Vorwort

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Ich stehe vor meiner Mom, die mich lächelnd ansieht. Ruhig sage ich ihr, dass ich gerne zu Luna, meiner besten Freundin, fahren würde. Verständnisvoll erlaubt sie es mir. Als ich vor Lunas Tür stehe, öffnet sie mir diese sofort. Wir gehen zusammen auf die Straße vor ihrem Haus. So wie immer spielen wir Himmel oder Hölle. Das Grinsen auf meinen Lippen, das ich seit Beginn des Spiels besitze, verwandelt sich in ein schadenfrohes, hallendes Lachen, da ich feststelle, dass ich um tausendes besser bin als Luna-wie immer.
Eine Weile vergeht und vor lauter Lachen bekomme ich fast gar nichts mehr mit. Plötzlich wird mir schwarz vor Augen.

Langsam öffne ich meine Augen wieder. Als mich das grelle Licht der Lampe, die sich über mir befindet, nicht mehr blendet, finde ich mich in einem hellblauen Bett wieder. Wie aus dem Nichts kommt eine große, blonde Frau auf mich zu. »Ms Morris, wie geht es ihnen? «, fragt sie mich sanft, während sie sich leicht über mich beugt und einen Schlauch an meinem Arm entfernt. Wo bin ich hier? Warum trägt die Frau nur hellblaue Kleidung, wie die Ärzte und Krankenschwestern es tun? Und noch eine bessere Frage ist, warum spricht diese überaus freundliche Frau mich mit "Ms" an? Ich bin doch gar nicht so alt. Sie kann mich duzen, oder etwa nicht? Soll ich sie darauf ansprechen? Nein, lieber nicht.
Am Fußende des Bettes steht ein Junge. Ich schätze ihn auf achtzehn oder neunzehn. Bevor ich aber alles von ihm erkennen kann, streichelt jemand über meinen Handrücken und zieht meine vollkommene Aufmerksamkeit auf sich.
»Mom?«, gebe ich verunsichert von mir. Ich habe sie ganz anders in Erinnerung. Sie sieht älter aus als sonst. »Ja, Spatz?«, erwidert sie auf meine eher fragwürdige Feststellung. »Du siehst anders aus. Was ist denn passiert während ich ohnmächtig war? Und wo bin ich hier?«, frage ich offen in den Raum, in der Hoffnung sie oder die Krankenschwester würden mir eine Antwort geben. »Sie sind im Krankenhaus. Und sie waren auch nicht ohnmächtig. Sie lagen im Koma. Es ist verständlich, dass sie sich nicht mehr genau an das Aussehen ihrer Mitmenschen erinnern können. Immerhin können sie sich wahrscheinlich an einen sehr großen Teil ihres Lebens nicht mehr erinnern.«, informiert ein Arzt mich, der vor ein paar Minuten in den Raum gekommen ist und meine Fragen noch hören konnte.
»Mia?«, spricht meine Mutter mich sanft an. »Ja, Mom?«, ich rede konzentriert, darauf gefasst, dass ich gleich wieder überrumpelt werde. »Wie alt bist du?«, fragt sie mich schon fast verzweifelt. »Siebzehn.«, antworte ich ihr gelassen. Das ist seltsam. Sie müsste wissen, wie alt ich bin. »Was ist das Letzte, an das du dich erinnern kannst?«, befragt sie mich weiter, als ob wir in einem Verhörraum wären, den es auch immer bei der Polizei gibt. »Ich stand mit Luna auf der Straße und wir haben Himmel oder Hölle gespielt.«, antworte ich ihr immer noch ruhig. »Mia, das letzte Mal als du Himmel oder Hölle mit Luna gespielt hast, war als du ungefähr zwölf warst. « Das kann nicht sein. Vor einer halben Stunde habe ich das noch getan. Es ist doch so real gewesen. Wie kann das denn schon so lange her sein? »Warum ist das das Letzte, an das ich mich erinnern kann, wenn ich doch weiß, dass ich schon siebzehn Jahre alt bin? Müsste ich dann nicht denken, dass ich zwölf bin? «, frage ich verwirrt nach. Es kann einfach nicht stimmen, was die anderen versuchen mir hier zu sagen. Was wollen sie mir überhaupt sagen? »Die Alite haben die ein betäubendes Serum injiziert und haben dir aber ausversehen zu viel verabreicht, was bei dir starke Nebenwirkungen verursacht hat. Du hast viele deiner Erinnerungen vergessen und wärst beinahe gestorben. Warum du weißt, dass du siebzehn Jahre alt bist und nicht zwölf, weiß ich auch nicht. Es kann sein, dass das Szenario, das sich zuletzt in deinem Kopf abgespielt hat, gar keine Erinnerung ist.
Es gibt immer eine Entscheidungsphase vor dem Tod. Du hast dich anscheinend dazu entschieden weiter zu leben, statt zu sterben.« Der Arzt sieht mich erwartungsvoll an, als ob er ahnt, dass ich kollabiere oder aggressiv oder sonst was werde. Aber ich bleibe ruhig. »Wer ist Die Alite?«, frage ich, immer noch nicht außer Konzept gebracht. Woher ich diese innere Ruhe auf einmal habe, scheint nicht nur mich, sondern auch meine Mutter und den Jungen-der immer nocham Fußende des Bettes steht-zu verwundern.
Der Arzt sieht mich verständisvoll an und fängt an zu reden: »Die Alite sind eine Schicht der Wächter. Es gibt die Oberwächter, die Gloren, die Alite, die Elite und die Muren. Das ist alles abgestuft. Die Oberwächter sind die Machtvollen und die Muren sind in der Art wie normale Bürger. Außerdem sehen alle Wächter genauso aus wie Menschen. Deshalb ist es auch so schwer sie von uns zu unterscheiden. Das einzige, das anders an ihnen ist, kann man an ihren rechten Schlüsselbeinen sehen. Es ist ein kleiner Stern, der das Zeichen für alle Arten der Wächter ist. Daraus ziehen sie ihre ganze Kraft zum Leben.«
Wächter sehen aus wie Menschen? Sind sie denn überhaupt menschlich? Können sie lieben und auch hassen? Es muss doch etwas menschliches in ihnen stecken, wenn sie schon so aussehen wie wir Menschen,oder etwa nicht?
Bevor ich irgendetwas fragen kann, geht der Arzt aus dem Raum und lässt mich mit einem Kopf voller Fragen allein. Ich glaube nicht, dass Mom oder der Junge mir irgendeine meiner Fragen beantworten können. Sie haben bestimmt nicht so viel Ahnung von all dem, wie ein Arzt es hat.
»Wo ist eigentlich Luna? Sie würde mich besuchen kommen, wenn sie wüsste, dass ich hier bin.«, sage ich hysterisch und werde doch langsam nervös, weil mich alle hier verbittert anstarren. »Luna ist schon seit drei Jahren tot. Man hat herausgefunden, dass sie eine Mundor war.«, meldet sich der Junge. „Nein. Vor drei Jahren gab es hier doch noch gar keine Wächter, oder?«, sage ich nervös zu dem Jungen. »Wächter gibt es hier schon seit es die Menschen gibt, man hatte sie nur noch nicht früher bemerkt. Viele der größten Persönlichkeiten der Menschheit waren Wächter. Aber erst vor vier Jahren haben sie sich bemerkbar gemacht und alles hier an sich gerissen. Sie haben neue Regeln aufgestellt, Kinder aus Familien gerissen, weil sie Mundor waren und vieles mehr. Auf der ganzen Welt geht es den Menschen schlecht.«, erklärt der Junge mir langsam, als ob ich krank wäre. »Ich bin nicht geistesgestört, du kannst normal mit mir reden. Wer sind überhaupt die Mundor?«, gebe ich etwas zickig von mir. Er hat es wirklich geschafft mich außer Konzept zu bringen.
Einen Punkt für ihn. Eins zu null.
»Es gibt auch noch etwas niedrigeres als die normalen Muren. Es gibt auch noch die Mundor. Sie sind eigentlich eine ganz andere Spezies, aber man zählt sie trotzdem noch zu den Wächtern. Sie sehen zwar auch von Geburt an so aus wie wir Menschen, aber sie haben nicht nur eine übernatürliche Kraft, wie die Wächter es haben, sondern sie haben sehr viele. Manche beherrschen sogar fast alle Arten der übernatürlichen Kräfte. Mundor sind halb Mensch, halb Wächter. Das hat den Grund, dass die Wächter sich auch verlieben können, manchmal sogar in einen normalen Menschen. Wenn sie dann also Kinder mit einem Menschen bekommen, entstehen Mundor.
Da die Oberwächter nicht damit klar kommen, dass es perfektere Wesen als sie selbst gibt, wurden sie eifersüchtig und haben alle schon bestehenden Mundor umgebracht. Bis auf die, die sie noch nicht ausfindig gemacht haben. Meist werden sie aber von ihren eigenen Eltern direkt nach der Geburt umgebracht. Da man heutzutage verhindern will, dass Mundor überhaupt entstehen, hat man eine neue Regel aufgestellt.
Menschen und Wächtern ist es strengstens verboten, sich zu verlieben oder Kinder zu bekommen.«, sagt der Junge. Oh, er hat doch Ahnung.
Noch einen Punkt für ihn. Zwei zu null.
Aber man kann doch nicht seine eigenen Kinder umbringen! Das ist unmenschlich. Genauso wenig menschlich wie die Wächter. Sie können zwar lieben, aber menschlich sind sie deswegen noch lange nicht.
»Aber wenn es doch schon früher Mundor gab, waren doch bestimmt sehr viele Kinder aus einer Familie in der beide Eltern Mundor waren, oder?«, frage ich nach. »Ja, das stimmt.«, sagt er gleichgültig. »Was ist mit diesen Familien passiert? Ich meine, man konnte doch nicht alle umbringen. Oder doch?«, frage ich verstört, schon darauf gefasst, was er antworten wird. »Du meinst, genauso wenig, wie sie alles an sich reißen konnten? Natürlich haben sie alle umgebracht. In solchen Themen sind sie Herzlos.« Wie kann man nur so grausam sein? Wie kann man so viele Familien einfach eiskalt umbringen?
»Wie kann man die Mundor von den Wächtern unterscheiden?«, frage ich den Jungen, der anscheinend doch sehr viel mehr Ahnung hat, als erwartet. »Erstmal überhaupt gar ni-«, auf einmal unterbricht er sich selbst, als der Arzt wieder herein kommt. »Ich erzähle dir ein anderes Mal davon, ich glaube das hier ist kein richtiger Ort dafür.«, fährt er fort und sieht den Arzt an, als sei er der Grund, weswegen er nicht weiter redet.
»Okay. Wer bist du überhaupt?«, frage ich den Jungen endlich. Mich beschäftigt das schon die ganze Zeit, aber ich hatte noch nicht die Gelegenheit ihn endlich zu Fragen. Ich musste vorher noch verarbeiten, was mir alles erzählt wurde. »Ich bin Traver. Schön dich kennenzulernen. Eigentlich kennen wir uns schon. Oder eher gesagt, ich kenne dich schon, nur du kennst mich noch nicht-ich meine-nicht mehr.«, versucht er zu witzeln. Aber meine Miene ist wie versteinert und ich gebe nicht einmal ein Anzeichen eines kleinen Lächelns. Er räuspert sich und fängt sich wieder. Er dachte das wäre witzig, aber ich finde es extrem unhöflich darüber Scherze zu machen.
»Okay, Traver. Warum bist du hier?«, frage ich leicht desinteressiert, obwohl es mich sehr wohl interessiert. »Ich bin hier, weil ich mir Sorgen gemacht habe und dich wiedersehen wollte, wenn du aufwachst.«, erklärt er mir selbstgefällig. »Und warum hast su dir Sorgen gemacht?«, frage ich verwirrt. »Weil du meine feste Freundin bist und ich mir Sorgen um die mache die mir wichtig sind.«, erklärt er mir sorgfältig. »Leuchtet ein. Nur kann ich mich nicht daran erinnern, dass ich einen festen Freund habe.«, antworte ich daraufhin. »Leuchtet ein.«, witzelt er, was letztendlich doch ein kleines Lächeln auf meine Lippen zaubert.
Plötzlich knallt die Tür mit einem gewaltigen Knall auf und Theo, mein Vater, kommt mit der Krankenschwester von vorhin hinein gestürmt. Im Gegensatz zu Theo sieht die Krankenschwester gelassen aus. »Ms Morris, sie können jetzt nach Hause fahren. Einer ihrer Eltern wird sie mit zu ihrer Wohnung begleiten.«, sagt die Schwester und geht wieder aus dem Raum. Theo hält Kleidung in der Hand, die wohl für mich bestimmt ist. »Was machst du denn hier Theo?«, frage ich abfällig.
