Seven

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Es war Mittag und ich saß bereits in der zweiten Pause, die ich während meiner Kurse bekam.
Ich hatte mir in der Cafeteria etwas zu essen geholt und schaute währenddessen ein Video von Germanletsplay, welches seit einer halben Stunde draußen war.
Ich musste immer wieder kichern, wenn der Freedom Squad wieder irgendeinen Mist verzapfte und die Leute die an mir vorbeigingen schauten mich schief an, doch mir war das egal.

Ich sah eine Nachricht auf meinem Bildschirm aufploppen und stellte glücklich fest, dass es Manuel war.
Er fragte, was ich gerade tat und ich erklärte ihm, dass ich gerade ein Video auf YouTube ansah und dabei aß.
Auf die Frage hin, was ich mir ansah antwortete ich damit, dass ich das aktuellste Video von Germanletsplay schaute und Manuel erwiderte mit: „Ach so, ja cool. Viel Spaß und guten Appetit!"
Nachdem ich mich bedankt hatte, schaute ich das Video noch zu Ende und packte meine sieben Sachen schon für den nächsten Kurs.

Nach dem Referat, welches ich hielt, war nun mehr eine halbe Stunde übrig und danach konnte ich auch endlich wieder ‚nach Hause' fahren.

Es war noch so viel vom Tag übrig und ich hatte nichts mehr geplant, also wagte ich einen Versuch und fragte Manuel, ob er heute noch Zeit hätte.
Der ältere hatte in der Tat Zeit und bat mich um einen Moment, damit er etwas fand, was wir machen konnten.

Manuel schrieb mir, dass er mit mir etwas ordentliches zu Mittag essen wollte, da ich nur eine Kleinigkeit hatte und er noch gar nichts.
Seine Idee war ein Lokal, welches sehr beliebt war und noch nicht allzu lang bestand.
Ich fand die Idee super, antwortete auch genau das und machten eine Zeit aus, um welche wir uns vor dem Hotel trafen.

Wieder in meinem Zimmer angekommen zog ich mir ein anderes Oberteil an und schnappte mir meine Tasche, welche auf dem kleinen Schreibtisch stand, ehe ich mich auch den Weg nach unten begab und auch sofort auf den älteren traf.
Nach einer kurzen Begrüßung liefen wir los und bereuten doch tatsächlich, dass wir um diese Zeit unterwegs waren, denn die Innenstadt war brechend voll.

Immer wieder mussten wir anderen Leuten ausweichen, aber auch deren Arme, wenn diese ausschwenkten.
Bei meinem Glück passiere es auch ein paar mal, dass ich den ein oder anderen Arm volle Lotte ins Gesicht bekam und musste, als wir aus dem Getümmel endlich heraus kamen, erstmal meine Brille inspizieren und sie wieder richten, da diese es auch abbekommen hatte.
Alles was Manuel tat, weil er als großer Mensch solche Probleme nicht kannte, war mich auszulachen.
Leicht haute ich gegen seinen Arm und beschimpfte den brünetten mit witzelndem Unterton.

Schließlich kamen wir an unserem Ziel an und konnten uns auch schon gleich an einen der Tische setzen.
Mit einem Blick auf das Menü konnte ich feststellen, dass ich am liebsten ein Mal alles bestellt hätte.
Die Bedienung war super nett und die Zeit des Wartens verbrachten Manuel und ich so lange mit reden.
Er kam auf das Video zu sprechen, das ich mir heute in meiner Pause angesehen hatte.
„Schaust du öfter was von dem Youtuber?" wollte er wissen.
„Ja, total oft sogar. Ich mag seine Videos ganz gerne, sie sind lustig und so vergesse ich schon mal, wenn ich nen stressigen Tag hatte, dass er stressig war." erklärte ich dem katzenäugigen.
Er sah mich einen Augenblick seltsam an, ich konnte nicht erahnen, woran er womöglich gerade dachte.
„Und du, schaust du sowas, beziehungsweise auch von ihm?" interessierte es mich nun.
„Hm? Ja, ich schaue auch oft so LetsPlays, mich interessiert immer, wie verschiedene YouTuber ein Spiel spielen, weil es jeder anders macht." ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen und nun sah er mich wieder an, diesmal jedoch ganz lieb und interessiert.
„Sehr cool." lächelte ich und stützte meine Unterarme auf dem Tisch ab, während ich auf meinen miteinander verschränkten Fingern mein Kinn ablegte und den älteren einfach nur betrachtete.

Er war schön.
Ich sagte so etwas nicht oft zu Männern. Andere Männer nannte ich attraktiv oder sogar heiß, doch wenn ich einen Mann ‚schön' nannte, dann weil er es wirklich war.
Sein Gesicht hatte überwiegend weiche Züge, er sah kein Stück einschüchternd aus und sein Haar fiel ihm in Strähnen teilweise ins Gesicht.
Nach wie vor bewunderte ich seine leuchtenden Augen, aber auch seine Lippen hatten es mir angetan.
Sie sahen so weich aus, wie ein Daunenkissen, bei dessen Berührung man regelrecht im Himmel schwebte.
Seine Haut war makellos und seine Blässe glich schon eher einer Porzellanpuppe.
Seine Hände waren groß, bestimmt doppelt so groß wie meine, und seine Finger waren lang und schlank.

I can be your tourist guide  {a Germanletsplay FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt