Kapitel 3

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Manche Träumen von Superkräften oder vom Fliegen,

Ich Träume von einem leben ohne Schmerz.

Das gerade war seltsam. Er ist seltsam. Und doch bekam ich diese Eisigen Augen nicht mehr aus meinem Kopf. Egal was ich machte sie blitzten immer wieder dazwischen auf. Vor fucking 2 stunden war ich in diesem, doch ganz netten Restaurant, und seitdem hatte ich ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen. Das war vermutlich ganz gut so. Denn ich weiß nicht was ich sonst dummes getan hätte und ich möchte es auch nicht herausfinden. Jetzt war ich auf meinem Weg zu meiner neuen WG. Ich hatte mit einem von zwei Mädchen bereits telefoniert. Ich wusste das in der WG fünf Personen lebten. Zwei Mädchen und drei Jungs. Ich kannte jedoch nur der Name des Mädchens mit dem ich telefoniert hatte. Ihr Name ist Lilli. Ich zog mein Handy aus der Hosentasche während meine Gedanken weiterhin um die WG kreisten. Laut Google Maps war ich am Ziel angekommen. Ich sah auf die Digitaluhr des Displays 14°°. Ich seuftzte. Ich hatte noch eine Viertelstunde. Ich sah mich um und staunte. Vor mir erstreckte sich eine halbe Schlossanlage. Zumindest fühlte es sich so an. Nachdem ich mein ganzes bisheriges Leben zu zweit in einer Zweizimmerwohnung verbracht hatte. Wahrscheinlich übertrieb ich Maßlos doch... einfach nur Wow. Das Haus sah alt aus. Zumindest ließen die Schnörkel an der Fassade darauf schließen. Die Wände waren Pastelblau gestrichen bis auf einen schmalen Streifen am Boden. Der war Cremeweiß. An der Vorderrseite gab es insgesamt vier Fenster und an jedem von ihnen hingen wunderschöne kleine Blumenkörbchen mit farbig dazupassenden Blümchen. Es war wunderschön. Ich bekam kaum den Mund zu. Ich schluckte schwer als ich es doch schaffte. Eine kühle Brise ließ meine offenen schwarzen Haare leicht flattern, als würde sie mir zustimmen wollen. Als ich den Blick schweifen ließ klappte mein Mund direkt wieder auf. Diese WG hatte einen Garten. Einen riesigen Garten. Der Garten allein war ungefähr doppelt wenn nicht dreifach so groß wie mein ganzes altes Zuhause. Ich entdeckte eine kleine Trauerweide unter dessen schützenden Blättern ein kleiner Teich ruhte. Daneben stand ein kleiner Tisch mit sechs Stühlen. Der Rest des Garten war kreuz und quer verwachsen und es war einfach wunderschön. Wild und wunderbar. Als ich den Blick weiter wandern ließ sah ich das gegenüber meines neuen Zuhause ein kleiner Park bestand. Ich beschloss die nächsten paar Minuten dort zu verbringen. Also lief ich in den Park und setzte mich auf eine der unzähligen Steinbänke welche dazu einluden sich zu setzen. Kurz quiekte ich auf. Verdammt war dieser Stein kalt. Ich schloss die Augen und sofort intensivierten sich meine restlichen Sinne. Ich hörte das rascheln der Blätter über mir und das leise Plätschern eines kleinen Sees etwas weiter weg. Ansonsten war es still. So erschreckend still. Doch es war auch beruhigend. Ich genoss es. Es war ungewöhnlich für jemanden wie mich jemals stille zu hören. Ich kam aus einer Großstadt. Dort war immer etwas los. Selbst im ruhigsten Plätzchen dort hörte man noch die Autos rauschen oder ein Pärchen streiten. Ich fühlte den rauen Stein durch den Stoff meiner Skinny Jeans und spürte wie uneben die Oberfläche der Bank gestaltet wurde. Als hätte man sie angefangen doch nie ganz fertig gemacht. Ich spürte wie der sanfte Wind um mich rauschte als währe ich ein Fels in einer Brandung. Es war angenehm. Sanft aber gleichzeitig beruhigend. Ich schmeckte den Geschmack von Erde auf meiner Zunge und roch den Duft von nassem Laub und frischer Luft. Einfach nur ganz klare kühle Luft. Ich öffnete die Augen und beobachtete ein Eichhörnchen auf einem der Äste balancieren. Wie sehr mich dieses Tier doch an mich selbst erinnerte. Klein, Wendig, vor fast garnichts Angst. Ich versank in Erinnerungen. Mein erster Sprung. Wie oft ich auf den Hinern gefallen bin. Wie viele blaue Flecken ich jedesmal nach dem Training hatte. Leider nicht nur von den Stürzen. Meine Gedanken wanderten zu ihm. Wie oft hatte er mich... . Ein klingeln riss mich aus meinen Gedanken. Ich sah auf mein Handy und sah den Wecker welchen ich mir gestellt hatte um nicht zu spät zu kommen. Wie konnte die Zeit so schnell vergangen sein? Es fühlte sich an als ob ich gerade erst auf die Bank gesessen bin. Doch mein tauber Hintern deutete daraufhin das ich schon länger saß. Ich stand auf und lief aus dem Park heraus. Ich lief hinüber zu der Haustüre. Ich drückte auf eine mit Gold verzierte Klingel und wartete. Nach einigen Minuten öffnete sich die Tür und mein Herz drohte zu stoppen als ich sah wer da nur mit einem Handtuch bekleidet im Türramen stand und auf mich herabsah. Langsam glitt mein Blick von seinen Bauch der vor Muskeln nur so strotzte, über die kantigen Kiefer und blieb schließlich bei seinen Augen stehen. Eisblaue Augen bohrten sich in meine. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 04 ⏰

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