Den Dienstag über sprach die ganze Schule gefühlt nur darüber, dass ein neues Projekt auf dem Blog angekündigt worden war. Mit einem Countdown und mysteriösen Hinweisen. Ich hatte versucht wegzuhören. Mein Instagram hatte ich mich gar nicht getraut zu checken.
So schlief ich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch miserabel und hatte wieder kämpfte mit den bekannten Albträumen. Trotzdem war ich Mittwoch in der Schule, wenn auch innerlich mehr tot als lebendig.
Um mich abzulenken, saß ich am Nachmittag an meinem Schreibtisch und versuchte meine Deutschhausaufgaben extra ordentlich zu machen. So bekam ich zwischen einem Gedicht über das Leben und Sterben im Moor aus dem neunzehnten Jahrhundert nicht mit wie die Zeit verstrich.
Erst als ich eine Nachricht von Charly bekam, erhaschte ich einen Blick auf die Uhrzeit. 16:02 Uhr.
„Soll ich vorbeikommen? Da ist echt heftig!"
Es war also gepostet worden. Ich musste schlucken und kämpfte dagegen an doch auf Instagram zu gucken, ob ich eine dieser Nachrichten bekommen hatte.
In der Stufengruppe wurde auch schon diskutiert. Mehrer Leute hatten mir privat geschrieben. Ich klickte auf meine einzige ihrer Nachrichten. Stattdessen nur auf die von Charly.
„Ich weiß gar nicht was los ist."
Kaum, dass ich die Nachricht abgeschickt hatte, schrieb Charly schon zurück. „Egal was du tust! Klick auf keinen der Links. Ich bin sofort auf dem Weg."
Sofort zog sich in mir wieder einmal alles zusammen. Mir wurde so schlecht, dass ich das Gefühl hatte, dass ich kotzen musste. Alles drehte sich. Liz hatte mir ebenfalls geschrieben. Ihre Nachricht konnte ich nicht mal Ansatzwiese entziffern so sehr verschwamm alles vor meinen Augen. Ich spürte, wie mein Atem immer schneller ging. Jeden Moment würde ich bestimmt in Ohnmacht fallen.
Keine zehn Minuten später standen Charly und Liz vor meiner Zimmertür. Mama war total verwirrt. Aber Charly versichert ihr, dass sie alles mithören konnte, als die Tür gerade aufging.
Liz flog mir sofort um den Hals. Sie roch nach Pferd und den würzigen Kräuterleckerlis die Haddy so liebte. „Oh Gott! Damit hat wohl niemand gerechnet."
Charly war ebenfalls sehr blass. „Können wir uns irgendwo an einen Computer setzen?"
Mama nickte verwirrt. „In meinem Büro. Der Bildschirm sollte groß genug sein, dass wir alle sehen können, was auch immer du uns da zeigen willst, Charlotte."
Charly, die sonst immer mit den Augen rollte, wenn sie jemand bei ihrem richtigen Namen nannte, nickte nur und folgte meiner Mutter zügig die Treppe wieder herunter.
Liz ließ mich nur langsam los. „Ich wünscht das wäre anders! Bitte lies nicht alles! Vergiss nicht du wirst von so vielen Leuten unheimlich geliebt."
Sie lief hinter mir die Treppe herunter. Das flaue Gefühl war zurück. Alles schien sich wieder zu drehen. Angst hatte mich fest im Griff, nur Liz hinter mir und Mama und Charly vor mir hielten mich davon ab, einfach auf den Boden zu sinken und zu hoffen, dass wenn ich ganz fest die Augen schloss alles wieder wie früher sein würde.
Charly saß vor Mamas Computer und öffnete Tumblr. Ich krallte mich an Liz und spürte, wie Mama verwirrt zwischen uns Mädchen hin und her sah. Sie sah aus, als würde sie sich noch immer fragen was das alles zu bedeuten hatte.
Charles Finger zitterten beim Eingeben des Blognamens. Ich wollte ihn nicht sehen, starrte einfach nur auf ihre über die Tastatur fliegenden Finger. Sie vertippte sich mehrere Male und dann hatte sie ihn wohl gefunden. Laut atmete sie aus. „Hier ist er." Ihre Stimme zitterte und dann klickte sie auf den obersten in der Liste.
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Verfolgt
Teen Fiction-ACHTUNG: Diese Geschichte hat nicht mehr mit der veröffentlichten Reihe zu tun. Der Band 2, der in die Veröffentlichung und damit in den Handel geht, hat eine ganz andere Storyline bekommen und ist aktuell auf seinem Weg ins Lektorat- -Die Reitclu...