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Irgendwie, irgendwo, irgendwann sind wir an dieser Bushaltestelle im obsidianschwarzen Nirgendwo gelandet.

Eine Schnapsidee, wie immer.

Die Augustkälte frisst sich kriechend durch meine Kunstlederjacke durch.

Der Geruch von Zigarettenrauch haftet an ihr.

Meine Haare sind kurz.

Das Honigblond wellt nur noch bis zu meinen Schultern hinunter.

Meine Chucks schaben hässlich über die grauen Kiesbetonplatten.

An dieser Bushaltestelle, mit all den bunten Parolen an den Wänden sitzen wir hier also und ich kann nichts Weiteres tun, als auf meine eigenen zitternden Hände zu starren.

Vielleicht fangen sie ja irgendwann an, weise Worte zu sprechen, wenn ich sie lange genug anstarre.

Vielleicht wissen meine Hände ein bisschen mehr darüber, wer ich eigentlich bin, was ich eigentlich soll und warum andere Menschen so tun, als würden sie wissen, was sie täten.

Mein Herz wummert wie verrückt in meinen Brustkorb.

Es hat sehnsuchtsvolle Gedanken und will sich am liebsten hinaus hämmern.

Ich höre mein Blut durch meine Ohren wie das Meer rauschen.

So.
Verdammt.
Schnell.

Es ist ein ekelhaftes Gefühl, das Verliebt sein.

Deinen lethargischen Blick will ich nicht mehr sehen, am liebsten ausweichen.
Einfach, weil Verliebt sein ein ekelhaftes Gefühl ist.

Die blauen Morphofalter flattern unaufhörlich gegen meine Bauchdecke, gewillt, sie wie Glas zu zersplittern.

Du siehst bisschen müde vom Leben aus.

Und ich frage mich, wieso alles, was du machst, auf mein Herz und meine Leber klatscht.

Mit gewaltigen Klatschen, einem riesigen Tosen.

Wattierte Klänge prallen mir entgegen, du sagst etwas.

Das einzige, was ich spüre, sind deine wohlig warmen Hitzewellen und mein Grinsen.

Das einzige, was ich rieche, ist dein leichter herber Vanillegeruch, die sich versteckende Sommerwärme in der Schwärze und dich.

Dein samtiger Hoodieärmel stößt ausversehen gegen meinen Arm und brennt sich durch die feinen Polyurethanfasern meiner Kunstlederjacke.

Zündest du mich an oder verbrennst du mich?

Meine Hand lege ich flach auf die Bank der Bushaltestelle.

Gänsehaut zieht sich an meinem Arm hinauf. Bist du das oder die Kälte?

Ich nicke nur stumm und blicke den Parolen entgegen. Sonst ist jede Wand so weiß, so blank. Mustere das verblasste Rot, mit den orangenen und zitrusgelben Kreisen innen drinnen.
Wurden die Sprayer erwischt?
Lässt du dich bei deinen Trips erwischen?

Wenn ich nur Farbe wie du an Wänden blühen lassen könnte.

„Weißt du was?"

Diesmal schaue ich dich an.
Betrachte deine, mit lieblichen Sommersprossen bestickte, blasse Haut.
Sommersprossen, die in der Nachtluft verblassen und deine Augen.
Dieses Endlose, in denen ich in sieben Meter Tiefe ertrinken könnte.

„Nein.", antwortest du mit einem Lächeln auf den Lippen.

„Seit unserem ersten Treffen.", fang ich an und mache eine Pause.

Es ist, als würde sich mein Herz durch eine Kardioversion überschlagen.

Achtung.

Gleich schlägt es wieder.

„Als ich verheult auf dieser beschissenen Bordsteinkante gesessen hab und du mir eine Kippe angedreht hast. Seitdem kriege ich dich nicht mehr aus meinem Kopf. Gar nicht mehr.", ich verstumme.

Ich erinnere mich, wie die orange blitzende Asche wie Schnee auf den indulinen Teer sank.

Und jetzt fühle ich nicht nur, wie du meinen Herzschlag stiehlst und ihn zu deinem machst, nein, ich spüre auch, wie du meine Luft raubst.

Ich kann dir nicht mehr in die Augen schauen.

„Ich dich auch nicht."

Deine Fingerspitzen ziehen Linien auf meinen Fingern, als du deine kühle Hand mit meiner glühenden verflechtest.

Und Achtung, es schlägt wieder.

Mein Herz.

Diesmal will es zerbersten.

Durch meine Gedanken schlägt sich nur in meinen Venen die Ebbe und Flut und deine Lippen.
Meine Ebbe und Flut.
Deine Haut.
Meine Ebbe und Flut.
Deine Tattoos, die du mit deinen Lippen auf meiner Haut ziehst.
Meine Ebbe und Flut.
Dein weinendes Lächeln.
Meine Ebbe und Flut.

Mein Schreibstil hat momentan echt eine Midlife-Crisis

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Mein Schreibstil hat momentan echt eine Midlife-Crisis.

Irgendwelche Gedanken zu den beiden?

𝐆𝐑𝐀𝐅𝐅𝐈𝐓𝐈𝐋𝐈𝐄𝐁𝐄Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt