freudenschrei abzudämpfen. Sie hat mit einem Kuss-emoji geschrieben! Einige Zeit bleibe ich noch so liegen und versuche, nicht zu schreien. Doch dann schlafe ich schließlich friedlich ein und träume - ja von wem wohl - von Giuli.
Am nächsten Morgen stehe ich auf und sehe Johannes, der mal wieder in meinem Zimmer steht. „Du weißt schon das es ein ziemlich blödes Gefühl ist wenn man aufwacht und jeden Tag jemand in deinem Zimmer steht? Erstens denkt man man ist schwer krank und muss beaufsichtigt werden und zweitens kannst du mir beim schlafen zugucken und da sehe ich nun wirklich nicht gut aus", sage ich gespielt beliedigt zu ihm. „Ich checke doch nur deine Aufgaben und Übungen für heute und geb den Plan dann Franziska und Alexandra." „Ja schon, aber man fühlt sich trotzdem beobachtet." Wir lachen und dann geht er raus, damit ich mich umziehen kann. Es klopft an der Tür. „Ja", sage ich laut. Johannes streckt seinen Kopf rein. „Ich gebe den beiden den Plan, du isst was und gehst dann in den Übungsraum." „Jup, mach ich" Sobald Johannes weg ist ziehe ich mir meine Turnschuhe an und gehe raus. Ich laufe zur Mensa und esse was. Dann gehe ich zum Fitnessraum. Alexandra und Franziska begrüßen mich und wir beginnen mit den Übungen.
*Zeitsprung - eineinhalb Stunden später*
Ich verabschiede mich gerade und gehe meine Fußballschuhe holen. Ich soll mich wieder auslaufen. Beim Trainingsplatz angekommen war die Mannschaft schon auf dem Feld und Alexander sagt etwas zu ihnen. Als er mich sieht winkt er mich her und ich jogge schnell hin. „Ich muss meine Fußballschuhe noch anziehen", sage ich. „Kein Problem, kannst du jetzt machen während ich rede. Vorausgesetzt du hörst zu." Beim letzten Satz schaut er mich grinsend an.
„So sehr muss ich mich beim Schuhe anziehen nun auch wieder nicht konzentrieren" Das Team lacht. Am Anfang, als ich noch neu war und alle gelacht haben, war es mir irgendwie unangenehm, doch jetzt finde ich es schön, das sie mich so lustig finden, obwohl ich es gar nicht bin. Ich setze mich also auf den Boden, ziehe meine Turnschuhe aus und meine Fußballschuhe an. Ich sehe aus dem Augenwinkel, dass Giuli immer wieder zu mir schaut und mein Herz schlägt schneller. Alex redet über die ersten Ligaspiele, wen er im Auge für die Startelf hat und gegen wen wir spielen. Er hat gesagt, dass ich auf jeden Fall in der Startelf bin, sofern mein Oberschenkel bis dahin wieder voll und ganz brauchbar ist. Giuli ist natürlich auch in der Startelf, genauso wie Lea, Nille, Georgia und die, die sonst eben auch in der Startelf stehen.
„So, dann könnt ihr euch noch warm laufen", sagt Alex abschließend. Sein Blick fällt auf mich. „Oder eben auslaufen." Ich lächle und stemme mich hoch. Während die anderen schon loslaufen, darunter auch Lea und Klara, die nebeneinander laufen, kommt Giuli auf mich zu und umarmt mich. Am liebsten wäre ich ewig so stehengeblieben, aber da kam die Person, die ich im Moment am meisten hasse, dazwischen. Jovana Damnjanović. Genervt stöhnt sie auf. Giuli löst sich von mir und sieht Jovana fragend an. „Kommst du?" „Wir", verbessert Giuli. Ich muss lächeln. Wie süß das sie an mich denkt. Omg Y/n, reicht! „Dann halt ihr. Kommt ihr?" Giuli nickt, nimmt meine Hand und zieht mich mit. Mein Puls rast. Als wir etwas weiter vorne sind lässt Giuli meine Hand los und läuft jetzt zwischen mir und Jovana. Jovana legt ihren Arm um Giuli und drückt sie kurz an sich. Ich laufe stumm neben her und schaue auf den Boden.
„Alles gut?" Giulis Stimme reißt mich zurück in die Wirklichkeit. „Hmm? Ja klar", lüge ich. Es fühlt sich verdammt scheiße an Giuli anzulügen. Sie legt ihren Arm um meine Schulter und beugt sich etwas zu mir. „Ich weiß das was nicht stimmt. Und das es was mit Jovi ist." Genervt verdrehe ich die Augen. Nicht wegen Giuli, sondern wegen dem Spitznamen für Jovana. „Wollen wir nach dem Training reden? Du guckst ja wieder zu oder?", flüstert sie. Ich nicke. Sie lächelt mich an und schon zieht Jovana wieder Giulis Aufmerksamkeit auf sich. „Ich geh mal zu Klara", sage ich und Giuli nickt. Auch wenn ich etwas Enttäuschung in ihrem Blick sehe. Jovana sagt so etwas wie „Besser so" und Giuli sieht sie empört an. Wenigstens versteht sie so langsam das Jovana vielleicht doch nicht so ist, wie sie sich in Giulis Nähe immer gibt. Ich sehe Giuli nochmal an und sie wirft mir einen entschuldigenden und auch traurigen Blick zu. Ich drehe mich nach vorne und renne zu Klara. „Hey", sage ich zögernd, als ich bei ihr angekommen bin. Sie sieht zu mir. „Hey" „Tut mir leid wegen gestern." Lea, die neben Klara läuft, wird etwas schneller und läuft zu Syd. „Ich hätte dich nicht anschreien dürfen. Ich war nur so wütend weil Jovana jetzt Giuli wieder für sich gewinnen kann und-" „Schon okay", sagt Klara. „Wirklich?" Sie lacht leise. „Ja, wirklich. Ich sag das nicht aus Spaß."
Ich lege einen Arm um ihre Schulter und drücke sie fest an mich. Dann fällt mir ein das Jovana es vorhin genauso bei Giuli gemacht hat und lasse los. Klara seufzt. „Lass mich raten, Jovana hat das vorhin bei Giuli gemacht." Ich nicke. Die Runde ist vorbei und ich setze mich auf die Bank. Klara kommt nochmal kurz zu mir. „Ich kann ja versuchen mit Giuli zusammen zu machen wenn wir zu zweit machen sollen", schlägt sie vor. Ich stehe auf und umarme sie. „Klari du bist die beste!" „Ich weiß", sagt sie mit einem frechen Lächeln, als ich mich von ihr löse. Ich boxe gegen ihre Schulter. „Jetzt geh zum Training und konzentrier dich", rate ich ihr. „Mach ich, keine Sorge." „Um dich brauch ich mir keine Sorgen zu machen", erwidere ich.
Nach dem Training auf meinem Zimmer ziehe ich mich um und nehme mein Handy. Ich gehe auf WhatsApp. Da war mein Chat mit Giuli. Giuli! Shit, sie wollte doch nach dem Training mit mir reden! Schnell öffne ich unseren Chat und schreibe ihr.
Giuli <3

Hey, sorry das ich direkt weg war, ich habs vergessen
Tut mir wirklich Leid
Wir können morgen reden wenn du willst
Gute Nacht

Ich lege mein Handy weg und setze mich auf mein Bett. Wie konnte ich das nur vergessen?!
Ich lege mich hin und schlafe wenig später mit schlechtem Gewissen ein.