I can be your tourist guide {a Germanletsplay FF}

One

Mein Zimmer war das reinste Chaos.
Überall lagen Klamotten, Kosmetikartikel und keine Ahnung was noch alles.
Ich musste für ein zweimonatiges Programm packen, welches ich während meinem Studium machen konnte, um fortgeschrittene Kurse belegen zu können.
Ich hörte mein Handy klingeln, doch keine Ahnung wo es war.
Allerlei Dinge flogen durch die Luft, ehe ich es fand und ran ging.

„Ey Bro, was geht?" schallte es durch den Raum.
Eine meiner besten Freundinnen, Johanna, war dran.
„Eyo Brudi, ich packe gerade für dieses Programm von der Uni, bei dir so?" erklärte ich, jedoch eher geistig abwesend, da ich vergebens versuchte zusammenzuzählen, was ich bereits eingepackt hatte.
„Wollte gleich was einkaufen gehen.
Fährst du morgen schon?" im Hintergrund raschelte ein Schlüssel, sie musste sich wahrscheinlich gerade auf den Weg gemacht haben.
„Yup und ich bin sowas von überfordert... Ich hab keinen Plan mehr was ich alles hab man" seufzte ich.
Die nächsten zehn Minuten bestanden also aus einem Frage-Antwort-Spiel, was ich bereits eingepackt hatte.

„Bro, ich muss langsam auflegen, lass uns mal wann anders telefonieren." bedauerte Johanna, ehe wir nach einer kurzen Verabschiedung auflegten.

Nun besser strukturiert und in der Lage mich zu konzentrieren, packte ich den Rest der Sachen zusammen und stellte meinen Koffer beiseite, ehe ich mich aufs Bett warf, da ich echt ganz schön mit den Nerven am Ende war.

Als hätte sie es gerochen, rief meine andere beste Freundin, Amanda, mich an.
„Eyyyyy Miraaaaaa!"
„Eyyyyyy Amandaaaa!"
„Eyyyyyy Miraaaaaa!"
„Eyyyyyy Amandaaaaa!"
Ja, wir hatten den Drang, uns gegenseitig anschreien zu wollen.
Und dieses Angebrülle ging tatsächlich noch etwas weiter, bis wir schliesslich in Gelächter ausbrachen und uns erst einmal wieder fangen mussten.
„Ey Mira Bruder, wat machen Sachen?!" wollte sie lautstark wissen.
„Hab endlich für morgen zusammengepackt." antwortete ich erschöpft.
„Wat issn morgen?"
„Ich fahre doch nach Münster für dieses Uni-Programm." erinnerte ich sie und sie stieß ein lautes „Ahhhhhhh" aus.
„Wohnt Manu nicht da?" wollte die ältere wissen.
„Manu? Germanletsplay?" wollte ich nun wissen.
„Jaaaa, der wohnt doch da. Stell mal vor du hast voll den Fanfiction-Moment da und lernst den kennen, ohne zu wissen dass er er ist!"
Ich war beeindruckt, diese Frau war immer so voller Hoffnung.
„Wie hoch ist denn bitte die Wahrscheinlichkeit?" hakte ich nach.
Amanda fantasierte noch etwas herum, während ich mit der Müdigkeit kämpfte.

Der Anruf dauerte noch etwa eine Stunde an, bevor ich mich von ihr verabschieden wollte.
„Ach ja, Mira-" sie hielt mich auf, damit ich nicht auflegte.
„Wasn?"
„Wie sieht das jetzt eigentlich mit den Aufnahmen aus? Du bist ja jetzt 2 Monate nicht da..."
Ich überlegte.
„Hatten wir das nicht im letzten Video erwähnt, dass wir vorerst nicht mehr zusammen spielen?"

Amanda und ich hatten aus Langeweile und Spaß vor einigen Monaten angefangen, ein paar Spiele gemeinsam zu spielen und das dann aufzunehmen. Wir luden diese Videos auf YouTube hoch und laberten auch nebenbei über verschiedenste Themen.
Wir waren nicht allzu berühmt, aber durch die Zeit die wir in Werbung für unseren Kanal auf sämtlichen Plattformen investiert hatten, waren es nun um die eintausend Abonnenten, die unserem Unsinn lauschten.

„Ach ja, da war ja was... Dann werd ich wohl noch nen bisschen was ohne dich posten müssen."
Diese Aussage hatte einen sehr traurigen Unterton, ich wusste jedoch nicht ob es gespielt oder beabsichtigt war.
Amanda war auch solo super lustig und ich wollte auf keinen Fall, dass sie warten musste bis ich wieder bereit war, mit ihr aufzunehmen.

„Okay, da das jetzt geklärt ist würd ich gern schlafen gehen, ich hab morgen etwas über vier Stunden Fahrt vor mir." ein Gähnen konnte ich mir nicht verkneifen und nachdem wir aufgelegt hatten, konnte ich mich endlich schlafen legen.
Bevor ich jedoch endlich einschlief, kreisten meine Gedanken um den morgigen Tag und auch den Ablauf der nächsten zwei Monate.
Ich hatte mir für die ersten paar Tage schon Dinge vorgenommen, da meine nicht sofort nach meiner Ankunft starteten.