Ein Baby unterwegs

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„Aileen saß in ihrer Wohnung und dachte nach. Sie würde dieses Kind bekommen. Abtreibung oder Schwangerschaftsabbruch war keine Option für sie. Es würde ihr Leben grundlegend verändern, denn sie musste jetzt Verantwortung übernehmen. Sie konnte nicht mehr in den Tag hinein leben und Party machen gehen. Mit den Drogen musste jetzt Schluss sein, egal welche es waren.

Nach einiger Zeit stand sie auf und ging durch ihre Wohnung. Sie hatte nur ein kleines Schlafzimmer, Wohnzimmer, Bad und Küche. Diese Wohnung war zu klein für ein Baby. Das Kind brauchte sein eigenes Zimmer, auch wenn es zuerst bei ihr schlafen würde. Einen Umzug müsste sie aber bald machen, denn umso länger sie schwanger war, umso schwieriger würde ihr der Umzug sein. Ein weiteres Problem kam ihr in den Sinn. Konnte sie weiter bei ihrem Arbeitgeber arbeiten. Wo sollte das Kind in dieser Zeit bleiben? In einer Krippe oder Kindergarten? Nein, das wollte sie nicht. Es musste eine Möglichkeit geben, bei der sie gut verdiente und sich gleichzeitig um ihr Kind kümmern konnte. Homeoffice war jetzt überall eine Möglichkeit und die Arbeitgeber machten gern davon Gebrauch. Würde ihr Chef sie auch im so arbeiten lassen? Seit ihrer Ausbildung arbeitete sie für diese Firma. Das musste sie klären und nahm sich einen Zettel, wo sie alle ihre Überlegungen aufschrieb.

Als nächstes nahm sie sich die Zeitung und schaute nach Wohnungen. Ihre Vorstellung waren 4 Zimmer. Als sie aber die Mietpreise sah, musste sie mit dem Kopf schütteln. Die Kaltmiete lag zwischen 1300 € und 1980 € zuzüglich Nebenkosten. Das war eindeutig zu viel. Da blieb ihr nicht mehr zum Leben über, bei ihren Verdienst von 2640 €. Drei Zimmer war etwas besser mit 920 € - 1425 €, aber das würde ebenfalls knapp werden mit ihrem Baby. Jetzt zahlte Aileen 900 € Warmmiete. Mehrkosten von 300 € bis 400 € könnte sie noch akzeptieren. Mehr war nicht möglich, denn sie hatte ja noch andere Kosten im Monat.

Sie setzte sich an ihren Laptop und überlegte, ob sie für die Wohnungssuche eine Annonce aufgeben sollte. Es könnte sehr hilfreich sein, wenn es in mehreren Zeitungen erscheinen würde.

Alleinstehende 26-jährige werdende Mutter sucht

eine 3- bis 4-Zimmerwohnung mit einem Parkplatz für einen Pkw, bevorzugt im PLZ-Bereich 14 XXX bis 15 XXX.

Die Kaltmiete sollte 1000 € nicht überschreiten, zuzüglich Nebenkosten.

Die potenzielle Mieterin ist seit 8 Jahren beim gleichen Arbeitgeber beschäftigt. Angebote bitte an die unten

angegebene Kontaktmöglichkeit:

Nun sollte Aileen ihren Arbeitgeber von der Schwangerschaft informieren und ihm nach der Homeoffice-Möglichkeit befragen. Das wollte sie gleich am Montag machen, hatte sie sich fest vorgenommen und jetzt musste sie noch etwas tun. Sie musste ihre Freundin informieren, denn das würde sie ihr übel nehmen.

Es war ein langes Gespräch, welches Aileen mit Kathleen führte. Sie freute sich zwar, dass ihre Freundin ein Kind bekam, aber fragte Aileen auch, ob sie das wirklich wollte. Immerhin hatte sie keinen Vater für das Kind und als Alleinerziehende war es nicht immer einfach. Aileen erklärte ihr, dass ihr Entschluss feststand und sie das Kind bekommen wollte.

Am Montag stand ihr das schwierige Gespräch mit ihrem Arbeitgeber bevor und mit gemischten Gefühlen machte sie sich auf den Weg in sein Büro. Nachdem sie sich im Vorzimmer angemeldet hatte, wurde Aileen ins Büro des Chefs geführt:

„Frau Richard, was führt sie heute in mein Büro", fragte Herr Conrady, nachdem er seine Angestellte begrüßt hatte.

„Ich muss ihnen mitteilen, dass ich in der 6. Schwangerschaftswoche bin und Ende April bis Anfang Mai mein Kind bekommen werde. Ich beabsichtige bis zum Mutterschutz vor und dem Mutterschutz nach der Geburt weiter hier zu arbeiten. Jedoch wäre es mir lieber, dieses als Homeoffice zu tun. Homeoffice würde mir die Möglichkeit geben, mich ausreichend um mein Kind kümmern zu können. Wäre das bei ihnen möglich", erklärte Aileen ihren Chef.

Zur Frau erzogenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt