Investigation

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POV Julian

Am nächsten Morgen saß ich gedankenverloren am Küchentisch, als mein Handy vibrierte. Ein schneller Blick aufs Display verriet mir, dass es Kai's Vater war. Überraschung mischte sich mit Nervosität, als ich den Anruf annahm.

„Herr Havertz, guten Morgen", begann ich höflich, versuchte aber, die Anspannung in meiner Stimme zu verbergen.

„Guten Morgen, Julian", antwortete Kai's Vater mit seiner gewohnt ruhigen, aber bestimmten Stimme. „Ich hoffe, ich störe dich nicht zu früh."

„Nein, gar nicht. Was gibt's?"

„Ich habe gehört, was Jannis passiert ist. Die Nachricht hat uns gestern Abend erreicht", erklärte er. „Es tut mir leid, was deinem Bruder widerfahren ist. Wie geht es ihm?"

Ich spürte, wie mir bei den Worten ein Kloß im Hals aufstieg. „Er ist stabil, aber... es war ziemlich schlimm."

„Das habe ich mir gedacht", sagte Herr Havertz ernst. „Deshalb rufe ich auch an. Julian, ich würde dich bitten, heute nach Aachen zu kommen. Es gibt etwas, das ich dir unter vier Augen sagen muss. Es ist wichtig."

Ich war einen Moment lang sprachlos. Kai's Vater war nicht der Typ, der leichtfertig um ein Treffen bat, und wenn er sagte, es sei wichtig, dann war es das auch. „Klar. Ich kann nachher losfahren. Um wie viel Uhr passt es dir?"

„Je früher, desto besser", antwortete Herr Havertz. „Es ist keine leichte Angelegenheit, aber ich denke, wir müssen darüber sprechen."

Ich stimmte zu, und wir vereinbarten ein Treffen für den frühen Nachmittag. Als ich das Gespräch beendet hatte, blieb ich noch einen Moment sitzen, mein Blick starr auf den Bildschirm meines Handys gerichtet.

Was konnte so dringend sein, dass Kai's Vater ihn persönlich sprechen wollte? Und was hatte das alles mit dem Angriff auf Jannis zu tun?

Ich spürte, wie mich die Anspannung in meiner Brust wieder verstärkte. Die Ungewissheit nagte an mir, aber ich wusste, dass ich diese Reise antreten musste, um Antworten zu bekommen - und vielleicht, um das Rätsel zu lösen, das mich und meine Familie seit Tagen verfolgte.
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Ich parkte mein Auto auf einem der wenigen freien Plätze vor der Polizeiwache in Aachen

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Ich parkte mein Auto auf einem der wenigen freien Plätze vor der Polizeiwache in Aachen. Das Gebäude war ein schmuckloser, moderner Bau aus Beton und Glas, das graue Äußere perfekt passend zu dem trüben Wetter des Tages.

Ich atmete tief durch, bevor ich ausstieg, die Autotür schloss und zum Eingang ging.

Als ich durch die automatische Glastür trat, wurde ich sofort von der sterilen Atmosphäre des Innenraums empfangen.

Das dezente Summen der Neonlichter und das leise Tippen von Computertastaturen waren die einzigen Geräusche, die die Stille durchbrachen.

Eine dicke Scheibe aus Panzerglas trennte den Eingangsbereich von der Empfangstheke, hinter der eine Beamtin saß und mit ernstem Gesichtsausdruck auf ihren Monitor starrte.

Abseits der HerzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt