𝑯𝒐𝒈𝒘𝒂𝒓𝒕𝒔

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Das Abteil war in eine angenehme Stille getaucht. Ich saß am Fenster und mein Blick wanderte über die vorbeiziehende Landschaft, aber in Wirklichkeit war ich mit meinen Gedanken ganz woanders. Der Hogwarts-Express rollte gleichmäßig über die Gleise, das sanfte Rütteln des Zuges beruhigte mich ein wenig, auch wenn mein Herz noch immer schneller schlug als gewohnt.

Ich konnte es kaum fassen, dass ich endlich auf dem Weg nach Hogwarts war und doch fühlte sich alles so surreal an.

Plötzlich durchbrach eine leise Stimme die Stille. „Ich heiße Mattheo... Mattheo Riddle." Seine Worte hingen einen Moment in der Luft, als würde er abwarten, wie ich reagieren würde.

Zögerlich wandte ich meinen Blick vom Fenster ab und sah zu ihm hinüber. Der Junge, der mich vorhin angerempelt hatte, saß mir gegenüber, seine dunklen Augen schienen mich zu durchbohren, als er mich erwartungsvoll ansah. Ein Kribbeln durchlief meinen Körper und ich räusperte mich leise. Irgendwie war unsicher, wie ich antworten sollte.

„D-Daphne... Daphne Blackthorn", brachte ich schließlich hervor, meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Die Nervosität klemmte in meiner Kehle und ich spürte, wie meine Wangen leicht heiß wurden.

Mattheo nickte nur leicht und streckte seine Hand aus. Zögernd nahm ich seine Hand in meine und in dem Moment, in dem unsere Haut sich berührte, durchfuhr mich ein seltsames Gefühl. Es war wie ein elektrischer Funken, eine Energie, die von meiner Hand durch meinen Arm bis in meinen Brustkorb schoss. Mein Herz setzte für einen kurzen Moment aus und ich spürte, wie mein Atem stockte.

Ich zog meine Hand hastig zurück und war überrascht von dem intensiven Gefühl, das ich mir nicht erklären konnte. „Was...", begann ich vorsichtig, „was war das?" Meine Stimme war leise, aber ich konnte die Aufregung und das Unbehagen nicht verbergen.

Mattheo jedoch zuckte nur mit den Schultern, als wäre nichts Ungewöhnliches passiert. „Keine Ahnung, wovon du redest", sagte er mit einem kleinen, geheimnisvollen Lächeln auf den Lippen.

Seine dunklen Augen funkelten, als würde er etwas wissen, das ich nicht wusste, aber er gab nichts preis.

Eine unangenehme Stille legte sich über uns und ich blickte schnell wieder aus dem Fenster, mein Herz schlug immer noch schneller. Was auch immer das gerade war, es machte mich nervös und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte.

Die Zeit verstrichen und die Stille zwischen uns hielt an. Nur das gleichmäßige Rattern der Zugräder unterbrach die Leere, die sich in dem kleinen Abteil ausgebreitet hatte. Ich versuchte, mich zu beruhigen, aber der Gedanke an diesen seltsamen Moment ließ mich nicht los.

Mattheo sagte nichts weiter und ich war froh darüber. Ich wusste nicht, was ich hätte sagen sollen.

Etwa eine Stunde später klopfte es leise an die Tür unseres Abteils, und eine ältere Frau mit einem freundlichen Lächeln schob den Süßigkeitenwagen herein. „Süßigkeiten, meine Lieben?", fragte sie fröhlich und sah uns erwartungsvoll an.

Mein Magen grummelte leise bei dem Anblick der verlockenden Auswahl. Schokofrösche, Bertie Botts Bohnen, Zuckerwattefliegen, alles, wovon ich schon so viel gehört hatte, aber noch nie probieren konnte. Ich spürte die Vorfreude auf der Zunge, doch dann sank mein Herz plötzlich. Nea hatte das ganze Geld bei sich und ich hatte nichts.

Ich konnte mir nichts leisten.

„Äh, nein danke", murmelte ich leise und wandte den Blick schnell ab, damit Mattheo mein enttäuschtes Gesicht nicht sehen konnte. Ich versuchte, meine Hände stillzuhalten, die plötzlich zu zittern begannen. Der Duft von Schokolade und Zucker lag in der Luft und der Gedanke, all das nicht probieren zu können, drückte schwer auf meine Stimmung.

Beyond Shadow and Light - ᴹᵃᵗᵗʰᵉᵒ ᴿⁱᵈᵈˡᵉ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt