˚˖𓍢ִ໋🦢˚ Prolog ˚˖𓍢ִ໋🦢˚

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Ich sehe mich noch ein letztes Mal in meinem Zimmer um. Es ist alles wie immer. Nur, dass ich mein Zimmer eine längere Zeit vermutlich nicht mehr sehen werde.

Ich nehme meinen Koffer in die Hand und gehe aus dem Haus. Meine Mutter wartet schon im Auto auf mich. Seufzend drehe ich mich noch einmal um, um einen letzten Blick auf unser Haus zu werfen, was ich sehr vermissen werde.

Ich setze mich zu meiner Mutter in das Auto.
Wir sprechen beide kein Wort miteinander und meine Mutter wirkt sehr niedergeschlagen.
Irgendwie kann ich sie ja auch verstehen. Diese Entscheidung ist ihr nicht leicht gefallen. Aber anscheinend sah meine Mutter keine andere Möglichkeit, als mich in eine Irrenanstalt zu stecken, obwohl ich mich alles andere als Irre fühle.

Ich sehe aus dem Fenster und wünsche mir nur, dass die nächste Zeit halbwegs erträglich wird. Ich werde mein ‚normales' Leben und meine Freunde sehr vermissen.

Am Parkplatz von der Klinik angekommen, bleibt meine Mutter stehen. Ich will gerade aussteigen, doch sie hält mich zurück. Hat sie es sich anderes überlegt? Ich sehe sie verwirrt an.

„Lia...", spricht sie. Hm?

„Du musst nur ein Wort sagen, dann musst du dort nicht hinein. Nur ein einziges Wort", erklärt sie mir. „Ich weiß, du hast viel durchgemacht und ich weiß, dass es dir schwer fällt. Aber ich weiß du bist stark du musst hier nicht her."

Meine Mutter wartet. Doch ich starre ich starre sie einfach an. Provokant schnalze ich mit der Zunge, ohne den Augenkontakt zu brechen.

Meine Mutter seufzt. Sie weiß, dass es hoffnungslos ist.

„Ich wünsche dir, dass du Fortschritte machst und dein altes Leben wieder leben kannst. Ich hoffe, dass du dieses Trauma hier überwinden kannst. Tu mir nur einen Gefallen und nimm die Hilfe an, die du hier bekommst, okay?" fragt sie mich mit Tränen in den Augen.

Ich lache spöttisch auf. Ich werde es versuchen, doch ich glaube nicht, dass irgendein Psychologe es schaffen wird, mich wieder zum Reden zu bringen. Meine Freunde haben sich auch damit abgefunden, dass ich nicht reden kann. Wieso kann das meine Mutter nicht?

„Ich hoffe, dass du bald wieder nach Hause kommst mein Schatz", sagt sie und gibt mir noch einen Kuss auf die Stirn.

Das hoffe ich auch.

I said Speak! -Bang Chan Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt