Batman zog die Schultern zurück und richtete sich auf. Stolz und mit festem Schritt stieg er die schmale Treppe hinab in den Keller des Pubs. Nachdem er im Schankraum seine Einladung vorgezeigt hatte, hatte man ihm den Weg zum Hinterzimmer gewiesen, wo eine versteckte Treppe hinunter in das Herz der Party führte.
Rory spürte eine leichte Aufregung, doch er hatte sich entschlossen, in die Rolle seines Kostüms zu schlüpfen. Der dunkle Ritter kannte keine Furcht. Er war der Schrecken der Unterwelt, immer mit dem besten Spielzeug ausgestattet. Falls die Party nichts für ihn wäre, könnte er jederzeit in seinem Batmobil verschwinden – oder ein paar nichtsahnende Jugendliche erschrecken. Immerhin hatte er das ohnehin vorgehabt.
Als er die letzten Stufen hinunterging, ließ er seinen Blick durch den aufwendig dekorierten Raum gleiten. Die alten Ziegelwände und das gewölbte Dach strahlten im sanften Schein der Kerzen, die in goldenen Lichttönen tanzten. Kürbislaternen, orangefarbene Lichterketten und kunstvoll drapierte Spinnweben verliehen dem steinernen Keller eine gespenstische Atmosphäre. Der Duft nach Zimt und alten Holzmöbeln erfüllte die Luft.
Rory blieb plötzlich stehen, als er in der Menge einen Mann entdeckte, der einen langen, schwarzen Umhang trug. Seine glänzende Maske verdeckte sein Gesicht, doch etwas an ihm kam Rory seltsam vertraut vor. Sein Blick fiel auf den silbernen Degen, der am Gürtel des Fremden hing, und plötzlich erfasste ihn ein seltsames Déjà-vu. Ein flüchtiges Gefühl, als hätte er diesen Moment schon einmal erlebt. Aber das war unmöglich – er war zum ersten Mal in diesem Dorf, in diesem Pub. Wahrscheinlich war es nur eine Einbildung.
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Zorro stand auf der Tanzfläche, umgeben von der Menge, aber in Gedanken allein. Der Raum war voll von maskierten Gästen, doch niemand schien ihn zu bemerken. Vielleicht war das auch gut so. Seit er den Keller betreten hatte, spürte Logan eine merkwürdige Vertrautheit. Die Wände, das gedämpfte Licht, die Melodie, die durch die Luft schwebte – alles fühlte sich seltsam bekannt an. Doch wie konnte das sein? Er hatte diesen Ort noch nie zuvor gesehen. Es musste Zufall sein.
Dann sah er ihn. Batman stand auf der Treppe und blickte direkt zu ihm hinunter. Ihre Blicke trafen sich, und etwas Unausgesprochenes schien in der Luft zu liegen. Der Blick des dunklen Ritters war intensiv, fast bohrend, als er langsam die Stufen hinunterging und sich sicher durch die Menge bewegte. Logan konnte nicht anders, als weiterhin zu ihm zu starren, bis Batman schließlich dicht vor ihm stand.
Logan musste ein wenig zu dem Mann aufsehen, doch er war nur einen Hauch größer als er selbst. Die Fledermausohren auf der Maske trugen dazu bei, ihn imposanter wirken zu lassen. „Darf ich?" Die tiefe, raue Stimme des Fremden hallte durch den Raum. Obwohl sie wahrscheinlich verstellt war, um seine Identität zu verbergen, fühlte sie sich für Logan seltsam vertraut an. Er sah die Hand, die Batman ihm entgegenstreckte, und ergriff sie, ohne zu zögern. In dem Moment, in dem ihre Hände sich berührten, durchfuhr ihn eine unerwartete Welle von Gefühlen. Sein Herz zog sich zusammen, nur um dann wie wild zu pochen. Was, zum Teufel, geschah hier?
Auch Batman spürte bei der Berührung etwas Außergewöhnliches. Ein angenehmer Schauer breitete sich über seinen Rücken aus, kroch langsam seinen Nacken hinauf und floss in seine Arme, bis seine Finger zu kribbeln begannen. Doch anstatt die Hand des geheimnisvollen Zorros loszulassen, zog er ihn näher zu sich. Seine andere Hand wanderte zu seinem Rücken, und sie begannen, im sanften Rhythmus der Musik zu schaukeln, während sie eng aneinander tanzten.
Zorro wusste zunächst nicht, wie ihm geschah. Noch nie hatte er sich in einer so engen Umarmung mit einem Mann befunden. Doch seltsamerweise fühlte es sich vertraut an, als hätte er genau diesen Moment schon einmal erlebt. Logan atmete tief aus, ließ seinen Kopf gegen Batmans Brust sinken und schloss die Augen. Fast instinktiv legte Batman eine Hand in Logans Haare, und plötzlich blitzten Erinnerungen in Logans Kopf auf – Erinnerungen an warme Hände, die ihn berührten, an Lippen, die sanft seine eigenen streiften. Aber woher kamen diese Bilder? Hatte er sie geträumt? Oder waren sie Bruchstücke eines längst vergessenen Lebens?
Der Geruch von Batmans Haut, die Wärme seines Körpers – es fühlte sich so echt an, als ob sie genau in diesem Moment schon einmal so eng beieinander gewesen wären. Logan atmete tief ein, ließ sich von dem vertrauten Duft einhüllen und gab sich dem Moment hin.
Batmans Herz schlug unruhig. Dieser Mann, diese Situation – alles schien ihm unheimlich vertraut, als hätte er genau hier, mit genau diesem Mann, schon einmal gestanden. War es ein Traum gewesen? Ein Hirngespinst? Oder vielleicht doch eine Erinnerung, die tief in ihm schlummerte?
Zorro drängte sich plötzlich noch näher an ihn, als könnte er die seltsame Verbindung zwischen ihnen ebenfalls spüren. Ohne nachzudenken, ließ Batman seine Lippen sanft auf Zorros Stirn sinken, ein Kuss, der sich genauso vertraut anfühlte wie der Rest dieses Moments. Als der Mann in seinen Armen aufsah und ihm in die Augen blickte, trafen ihn zwei tiefe, blaue Seen, die in seine Seele zu blicken schienen. Plötzlich wusste er, wen er vor sich hatte.
„Asher!", flüsterte Rory leise, seine Stimme kaum mehr als ein Hauch. „Du bist zurück!"
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Wenn die Maske fällt
Romance| Halloween | Rory sehnt sich nach einer Nacht, in der niemand ihn als den reichen Erben erkennt, der er ist. Logan wünscht sich nichts mehr, als endlich die Maske fallen zu lassen und seine wahren Gefühle zu zeigen. Beide erhalten eine mysteriöse E...