Ich saß mit meinem Manager in einem kleinen Restaurant in der Nähe des Stadions. Die Stadt, die Möglichkeit, in Europa zu spielen – all das brachte mein Herz zum Rasen. Trotzdem war da dieses nagende Gefühl in mir, das ich einfach nicht abschütteln konnte. Eda. Das Gespräch mit ihr hatte mich mehr mitgenommen, als ich zugeben wollte. Ich wusste, dass es schwer für sie war, und ehrlich gesagt, war es das auch für mich. Ich hatte mir immer vorgestellt, dass sie an meiner Seite wäre, egal, wo es mich hinverschlug. Aber jetzt fühlte es sich an, als könnte ich sie verlieren, bevor wir richtig begonnen hatten.
„Barış, hörst du mir überhaupt zu?" Die Stimme meines Managers riss mich aus meinen Gedanken. Er starrte mich an, die Augenbrauen leicht hochgezogen. „Du siehst aus, als wärst du meilenweit weg."
Ich zwang ein Lächeln auf meine Lippen und nahm einen Schluck von meinem Wasser. „Sorry, ich bin nur ein bisschen müde."
Er nickte, als würde er mir glauben, obwohl ich wusste, dass er es nicht tat. „Verstehe. Aber das hier ist eine große Chance für dich. Du musst dich konzentrieren. Der Verein will dich, aber du musst ihnen zeigen, dass du bereit bist. Sie haben große Pläne mit dir."
Ich nickte. „Ich weiß. Es ist einfach... viel im Moment."
„Die Sache mit Eda?" fragte er, und ich spürte, wie sich mein Kiefer anspannte. Natürlich wusste er Bescheid. Er hatte von Anfang an mitbekommen, wie viel mir diese Beziehung bedeutete. Aber jetzt fühlte sich alles kompliziert an.
„Ja," murmelte ich. „Ich habe ihr gesagt, dass ich sie liebe und dass wir das schaffen können. Aber... ich weiß nicht, ob sie das Gleiche will. Es ist schwer für sie, weißt du? Sie hängt sehr an ihrem Leben in Istanbul."
Mein Manager lehnte sich in seinem Stuhl zurück und betrachtete mich einen Moment. „Ich verstehe das. Aber du musst auch an dich denken, Barış. Das hier ist deine Karriere. Diese Chance kommt vielleicht nie wieder."
Ich nickte, obwohl seine Worte wie ein scharfes Messer in meiner Brust steckten. Natürlich wusste ich, dass er recht hatte. Aber wie sollte ich mich auf alles konzentrieren, wenn der Gedanke an Eda mich ständig ablenkte?
Gerade als ich wieder in Gedanken versank, bemerkte ich ein Mädchen am anderen Ende des Raums. Sie saß mit einer Freundin am Tisch und warf mir immer wieder Blicke zu. Als unsere Augen sich trafen, hielt sie den Blick fest – ein leichtes, herausforderndes Lächeln auf den Lippen. Ich spürte einen Moment der Ablenkung, der fast willkommen war, aber ich schüttelte es sofort ab. Das war nicht der richtige Zeitpunkt, und ehrlich gesagt, hatte ich gerade keinen Kopf dafür.
„Barış?" Mein Manager schien meine Unruhe zu bemerken, und ich riss meinen Blick von dem Mädchen los. „Du musst entscheiden, was du wirklich willst. Eine Fernbeziehung ist schwer, aber nicht unmöglich. Doch wenn Eda das nicht will, musst du dir überlegen, ob du bereit bist, Kompromisse einzugehen. Vielleicht müsst ihr beide erst einmal euer eigenes Leben leben und dann sehen, was passiert."
Seine Worte hallten in meinem Kopf nach. Eda und ich hatten nie wirklich darüber gesprochen, was passieren würde, wenn ich nicht zurückkäme. Bis jetzt war alles so schnell gegangen. Die Zeit in Istanbul, das Gefühl, dass wir gerade erst angefangen hatten – und jetzt das. Würden wir es wirklich schaffen?
„Ich werde mit ihr reden," sagte ich schließlich und lehnte mich zurück. „Ich muss einfach ehrlich zu ihr sein. Ich liebe sie, aber ich kann ihr nicht versprechen, dass alles perfekt wird. Das ist die Realität."
„Genau," stimmte mein Manager zu und griff nach seiner Speisekarte. „Es ist nicht einfach, aber manchmal muss man harte Entscheidungen treffen. Denk daran, Barış – du hast eine ganze Karriere vor dir."
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Zwischen Pinsel und Toren | Barış Alper Yılmaz
RomanceEda, eine türkische Künstlerin aus Deutschland, zieht nach Istanbul, um ihre Wurzeln zu erkunden und ihre Karriere voranzutreiben. Durch Zufall trifft sie auf Barış Alper Yılmaz, einen talentierten Fußballspieler bei Galatasaray. Während beide mit w...