Er ist schon seit einiger Zeit nicht mehr mein Vater. Und zwar seit dem er mich und meine Mutter im Stich gelassen hat. »Du bist meine Tochter. Ich habe mir große Sorgen gemacht und wollte dich sehen. Ich habe dir auch Kleidung mitgebracht.«, sagt er hoffnungsvoll und sieht mich wehleidig an. »Ich bin schon lange nicht mehr deine Tochter. Die Klamotten kannst du hier lassen. Aber du kannst gehen. Ich will dich nicht sehen.«, sage ich wütend. »Mia, bitte lass mich doch er-« »Verschwinde!«, schreie ich ihn an. Er sieht mich verletzt an. Aber es lässt mich vollkommen kalt. Nachdem einige Sekunden vergangen sind, legt er die Kleidung auf das Bett und geht ganz langsam ais dem Zimmer, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass ich ihn doch hier behalten möchte. Aber das will ich nicht. Er hätte früher klüger sein müssen und bei mir und Mom bleiben sollen. »Mia, Spatz. Sei nicht so hart zu ihm. Ich weiß, er hat uns enttäuscht, aber man kann auch netter sein.«, sagt meine Mutter entrüstet. Ich nicke nur, obwohl ich eigentlich nicht ihrer Meinung bin.
»Sollen wir dann fahren? Die Ärzte haben gesagt, wir könnten dich direkt nachdem du aufwachst, mitnehmen. Deine Freundin Lissa erwartet dich bestimmt schon in eurer Wohnung., sagt Mom beiläufig. »Ich habe eine eigene Wohnung? Und ein anderes Mädchen teilt es auch noch mit mir?«, frage ich sichtlich planlos. »Ja und ihr seid eigentlich sehr gute, wenn nicht beste Freunde.«, erwähnt sie leise und ruhig. »Ach so.«, antworte ich ihr. Wie wird sie wohl sein?
Die Fahrt zu meiner Wohnung verläuft sehr ruhig. Keiner von uns sagt ein Wort. Wir lassen die leise Musik des Radios laufen, die die ganze Stille ausfüllt. Es ist sehr schön in diesem Auto. Das Auto meiner Mom ist ein kleiner Opel. Ich habe mich schon immer in diesem kleinen Wagen wohl gefühlt. Vor allem, wenn meine Mutter in der Nähe ist. Sie gibt mir immer dieses Gefühl der Geborgeenheit. Ihre raue, weibliche Stimme ist trotz allem sehr weich und sanft. Außerdem hat sie schöne, dunkelblonde, schulterlange, weiche Haare. Ihre grünen Augen schmeicheln dem ganzen sehr. Meine Figur haben ich definitiv von ihr. Ich habe eine zarte und nicht sehr auffällige Figur, die in der Menge leicht untergehen könnte. Ihre fast pechschwarzen Wimpern habe ich auch geerbt. Vom Gesicht bin ich eher ein Mischmasch meiner Eltern. Die Form meines Gesichts habe ich von Theo, eher kantig und etwas schmaler. Aber meinen Mund und meine Augen habe ich von Mom. Mein Mund ist eher zierlich, aber meine Lippen an sich, sind etwas praller. Meine Nase und Haare habe ich wiederum von Theo. Meine Nase ist etwas kleiner und kantig und meine Haare sind dunkelbraun, fast schwarz.
Als wir an einem großen Gebäude ankommen, hält meine Mom an und steigt aus. Ich tue es ihr gleich und komme mit. Wir gehen eine lange Treppe hoch bis in den fünften Stock.
Meine Mom schließt die Tür, die zu meiner Wohnung führen soll, auf und lässt mich eintreten. Es ist eine kleine, gemütliche Wohnung, die nett eingerichtet ist. Eigentlich könnte man denken, dass hier nur Männer leben, da zum Beispiel kein Holzboden oder Teppichboden in der Wohnung ist. Es ist nur ein einfacher Betonboden, der den ganzen Raum ausfüllt.
Es gibt kein eigenes Zimmer für die Küche, das Esszimmer und das Wohnzimmer. Es ist offen.
An manchen Wänden ist keine Tapete und man kann die kahlen Ziegelsteine sehen. Ich frage mich, ob man es mit Absicht gemacht hat, oder ob dort keine Tapete hin kann. So oder so, ich finde es hier schön. Ich sehe hier noch vier weiter Türen in der Wohnung. Aber bevor ich nachsehen kann, was sich dahinter verbirgt, sagt meine Mom: »Spatz, ich muss jetzt wieder arbeiten gehen. Ich hoffe, dass Lissa gleich auch wieder kommt. Wir sehen uns!« »Tschüss!«, rufe ich ihr hinterher, als sie schon halb aus der Tür verschwunden ist.
Schnell gehe ich auf eine der vier Türen zu und öffne sie. Das Zimmer stellt sich als Badezimmer heraus. Darin ist eine Toilette, eine Dusche und ein Waschbecken über dem Waschbecken hängt ein Spiegel und daneben ist eine Kommode, in der sich Waschzeug, also Zahnbürste, Zahnpasta und mehr befindet.
Ich gehe zur nächsten Tür. Es ist ein Abstellraum mit viel Krimskrams darin. Nichts interessantes für mich.
Ich gehe zur dritten Tür. Es ist ein Schlafzimmer. Ist es meins oder ist es das von Lissa? Ich gehe weiter hinein, um herauszufinden, wessen Zimmer das ist. Gespannt gehe ich auf eine kleine Kommode zu und entdecke viele kleine und auch große Bilderrahmen darauf. Auf den meisten Fotos sieht man eine dreiköpfige Familie. Sie sehen aus, als ob sie aus Lateinamerika kommen. Die Mutter und die Tochter sehen sich sehr ähnlich. Der Vater eher weniger. Aber sie sie sehen alle sehr glücklich aus. Das kleine Mädchen auf dem Bild wird wohl Lissa sein. Sie ist zwar noch kleiner auf dem Bild, aber ich vermute, dass man sie heute auch noch wiedererkennt. Mit einem wohligen Gefühl gehe ich aus dem Zimmer, zum einen weil ich mir auch die restlichen Bilder angeguckt habe und meine Mitbewohnerin sehr freundlich aussieht und zum anderen, weil ich jetzt weiß, wo mein Zimmer ist.
Ich gehe zu der Tür, hinter der sich sehr wahrscheinlich mein Zimmer befindet und öffne sie. Als ich eintrete, sehe ich ein helles und freundlich wirkendes Zimmer vor mir. Man kann nicht behaupten, dass es groß ist, aber es reicht völlig aus. Ein schöner Kleiderschrank steht gegenüber von einem gemütlich aussehendem Doppelbett. An einem Fenster steht ein kleiner Schreibtisch mit Laptop und Zeichenblöcken darauf. Vor dem Tisch steht ein alter gepolsterter Holzstuhl. Auf dem kahlen Betonboden liegt ein weicher, beigefarbener Teppich. An den Wänden hängen einige Bilderrahmen mit schönen Fotos darin.
Ich hätte dieses Zimmer nicht schöner einrichten können. Es ist dezent eingerichtet, aber gerade noch genug, dass es so aussieht, als hätte man sich Mühe gegeben.
Als ich mein Zimmer ganz erkundigt habe, gehe ich müde auf mein Bett zu. Ich weiß nicht wie lange ich schon wach bin. Ich weiß nicht wie spät es ist, ich weiß nicht einmal, welche Jahreszeit gerade herrscht, geschweige denn welches Datum heute ist. Ich weiß nur, dass ich schon im Bett liege und trotz meiner Müdigkeit nicht schlafen kann. Ich bin noch hellwach, aber fühle mich kraftlos und schwach. Ich sollte etwas essen, habe aber noch nicht genug Hunger, um irgendein Nahrungsmittel auch nur zu berühren. Durst habe ich auch nicht. Ich fühle mich einfach nur leer.
Vorsichtig schließe ich meine Augen und versuche mich irgendwie gemütlich hinzulegen. Aber bevor ich auch nur irgendeine andere Position einnehmen kann, schlafe ich letztendlich doch ein.
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Wie wird Mias Mitbewohnerin so sein?
Steckt vielleicht noch mehr hinter Travers und Mias gemeinsamer Geschichte?
Wie entwickelt sich das zwischen ihr und Traver wohl noch?
Und die größte Frage ist:
Wie konnte es passieren, dass Mia in ein Koma gefallen ist?
Nächsten Sonntag geht es weiter!

Wächter-gefangen *new*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt