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3 Dinge sind mir innerhalb dieser Stunde, die ich in Atlas Zimmer verbracht hatte, bewusst geworden:

1. Caden durfte unter keinen Umständen von unserer Vereinbarung und meiner Trainingsstunde für Atlas erfahren.

2. Atlas war ein deutlich angenehmerer Zeitgenosse, als ich es vermutet hatte.

und

3. Nichts und niemand durfte mich bei den Ranks dieses Jahr besiegen. Und erst recht kein frisch geschlüpfter Newbie aus England.

Zugegeben. Avery Kemper war älter als ich und das ganze 4 Jahre. Der einzige Grund für ihren späten Eintritt in die Akademie, so hatte Atlas mir verraten, lag an den finanziellen Mitteln.
Avery musste sich ein Stipendium erkämpfen, um nach Venturi zu kommen.

Piep Piep - mein Armband gab mir den Weg in mein Zimmer frei. Sofort stieg mir der Geruch von Cadens Aftershave in die Nase: „Und?", er lag oberkörperfrei auf meinem Bett und hielt sein Handy im Querformat über seinen Kopf: „konntest du was aus ihm rauskitzeln?", fragte er mich.

Kopfschüttelnd hob ich meine Ellbogen und löste das Gummi um meinen Pferdeschwanz: „Nein", log ich: „er war nicht besonders gesprächig". Eine Notlüge sollte mich vor weiteren Fragen retten. Caden liebte mich, das wusste ich. Doch es gab nichts was er mehr liebte als Gewinnen. Sollte er von dem Deal mit Atlas erfahren würde ich ernsthafte Schwierigkeiten bekommen.

Ich stellte mich vor den Spiegel, den Maddie, meine beste Freundin und Zimmernachbarin, in unserem kleinen Flur aufgehängt hatte. Unzählige Post-its, die mich förmlich anschrieen wie ‚grandios' ich heute aussah und dass ich ‚alles schaffen' kann, bildeten einen Rahmen um die Reflexion meines Gesichtes. Seit Maddie in ihrer Self-Love Ära angekommen war, war sie nicht mehr zu stoppen sich jeden Tag einen neuen Weg auszudenken diese Ära mit ihrem Umfeld zu teilen.

Ein Paar blaue Augen blickten mir entgegen. Müde. Angespannt. Mit meinen Fingern löste ich meine Haare aus der starren Position des Zopfes und ließ meine braunen Locken über meine Schultern bis zur Brust fallen. „Möchtest du, dass ich mit ihm rede?", Caden schwang seine Beine vom Bett und setzte sich hin, legte das Handy auf meinem Nachttisch ab und stand auf: „vielleicht hört er auf mich."

Ich schüttelte erneut den Kopf und sah kurz zu ihm rüber: „Nein ich denke das bringt nichts, er scheint wirklich sehr stur zu sein in dieser Hinsicht". Mit seinen langen Beinen schaffte er es in 5 Schritten hinter mir zu stehen und er legte seine Arme um meine Taille, lehnte seine Wange an meine Schläfe: „Ja, so sind die eben. Stur und unflexibel", er grinste spöttisch und ich legte meine Hände auf seinen verschränkten Arme. Etwas verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch: „Was meinst du mit ‚die'?", ich sah ihm durch den Spiegel in die Augen.

Er blickte mich von der Seite an und presste die Lippen etwas aufeinander: „Sag mir nicht du weißt noch nichts davon", sagte er dann und ich drehte dem Spiegel den Rücken zu, sah zu ihm hoch: „Noch nichts wovon?", fragte ich ihn, nicht schlauer als zuvor. Caden lockerte seinen Griff um meine Taille und nahm meine Hand, verschränkte die Finger mit meinen: „Nun ja", begann er dann: „Es geht das Gerücht rum, dass Atlas", er stockte etwas, spitzte die Lippen und zog die Nase etwas hoch, als sei ihm etwas sehr unangenehm: „naja dass er nicht ganz normal ist was Frauen angeht".

Die Verwirrung schien mir weiterhin ins Gesicht geschrieben zu stehen, denn Caden fuhr fort: „Du weißt schon... dass er lieber einen wegsteckt als einen wegzustecken".

Der Groschen fiel schmerzhaft und laut zwischen meinen Schädelhälften: „Ist es dir so unangenehm mir mitzuteilen, dass Atlas vielleicht schwul ist?", ich zeigte Caden einen Vogel: „das war jetzt aber echt mal eine schwere Geburt". Caden lachte leicht beschämt: „naja du musst zugeben", er zuckte die Schultern und schlenderte in Richtung des Tisches, welcher wie in Atlas Zimmer den Raum in zwei Hälften teilte: „normal ist das nicht", mit verschränkten Armen lehnte er sich an die Tischkante.

Nachdenklich schob ich die Unterlippe etwas vor und zuckte die Schultern: „keine Ahnung. So richtig habe ich da noch nie drüber nachgedacht". Ich öffnete meine kurze Jeans Hose, die ich nach dem Training angezogen hatte und ließ sie zu Boden fallen: „Ich gehe jetzt duschen", merkte ich an, stieg aus der Hose und zog mir das Shirt über den Kopf. Als ich wieder zu Caden blickte leckte er sich leicht über die Unterlippe während er mich betrachtete: „also ich bin definitiv nicht schwul", grinste er und stützte sich von der Tischkante ab, lief auf mich zu und griff nach meiner Taille, drückte sein Becken leicht gegen meinen Bauch: „ich komme mit dir duschen".

Ihm zu erklären, dass ich lieber alleine duschen gehen wollte, da ich nach diesem nervenaufreibenden Gespräch mit Atlas etwas Ruhe haben wollte ergab nicht nur keinen Sinn, da ich ihm dann von dem Gespräch erzählen musste. Caden hörte auch das Wort ‚Nein' schlichtweg nicht besonders gerne.

Lächelnd sah ich zu ihm hoch, legte eine Hand auf seine warme, harte Brust und suchte seine Augen, die noch immer auf meinem Körper lagen. Als er mich ansah strich seine Hand langsam über meinen Rücken bis zum Verschluss meines BHs, den er mit zwei Fingern öffnete: „Ich liebe die Tage, an denen Maddie nicht da ist".

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 01 ⏰

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