Kapitel 4

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PoV Aron:

Das leise Ticken der großen Wanduhr durschnitt die stille des Raumes, ab und zu hörte man wie ich die Seite meines Buches umblätterte. Zwar war es nur eine kleine Kammer, die ich zu meiner Persönlichen Bibliothek, ein Ort an dem ich all die Arbeit für einen kleinen Augenblick vergessen konnte, gemacht hatte. In dem Raum standen Regale, die den Großteil des Raumes beanspruchen, sie sind gefüllt mit Büchern aus allen Genres, die es gibt. Mittendrin standen zwei Ohrensessel, in denen man gemütlich lesen konnte, das Fenster im Dach lies viel Licht durch, um am Tag zu lesen und in der Nacht konnte man die Sterne beobachten, dass beste war an klaren Nächten konnte man sogar den Mond betrachten wie er auf- und untergeht.

Ich las gerade ein Buch über die verschiedenen Wesen in unserer Welt und blieb an einer ganz besonderen Seite hängen. Sie handelte von dem berüchtigtem König der Dämonen und seiner Herkunft, schon viele tausend Jahre hatten alle möglichen Forscher und Geschichtskenner dieses Rätsel zu lösen versucht fanden aber keine Antwort. Es gab schon viele solcher Könige, sie waren aber nichts im vergleich zu dem König der in diesem buch beschrieben wurde.

Dieser König taucht nur auf wenn alle anderen Versagt haben und der Frieden zwischen den Wesen bedroht ist, ihm wird nachgesagt das er von jedem Wesen ein Merkmal zeigt und alle damit verbundenen Fähigkeiten nutzen kann. Leider fehlten ein paar wichtige Seiten in dem Buch über weitere Details, deshalb schlug ich das Buch wieder zu und lief zum regal um es an seinen Platz zurück zu stellen. In meinem Kopf schwirrten weiter die ungeklärten Fragen, antworten hätte ich wahrscheinlich auf den fehlenden Seiten gefunden, jedoch hatte ich ein Gefühl das diese Fragen bald eine Antwort bekommen sollten.

Gelangweilt griff ich mir ein neues Buch über Rudelführung und lies mich seufzend wieder in einem der Ohrensessel nieder. Leider hob das Buch meine Laune nicht so wie ich es mir gewünscht hatte, das Gefühl in meinem inneren das etwas im dunkeln des Waldes auf uns zukommt lies dadurch nicht nach. Es fühlte sich wie ein Gewitter an das mit mit jedem vergangenen Tag näher rückte.

Ein energisches Klopfen an der Tür lies mich Aufsehen, ich hatte die Person nicht bemerkt, wie sie sich dem Zimmer genähert hatte so vertieft war ich in meine Gedanken Welt. Mit einem Stupfen „Herein" gab ich mein Einverständnis den Raum zu betreten. Durch die Tür trat mein Bruder, er hatte eine grimmige Miene und wirkte sehr gehetzt. Anhand der Tatsache das er hinter sich die Tür mit Schwung zuschlug konnte ich mir gleich wieder eine Standpauke anhören.

„Aron wir warten seit über einer Stunde darauf das du deinen Arsch nach unten bewegst, um die Patrouille anzuführen. Also sieh zu!" er schrie mich aus vollen Lungen an, war ja auch verständlich ich hatte großen Mist gebaut. Als Alpha habe ich pflichten denen ich nachkommen muss und eine davon war halt mindestens einmal am Tag bei der Patrouille mitzumachen. Ausgerechnet heute wo der Schnee in den dicksten flocken vom Himmel viel, leider konnte ich kein Widerwort geben da mein Vater sehr streng war was meine Pflichten als zukünftiger Alpha betraf, da war das Wetter egal.

Wenn man an Wölfe denk kommt einem nicht sofort in den sinn das einige von uns manche Wetterlagen nicht mögen, bei mir war es Schnee. Ich mochte die kalten Winter mit ihren klaren Nächten und der kühlen Luft. Nur war Schnee eine andere Sache, entweder er war matschig und klumpte im Fell oder es war Pulver Schnee, in dem man versank. Zusammengefasst Schnee macht es unmöglich eine gute Patrouille zu laufen, geschweige denn das Kampftraining richtig zu absolvieren.

Mit einem ergebenen seufzen erhob ich mich aus meinem Gemütlichen Sessel und folge meinem Bruder nach unten zu den anderen. Diese warteten schon voller Ungeduld auf uns, auf der Veranda, manche von ihnen waren schon in der form eines Wolfs und wären als sie mich sahen schon fast los gelaufen. Kurz lies ich noch einmal meinen Blick durch die Gruppe schweifen bevor ich mich auch in einen Wolf verwandelte. Ich war etwas größer als die anderen und mein Fell war so schwarz wie die Nacht. Ein weiterer Grund warum ich den Schnee nicht mochte, man konnte mich deutlich in dem Hellen weiß erkennen.

Endlich hatte auch der Letzte der Gruppe gemerkt das ich los wollte, niemand sagte ein Wort da sie keinen Befehl überhören wollten der von mir kommen könnte. Als ich mir sicher war das mir alle aufmerksam lauschten heulte ich einmal als Zeichen das wir uns in Bewegung setzten.

Wir machten uns auf den weg durch den Knie hohen Schnee auf direktem Weg zur Grenze zum benachbarten Rudel. Wir sind unserem Nachbarrudel nicht wohlgesonnen, es gab vor nicht all zu langer zeit einen Vorfall in dem ein anderes Rudel ausgelöscht wurde und unser Nachbar Rudel war daran nicht unschuldig. Seid diesem Tag war das Band zwischen unseren Anführer zerrüttet und drohte vollständig zu reisen. Darüber möchte ich aber nicht mehr so viel nachdenken, schließlich bin Ich noch nicht vollwertig der Alpha.

Während wir also unseren weg fortsetzten schaute ich mich regelmäßig nach der Gruppe um damit auch niemand verloren ging, heute waren auch ein paar junge Krieger dabei die noch sehr viel Energie und Neugierde hatten. Für sie hatten wir die heutige Patrouille organisiert damit sie Erfahrungen sammeln konnten. In meinem Kopf begann ich die kleinen Gruppen zu verteilen, nach und nach spalteten sich die gruppen ab und schlugen andere Wege ein.

Am Schluss blieben nur noch Thyson, Stephan mein Beta und ein paar erfahrene Kämpfer bei uns. Zur Sicherheit frage ich über meinen Link die Standorte der anderen Gruppen ab und war erleichtert als sich alle zurück meldeten, so konnten auch wir zur grenze laufen um unseren Abschnitt zu kontrollieren.

Plötzlich durschoss eine Art blitz meinen Körper, das Fell in meinem Nacken stellte sich auf und das Gefühl einer großen Bedrohung erschütterte meinen Wolfskörper. Zeitgleich blieben Thyson und Stephan wie eingefroren stehen und teilten mir über den Link mit das mehrere Wölfe die grenze überquert hatten, dass bedeutete nichts Gutes. Sofort gab ich das Zeichen dort hin zu laufen und informierte auch den nahegelegenen Gruppen das sie zu uns stoßen sollen als Verstärkung.

Mein Wolf Ranger wurde immer unruhiger je näher wir der Grenze kamen, etwas war dort und der drang es herauszufinden wurde stärker. Unsere Tempo wurde schneller als wir den Geruch von Blut in der Nase hatte, bei der Intensität des Geruches konnte wir davon ausgehen das es sich um schwere Verletzungen handeln musste. Unter den Geruch des Blutes mischte sich ein süßer Duft den Ranger völlig die Kontrolle verlieren lies.

„Aron wir müssen uns beeilen unser Mate ist ganz in der Nähe!" knurrte er und in meinem Kopf spielten sich schon die schlimmsten Scene ab was mit ihm los sein könnte. Jagte er grade und wurde von einem wilden Tier verletzt, oder vielleicht noch schlimmer er wurde von anderen Wölfen gejagt.

„Stephan, Thyson wir müssen uns beeilen Ranger dreht vollkommen durch!" teilte ich meinen beiden Betas mit und mit einem Nicken zeigten sie mir das sie Verstanden hatten. Mein Bruder wandte sein Kopf zu mir und Blickte mich wissend an, er schien zu ahnen was dort vor uns liegt. Sein wissender blick beruhigte mich nur ein bisschen.

In unserem Sichtfeld tauchte ein junger Mann auf, er trug keine Kleidung mehr, wahrscheinlich sind diese bei der Verwandlung Kaput gegangen. Hinter ihm waren mehrere wölfe her und einer von denen brüllte den Omega einzufangen. Als der Junge uns erblickte viel er zu Boden und zwei der Wölfe packten ihn, nachdem sie sich verwandelt hatten, unter den armen und wollten ihn wegschleifen.

Schnell verwandelte ich mich in meine Menschliche Gestalt zurück und knurrte laut um ihre Aufmerksamkeit auf mich und meine Begleiter zu ziehen.

„Lasst sofort meinen Mate gehen und verlasst mein Revier oder ihr werdet es mit eurem leben Bezahlen!" meine Augen begannen rot aufzuleuchten und untermalten damit meine Mord Absichten. Sofort liesen sie ihn los und ergriffen die Flucht über die Grenze, auf der anderen Seite stand eine gruppe Wölfe zu denen sie liefen und wer dort stand gefiel mir gar nicht. Lennox der Alpha der Black Fangs schaute mich mit einem hasserfüllten blick an bevor sich abwand und davon stapfte.

Sofort setzte sich mein Körper in Bewegung und nähertesich dem Jungen der noch am Boden lag. Der Geruch von Blut wurde stärker jenäher wir ihm kamen, aber auch dieser süßliche Duft. Bei ihm angekommenbemerkte ich das er kaum noch bei Bewusstsein war, seine Augen waren glasig undsein Puls war schwach. Sein Anblick lies mich erstarren, er war schlimmzugerichtet worden auch wenn ich mir sicher war das nicht alle wunden frischwaren. 

Wild Wolf 🐺Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt