Fluch der Karibik (William Turner ff)

Entführung

Captain Jacks Pov

Ich schlich durch die dunklen Straßen der Stadt, bis ich schließlich einen sicheren Platz in einer alten Schmiede fand. Nachdem ich einige Versuche unternommen hatte, die lästigen Eisenketten abzulegen, griff ich nach einem glühend heißen Stück Metall. Damit berührte ich den Esel, der mit einem ohrenbetäubenden Quietschen losrannte und die Ketten in Bewegung setzte. Ich hängte mich an sie und durchbrach sie endlich.

Doch ein Geräusch hinter mir ließ mich sofort aufhorchen. Schnell versteckte ich mich und zog mein Schwert. Ein junger Mann trat aus dem Schatten, sein Gesicht erinnerte mich an jemanden, den ich nur zu gut kannte – Bill Turner. Doch der Mann lächelte nur und ging zu einem alten Mann, der tief und fest schlief.

„Genau da, wo ich dich zurückgelassen habe", murmelte er und bemerkte dabei meinen Hut. Er griff danach, doch ich zog blitzschnell mein Schwert und hielt es auf seine Hand, um mir den Hut wieder zu schnappen und ihn mir aufzusetzen.

„Du bist Jack Sparrow, der Evelyn Swann bedroht hat!", warf der junge Mann mir vor.

„Erstens, deinem Schätzchen ist nichts passiert, und zweitens habe ich der Süßen ihr Leben gerettet", antwortete ich schlagfertig.

Schnell zog der Mann sein Schwert und richtete es auf mich. „Und mit wem habe ich die Ehre?", fragte ich ruhig.

„Ich bin Will Turner", antwortete er.

Ich war zuerst geschockt. Wenn er wirklich William Turner war, konnte nur er den Fluch von Barbossa und seinen Piraten von meinem geliebten Schiff nehmen. Ein gefährlicher Kampf entbrannte zwischen uns, und ich merkte schnell, dass er ein guter Kämpfer war.

„Wer schmiedet all diese Klingen?", fragte ich, während ich einen Hieb parierte und dabei die vielen Schwerter um uns herum bemerkte.

„Ich... und ich trainiere drei Stunden am Tag", antwortete er.

„Du brauchst dringend ein Mädchen", scherzte ich, als ich versuchte, ihn aus dem Konzept zu bringen. „Oder hast du schon eine und trainierst, um ihr den Hof zu machen?"

„Ich trainiere, um einen Piraten zu töten, wenn ich ihm begegne", sagte er ernst und entwaffnete mich geschickt.

„Ah", meinte ich und verstand sofort, warum er das tat.

Der Kampf setzte sich fort, doch irgendwann hielt ich inne, drehte mich um und wollte die Schmiede verlassen. Doch Will war schneller. Er warf sein Schwert in die Tür, sodass ich keinen Weg mehr hatte.

„Und schon wieder stehst du mir im Weg", sagte ich höhnisch, während ich auf ihn zuging. „Doch nun hast du kein Schwert mehr."

Er zog jedoch ein glühendes Schwert aus dem Feuer und stürmte auf mich zu. Gerade noch konnte ich einen Sack mit Pulver aufreißen und vor ihm verstreuen, bevor er erneut angreifen konnte. Ich zog meine Pistole und richtete sie auf ihn.

„Geh zur Seite. Diese Kugel ist nicht für dich", sagte ich mit ernstem Blick.

Er sah mich nur an und meinte: „Du schummelst."

„Piraten eben", antwortete ich lachend. Doch Will schien nicht beeindruckt. Er trat einen Schritt auf mich zu, doch bevor ich etwas tun konnte, wurde alles schwarz. Der Aufprall auf den Boden ließ mich für einen Moment das Bewusstsein verlieren.

Zeitsprung 

Am Abend lag ich in meinem Bett, als eine Dienerin die Bettpfanne unter mein Bett schob. „Es muss sehr aufregend für Sie gewesen sein, Miss Swann", sagte sie mit einem leichten Lächeln.

„Ja, das war es", antwortete ich, während ich in Gedanken bei den Ereignissen des Tages war. „Wenn ich sagen darf, Kommodore Norrington ist ein sehr edler Mann", sagte sie und senkte respektvoll ihren Kopf.

„Ja, das ist er", stimmte ich zu. Doch als sie von Will Turner sprach, konnte ich nicht anders, als einen kleinen Funken Eifersucht in meiner Brust zu spüren.

„Jetzt sagst du zu viel", sagte ich, doch sie entschuldigte sich schnell, als ein Horn draußen ertönte.

Ich sprang auf und eilte zur Treppe. Gerade wollte ich einen Diener aufhalten, der die Tür öffnen wollte, doch es war zu spät. Als die Tür aufging, stürzte der Diener zu Boden, ein großes Loch in seiner Brust. Piraten hatten das Herrenhaus überfallen.

Ich wusste sofort, wer sie waren – es mussten die Piraten von der Black Pearl sein, was bedeutete, dass Captain Barbossa hinter diesem Überfall steckte. Ich rannte zu meiner Schwester und flüsterte ihr zu, dass die Dienerin Hilfe holen sollte.

Doch schon stürmten die Piraten in unser Haus, und meine Schwester und ich rannten in mein Zimmer. Zwei Piraten folgten uns, sodass die Dienerin fliehen konnte, während wir uns in einem Kleiderschrank versteckten.

Doch die Piraten waren schlau. Sie fanden uns schnell, grinsten, als sie uns sahen. Doch bevor sie zuschlagen konnten, rief ich laut: „Parley!"

Alle im Raum starrten mich verwirrt an.

„Was bedeutet das?", fragte meine Schwester, doch die Piraten hatten bereits das Goldstück entdeckt, das ich von ihr geschenkt bekommen hatte. Einer der Piraten meinte nur: „Wenn sie verhandeln will, bringen wir sie zum Captain, ohne Ärger."

„Hätte ich eine Waffe, würde ich euch allen Kleinholz machen", schimpfte ich, doch die Piraten lachten nur.

„Was will ein Püppchen wie du schon ausrichten?", lachten sie.

Ich hielt mich zurück, wusste aber, dass ich keine Wahl hatte. Ohne Waffen war ich auf die Piraten angewiesen, um uns zu retten.

Sie brachten uns zur Black Pearl, wo ich eine vertraute Stimme hörte: „Evelyn!"

Es war Will. Doch ich durfte nichts sagen, um ihn nicht zu gefährden. Sie mussten denken, dass ich eine Turner war, um den Fluch zu brechen, sonst würden sie ihn töten.

Schließlich landeten wir vor Barbossa, der uns nur grinsend ansah. „Wer seid ihr?"

„Ich bin Evelyn Turner, und das ist Elizabeth, meine Freundin", sagte ich schnell.

„Und was könnt ihr mir bieten?", fragte Barbossa schmunzelnd.

„Meine Münze", sagte ich und zog das Goldstück hervor. Die Piraten starrten uns überrascht an.

„Wofür brauchen wir eine kleine Münze, wir haben genug Schätze?", lachte Barbossa, doch seine Unruhe war deutlich.

„Evelyn, wie konntest du so töricht sein und denken, dass diese Münze uns helfen wird?", fragte meine Schwester mich vorwurfsvoll.

„Ich regle das", sagte ich und ging zur Reling. „Wenn euch diese Münze nichts wert ist, lasse ich sie fallen."