8.Kapitel - Ausweg?

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Mein Kopf dröhnte und ich verspürte unerträgliche Schmerzen. Ich versuchte die Augen zu öffnen, aber starkes Licht blendete mich.

Wo war ich?

Und was war passiert?

Ich versuchte meine Hände zu bewegen, aber diese waren gefesselt.

Mist!

Noch ein Moment der Benommenheit und dann kam meine Erinnerung langsam wieder.

Mit einem Ruck öffnete ich die Augen und versuchte mich umzuschauen.

Aber durch das grelle Licht konnte ich nichts erkennen.

,,Ah du bist endlich wach!", tönte die Stimme des Russen.

Panik stieg in mir auf.

Ich musste hier raus!

,,Ich habe schon lange gewartet."

Ich wollte schreien aber es wurde nur ein heiseres Grunzen daraus. Ein Knebel steckte in meinem Rachen.

Ich schlug wild um mich und versuchte wie in Trance mich zu befreien.

Doch kein Knoten lockerte sich. Nichtmal im Ansatz.

Schritte in meine Richtung. Der Russe kam auf mich zu.

Jetzt war er direkt über mir und beugte sich zu meinem Gesicht.

,,Na soll ich dir den Knebel abnehmen?"

Ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht. Er roch etwas nach Alkohol.

Hatte er sich Mut angetrunken?

Dann nickte ich unmerklich.

Er lachte.

Laut und voller kranker Freude über mein Leiden.

,,Und danach nehme ich dir noch die Fesseln ab und schlage mich selbst bewusstlos!

Ich werde dir den Knebel abnehmen. Ich will dich bei der Folter ja schliesslich auch schreien hören.

Aber alles zu seiner Zeit.

Zuerst..."

Ich schüttelte heftig den Kopf und versuchte wieder mich irgendwie zu befreien. Tränen rannen über mein makeloses Gesicht.

Noch makelos.

Bald würde es von Narben durchzogen sein.

Erneut versuchte ich zu schreien und erneut bekam ich keinen Ton heraus.

,,Weißt du, erst dachte ich es würde mir mehr Befriedigung geben deine ganze Familie umzubringen und mich so an dir zu rächen, aber mittlerweile bin ich so froh das du von zuhause geflohen bist.

Die Gelegenheit dich hier zu quälen und dich hier allein sterben zu sehen.

Das Wissen das dich niemand liebt, das dich niemand vermissen wird.

DAS bringt mir Befriedigung.

Und danach werde ich unter einem neuen Namen wieder in Ruhe mein Leben leben können.

Mich wird diesmal niemand bestrafen.

Ich möchte das du in ein paar Stunden nach Folter und unter riesigen Qualen mit diesem Wissen stirbst."

Er hatte ja so recht.

Niemand wartete auf mich.

Niemand würde mich vermissen oder suchen.

Ich versuchte wieder zu schreien, aber mir versagte die Stimme erneut.

Dicke Tränen liefen mir übers Gesicht und fielen in großen Tropfen auf den harten, kalten Steinboden.

Warum brauchte ich ja garnicht zu fragen.

Ich hatte ihn drei Jahre seines Lebens genommen.

Sein Lebenswerk zerstört.

Nun war ihm die Polizei auf den Fersen und keine seiner Kunden wandte sich noch an ihn.

Viel zu gefährlich.

Es würde ihn mindestens nochmal drei Jahre kosten sich alles wieder aufzubauen.

,,Ich möchte das du deinen letzten Atemzug nimmst währrend du mir ins Gesicht schaust. Und ich werde dann lächeln."

Wieder huschte dieses irre Grinsen über sein Gesicht und ich überlegte fieberhaft wie ich diesem Albtraum entkommen könnte.

Mir fiel aber nichts ein. Ich beschloss wiederwillig mich meinem Schicksal zu fügen. Erstmal.

,,Noch einen letzten Wunsch ,my Lady?"

Der Russe nahm mir den Knebel aus dem Mund, aber sein Blick riet mir nicht zu schreien.

Sonst würde schlimmes geschehen.

Außerdem hätte mich ja eh niemand gehört.

,,Ja. Könnte ich meine Mum anrufen? Ich habe sie seit Wochen nicht mehr gesehen. Ich will nur noch einmal ihre Stimme hören und ihr sagen das ich sie lieb hab."

Der Russe schaute mich kurz an und fing dann wieder an zu lachen.

Dieses wiederliche, überhebliche Lachen, das mich bis in den Tod verfolgen würde.

,,Meinetwegen. Wenn es um die Familie geht, kann ich ja mal eine Ausnahme machen... Auch wenn ich dir nichts schuldig bin."

Er sprach ganz langsam, dehnte die Worte und betonte jede einzelne, verdammte Silbe.

Gerade so als würde er seine Familie ehren und wertschätzen.

,,Aber fass dich kurz. Ich will endlich anfangen. Und keine Tricks! Weißt du die Nummer?"

Ich nickte unmerklich, aber eher zu mir selbst als zu dem Russen.

Gedanklich ging ich nochmal die Nummer meiner Mutter durch, Zahl um Zahl.

Hoffentlich stimmte sie noch. Und hoffentlich ging meine Mum auch ran.

Der Russe musterte mich erneut und zog dann ein uraltes Tastenhandy aus seiner Tasche. Sicherlich ein Prepaidhandy.

Auffordernd hielt er mir das Handy hin, löste aber nicht meine Fesseln.

,,Sag an."

Fragend schaute ich ihn an. Ich stand voll auf dem Schlauch.

,,Die Nummer! Los!"

Geduldig sagte ich ihm die Nummer meiner Mutter an, Ziffer für Ziffer.

Ich musste vieles einige Male wiederholen, weil er es nicht sofort verstand.

Der Russe drückte auf den grünen Hörer.

Es wählte, dann kam der typische Auslandsansagetext und danach klingelte es eine ganze Weile.

Schließlich kurz bevor der Russe schon auflegen wollte, wurde abgenommen.

Ich hatte einen Plan...

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Souuuu ich bin grade wieder angekommen nach der langen Fahrt:O

ich hoffe wie immer euch gefällt das neue Kapitel und ruh mich erstmal aus(:

(über Nacht fahrn geht gaaaaarne^^)

also fleißig kommentieren, voten.und lesen:P

XXX

und bis bald;)

Amy:D

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