Eine kleine Geschichte von dem Mädchen und der Katze.

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Es war einmal eine junge Frau, sie bekam in einer eisigen Winternacht ein Kind. Ihr Mann war längst fort. Er hatte sie verlassen, als sie ihm sagte, dass sie ein Baby erwartete und war kurz darauf im Krieg gefallen. Der ein oder andere könnte es durchaus als Karma bezeichnen, doch sie glaubte ohnehin nicht an sowas. Es sterben viele, wahrscheinlich war es ein Zufall. Oder aber er hatte solche Schuldgefühle, dass er Nachts nicht schlafen konnte und dann, eines Tages war er unaufmerksam gewesen und-

Nun, die junge Mutter wusste von alldem nichts. Wer hätte ihr Bescheid sagen sollen, dass der Vater ihres Kindes gestorben war, wenn niemand wusste, dass diese beiden sich kannten. Sie war eine Uchiha, er war keiner. Gewesen. So blieb ihr keine andere Wahl, als ihr Kind auf die Welt zu bringen und zu hoffen, dass es so aussah, wie seine Mutter, nicht wie sein Vater. Sie hatte keine Familie mehr, sie konnte nicht auch noch riskieren, ihr Zuhause zu verlieren. Und als sie allen mit tränenerstickter Stimme erzählte, ihr Ehemann sei in der Schlacht gegen die Senju gefallen, glaubte man ihr. Sie war jung und die meisten hatten Mitleid und kaum einer kannte sie so gut, dass es groß weiter aufgefallen wäre.

Ihre Geschichte hielt nicht lange. Zwar hatte das Baby, das in dieser Februarnacht geboren wurde, dunkle Augen, genau wie der Himmel, doch die Haare... sie waren schneeweiß.

Anfangs hatte sie verzweifelt versucht es zu verstecken, hatte die Haare des Babys mit Kohle eingerieben, hatte es von den Leuten ferngehalten, doch die weichen, weißen Wimpern, die sie so hübsch fand und doch so sehr verabscheute, verrieten ziemlich bald, dass dieses Kind keine Uchiha war.

Sie wurde aus dem Clan verbannt, eigentlich konnte sie froh sein, dass man sie und das Kind nicht getötet hatte, vermutlich hatte man davon abgesehen, da es ein Mädchen war. Ein Mädchen ohne Vater, dessen Mutter nicht einmal eine Kriegerin war. Es war unwahrscheinlich, dass sie besonders gefährlich werden würde.

Und irgendwie hatten sie Recht behalten. Sie war wirklich nicht besonders stark geworden. Dafür konnte sie etwas anderes. Etwas, das außer ihr niemand konnte.

Das erste Mal geschah es, als sie neun Jahre alt war. Ihre Mutter hatte sich vor ein paar Wochen in der Wohnstube aufgehängt und nun war das Mädchen ganz alleine. Und da gab es diese Katze in der Nachbarschaft. Eine kleine, graue und sie war sehr schüchtern und ängstlich, doch sie war einsam genau wie das Kind und eines Tages ließ sie sich streicheln. Am liebsten hätte die Kleine die Katze mit Nachhause genommen, damit es dort nicht so leer schien, doch jedes Mal, wenn sie das Tier hochheben und davontragen wollte, wehrte es sich mit allen Füßen und kratze das Kind ins Gesicht.

Immer wieder wünschte sie sich, sie könnte der Katze sagen, dass sie es gut meinte und dass sie keine Angst zu haben brauche und irgendwann hatte das Mädchen ihre Hand am Kopf der Katze um sie zu streicheln und auf einmal spürte sie die Angst dieser einsamen Kreatur. Als könnte sie tief in ihren Geist eindringen und sich darin verirren.

Ganz lange fasste das Mädchen kein Tier mehr an. Bis sie es wieder tat. Bis sie irgendwann wirklich begreifen konnte, was sie tat.

Und heute, sie war eine junge Frau geworden, saß sie in einem Schrein und verkaufte ihre Fähigkeit für ein paar Opfergaben. Sie hatte keine Ahnung, dass ihre Mutter eine Uchiha war, sie wusste überhaupt nichts, und doch hatte sie das Dorf, in dem sie aufgewachsen war nie verlassen. Es war ein kleiner Ort, nah am Rande des Uchihaclans und auch dieser wusste schon längst nicht mehr, dass es dort noch eine Uchiha gab. Und so gingen die Uchihafrauen dort einkaufen, erfuhren von dieser Priesterin und waren ganz begeistert, und überredeten ihre Männer und schon bald hatte es sich herumgesprochen, wie ein Lauffeuer. Madara Uchiha wäre niemals dort gewesen, hätte ihn sein jüngerer Bruder nicht seit Wochen dazu gedrängt.

Doch es gab keine Götter, es gab keine Priesterin, es gab nur dieses Mädchen, dass in den Geist anderer Lebewesen eindringen und sie fühlen lassen konnte, was sie wollte.









Doch es gab keine Götter, es gab keine Priesterin, es gab nur dieses Mädchen, dass in den Geist anderer Lebewesen eindringen und sie fühlen lassen konnte, was sie wollte

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