Alptraum

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Ich hatte meine Augen festgeschlossen und versuchte irgend wie zu schlafen, während ein kalter Winterwind draußen um das Haus wehte.

Dass ich das erste Mal in meinem Leben das große Haus meiner Eltern ganz für mich alleine hatte, war zwar schon etwas tolles, doch so ganz sicher fühlte ich mich dann doch nicht in dem riesigen Gebäude mit seinen mehr als 20 Zimmern. Obwohl es eigendlich keinen Grund zur Besorgnis geben sollte, war da diese leise Stimme in meinem Inneren welche mich warnte.

Langsam öffnete ich meine Lider, ich wusste nicht ob ich von alleine erwacht war, oder ob es nicht noch irgend einen anderen Grund gab, welcher jedoch im Augenblick meinem Bewusstsein noch verborgen blieb.

Mein Zimmer war dunkel, nur ein silberne Streifen fahlen Mondlichts zwengte sich durch den engen Spalt der beiden schweren Vorhänge, welche ich vor das Fenster meines Zimmers gezogen hatte.

Das Licht beschien nur das untere Ende meines Bettes sowie eine Ecke meines Fernsehers. Mehr gab die an sonsten alles verschlingene Dunkelheit in meinem Zimmer im Augenblick für mich nicht zu erkennen.

Anscheinend hatte ich wirklich nur geträumt.

Gerade als ich mich wieder in mein weiches Kissen legen wollte um weiter zu schlafen, merkte ich jedoch dass es kein Traum war.

Ich hörte etwas und dieses Etwas, war eindeutig echt.

Ich versuchte zunächst noch mich selber zu beruhigen. Probierte mir einzureden dass dieses Geräusch von irgend etwas harmlosen hier in meinem Zimmer verursacht wurde, etwa einer Maus, welche sich durch den Spalt zwischen meiner Zimmertür uind dem Boden zugang in den Raum verschafft hatte und jetzt auf dem Boden herum lief und nach etwas essbarem suchte.

Ich tastete vorsichtig nach meinem Nachttisch und suchte nach dem Schalter meiner Lampe, deren Licht mir hoffentlich dabei helfen würde mein Gehirn davon zu überzeugen dass dieses Geräusch nur Einbildung war. Nach einigem Suchen fand ich den Schalter, drückte ihn und...nichts passierte. Die Glühlampe hatte anscheinend ihren Geist aufgegeben.

"Heute Nacht gibt es kein Licht für dich, Dia" die Stimme aus der Dunkelheit lies mich zusammen zucken. Was war das?

Ich taste nach meiner rechten Hand, berührte meinen Handrücken und kniff zu. Ich kniff so stark zu dass mein rechter Arm zu zittern begann, doch wollte ich unbedingt wissen ob ich noch schlief und dass alles nur träume oder...aber dies war wohl die unwahrscheinlichste Möglichkeit...ob ich wach war und dies alles Realität war.

Mein Versuch mir einzureden dass es sich bei der Quelle des Geräusches um so etwas harmloses wie eine Maus handelte, verlief nun endgültig ins leere.

Denn nach dem ich mich sekundenlang schmerzvoll gekniffen hatte, glaubte nun auch die letzte Zelle in meinem Gehirn dass dies alles echt war.

Es war...Echt. Meine Wachheit war echt und vor allem...das Ding was dort...weniger als einen Steinwurf von meinem Bett entfernt, im Schatten hockte...war Echt.

Nach dem ich die Stimme des Dings gehört hatte, vernahmen meine Ohren jetzt auch Schritte. Schritte welche langsam in Richtung meines Bettes kamen und dabei das Parkett des Bodens zum knarren brachten.

Schritt für Schritt wurde das Knarren lauter und jedesmal schien es ein ganzes Stück näher zu sein als zuvor.

Im gleichen Moment merkte ich einen kalten Lufthauch, welchen selbst der dicke Stoff meiner Bettdecke nicht aufhalten konnte. Ich rutschte tief in mein Kissen und zog mir die Decke über den Kopf, wobei ich mir immer noch nicht ganz sicher war ob ich dass alles vielleicht doch nicht nur träumte, wobei ich jedoch auch in jeder Sekunde diese Schritte hörte, welche jetzt schon auf Höhe meines Bettes waren.

Ich probierte nicht zu atmen, wobei mir meine Angst pausenlos befahl ganz still liegen zu bleiben um das Ding nicht noch unnötig auf mich aufmerksam zu machen.

"ich weis dass du dadrunter bist" sagte das Ding und seine Stimme begann einen bedrohlichen Nachdruck anzunehmen.

Ängstlich blickte ich unter der Decke hervor.

Der riesige Schatten neben meinem Bett schien bedrohlich spitze Klauen als Fingernägel zu besitzen und sein Körper ähnelte einem, auf zwei Beinen gehenden Hirsch, mehr konnte ich im Augenblick nicht erkennen.

Wieder kniff ich mich, ob wohl mir glar war dass ich wach sein musste.

"Lass dass endlich" befahl das Ding und ängstlich gehorchte ich seinen Anweisungen.

"Wer bist du?" fragte ich, während ich bereits merkte wie mir die Tränen über das Gesicht liefen.

"Du wirst mich bald kennen lernen" sagte das Ding "Aber ich muss schon sagen dass du und dein junger Körper für mich wirklich...köstlich riechen."

Das Ding beugte sich zu mir herunter, wobei ich seinen kalten Atem auf meinem Gesicht merkte. Ein Atem welcher nach dem...Blut seines letzten Opfers stank. Ich versuchte die Luft anzuhalten, doch es gelang mir kaum.

Seine Hand, oder besser gesagt dass was ich als seine Hand zu erkennen glaubte, fuhr langsam über meine Bettdecke.

"Ich werde mir bald Zeit mit deinem köstlichen Körper nehmen, viel Zeit."

Mit diesen Worten verschwand das Ding in einer Wolke aus kalter Luft, genau vor meinen Augen und lies mich verängstigt zurück. Was hatte es damit gemeint: Dass ich und mein junger Körper für ihn wirklich köstlich rochen? Was sollte dass? Wollte das Ding mich etwa...fressen?

Bei dem Gedanken schüttelte ich meinen Kopf. Nein. So etwas wie menschenfressende Monster oder dergleichen gab es nicht.

Zumindest dachte ich dies bislang.

DunkelSchneeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt