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Müde blinzelte ich. Ich brauchte einen Moment um zu realisieren, wo ich war. Ich lag immernoch im Bett in Ryders Safehouse und... Ich schrie erschrocken auf. Ich war nackt. Schnell zog ich die weiße Decke über meinen Körper. Aber außer mir war niemand im Zimmer. Wo Ryder wohl wieder war? Vorsichtig tapste ich zu dem Kleiderschrank, in der Hoffnung Klamotten zu finden, bedacht keinen Fehler zu machen, denn jede Bewegung tat unglaublich weh. Wenn das die Folgen waren, wollte ich vielleicht doch kein Sex mehr. Erleichtert zog ich ein Tschirt aus dem Schrank und schlüpfte rein. Eine passende Hose oder gar Unterwäsche fand ich in dem Schrank aber nicht. Ich seufzte. Wenigstens war das T-Shirt oversized. So angezogen machte ich mich auf die Suche nach Ryder. Einen Blick in den Spiegel vermied ich. Ich wollte gar nicht wissen, wie mein Makeup und meine Haare nach gestern aussahen.
Schon auf der Treppe vernahm ich den Grasgeruch. Ich seufzte. Wenn ich eins hasste, war es Ryders Graskonsum.
Ich atmete einmal tief durch, bevor ich das Wohnzimmer betrat. Diese Situation war mir aus irgendeinem Grund super unangenehm. Ich sah Ryder auf dem Sofa sitzen. Er trug eine graue Jogginghose und ein schwarzes Tschirt. Es stand im Kontrast zu dem, was er sonst trug. Der kühle Luftzug, der durch die offene Terrassentür wehte, ließ mich frösteln. Ich versuchte das Tschirt weiter nach unten zu ziehen, um nicht ganz so nackt dazustehen. ,,Wie geht es dir Princessa?" Ryder drehte sich um, bevor ich mich bemerkbar machen konnte. ,,Das ist komisch. Alles hier dran ist komisch",murmelte ich. Ryder antwortete mir nicht. Er klopfte nur neben sich aufs Sofa. Bei dem Gedanken, was gestern auf diesem Sofa passiert war, wurden meine Knie weich. Zögerlich schaffte ich den Weg aufs Sofa und ließ mich neben Ryder fallen. Der große Fleck war nicht zu übersehen. Röte stoß in mein Gesicht. ,,Alles deine Schuld." Ryder grinste mich an. Ich senkte meinen Blick. Mir war das alles super unangenehm und Ryder wusste genau, wie er mich noch mehr demütigte. Um der Situation zu entkommen, wechselte ich schnell das Thema,,Hast du Anziehsachen für mich? Ich habe nichts gefunden." ,,Ich habe dir was ins Bad gelegt"
Nachdem ich mich umgezogen und gewaschen hatte, fühlte ich mich wieder viel besser. Die Makeupreste waren verschwunden, meine Haare fielen seidig runter und mein Mund roch nach Minze. Trotzdem wusch das nicht die Erinnerungen an letzte Nacht weg. Immer noch mit einem komischen Gefühl im Bauch, machte ich mich auf den Weg zu Ryder. Diesmal stand er in der Küche. Ich blieb unschlüssig, was ich zunächst tun sollte im Türrahmen stehen. ,,Setz dich an den Tisch Princessa",kam es von Ryder, ohne dass er sich auch nur zu mir umdrehte. Wie machte er das? Wie konnte ein Mensch so aufmerksam sein und meine Anwesenheit förmlich spüren. Kopfschüttelnd setzte ich mich an den großen, hellen Tisch. Anders als gestern, standen nun duftende Rosen auf dem Tisch. Ich schnupperte an ihnen. Wann hatte Ryder die denn gekauft? Auch die Schale mit Croissants, war gestern nicht da gewesen. Beeindruckt ließ ich mich auf einen Stuhl sinken und nahm mir ein Croissant. ,,Danke",murmelte ich mit vollem Mund. ,,Nimm es im Gegenzug gegen den geilen Sex gestern." Sofort senkte ich den Blick. Mir war das Thema super unangenehm. Ryder hingegen amüsierte sich prächtig über meine Reaktion. ,,Schäm dich doch nicht. Du warst echt gut gestern." Wäre ich nicht schon knallrot, wäre ich es spätestens nach diesem Satz geworden. Ich konnte mir sein Grinsen förmlich vorstellen. Ich versuchte mich auf mein Croissant zu fokussieren und merkte erst viel zu spät, wie die Haustür aufschwang und Ryder jemanden begrüßte. Erst als Justin sich einen Joint anzündete, bemerkte ich ihn. Na toll. Ich seufzte. Noch ein Kiffer hier und dann auch noch Justin. Was machte er überhaupt hier?
Justin schüttelte nur den Kopf und warf Ryder einen Blick zu, der mir signalisierte, dass er sich nicht sicher war, ob er das alles lustig finden sollte. „Hey, das ist dein Leben",sagte Justin schließlich und schnappte sich ein Croissant vom Tisch. „Ich bin nur der Zuschauer." Ich verschränkte meine Arme vor der Brust. Was sollte das denn heißen? Mir passte es gar nicht, dass Justin jetzt hier war.
Die Tür öffnete sich, und ein weiteres Mitglied der Gruppe trat ein. Ich glaube er hieß Emiliano. Sicher war ich mir aber nicht . Ich wusste nur, dass er gestern Abend auch am Tisch im Restaurant saß. Er sah uns an und zog eine Augenbraue hoch. „Sehen die beiden nicht so aus, als hätten sie die ganze Nacht durchgemacht?",kam es Kopf schüttelnd von Justin.
,,Ich jage dir gleich eine Kugel durch den Kopf." Justin lachte und Ryder grinste. Aber  das Schlimmste war, ich traute es Ryder wirklich zu.  Zu meinem Glück war Justin endlich still und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Ich seufzte. Na toll, fehlte nur noch, dass Ryders Eltern hier auftauchten, dann wäre die Runde komplett. Ich lächelte über diesen dämlichen Gedanken.

Big Brothers - A new chapter in Florida Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt