Amora

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Nachdem die Schule vorbei war, hätte sie eigentlich nachhause gehen können.
Doch da Amora nun mal Amora war, tat sie eben genau dies nicht.

Stattdessen fuhr sie mit ihrem Skateboard an den Rand der Stadt,
um von dort aus nach oben auf einen Berg zu gehen.

Dort stand eine Bank.
Und wie es schien, war Amora seit sie denken konnte die einzige,
die an diesen für sie so besonderen Ort, ging.

Man konnte die ganze Stadt von dort aus sehen.
Und ausserdem war es dort unglaublich leise.

Sie liebte es.

Es war wie ein Zuhause für sie.
Sie aß dort zu Mittag, manchmal auch zu Abend.
Sie machte dort ihre Hausaufgaben und was auch immer man sonst so machte.

Denn seit ihre Eltern getrennt waren, interessierten sie sich nicht mehr für ihre Tochter.

Keiner der beiden fragte sich wo Amora immer war.

Ihre Mutter dachte, sie wäre bei ihrem Vater.
Ihr Vater dachte, sie wäre bei ihrer Mutter.

Und auch wenn das niemand wusste,
und sie so tat als würde sie ihr Leben lieben,
so hasste sie es doch eigentlich sehr.

Denn alles was sie wollte,
alles was sie einmal als kleines Kind hatte,
dass vermisste sie unglaublich sehr.

Und sie hasste ihre Eltern dafür,
dass diese eben nicht mehr ihre Eltern zu sein versuchten.

Denn hätten diese eben nicht einfach aufgehört sie zu lieben,
dann hätte vielleicht Amora nicht aufgehört ihr Leben,
auf dieser kleinen schönen Bank auf dem Berg am Stadtrand,
zu lieben.

♡♡♡

𝚂𝚌𝚑𝚗𝚊𝚙𝚜𝚒𝚍𝚎𝚎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt