Konoha Mall

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Sakura:

Die vergangene Woche war nach langer Zeit endlich wieder genießbar. Naruto hat sich laut Hinatas Erzählungen vor ihrem Vater echt gut geschlagen. Ich weiß zwar immer noch nicht genau, was sie damit meint, aber ich freue mich wirklich für die beiden. Es scheint, als wäre die ganze Spannung zwischen uns endlich von uns abgefallen. Die angespannte Atmosphäre zwischen Naruto, Sasuke und mir hat sich gelegt, und jetzt reden wir wieder ganz normal miteinander. Es fühlt sich fast an wie früher – ohne die unausgesprochenen Konflikte und Missverständnisse, die uns immer im Weg standen.

Hinata erzählte mir auch, dass Naruto richtig erleichtert war, als er neulich Sasuke und mich beim Frühstück in der Mensa lachen sah. Es tut mir leid, dass wir ihn in letzter Zeit etwas vernachlässigt haben, aber er ist uns zum Glück nicht böse. Ich glaube, das war ein echtes Zeichen, dass wir wieder als Freunde zueinander finden können.

Aber da gibt es diese eine Sache, die immer wieder in meinem Kopf rumschwirrt: Ich habe mich schon wieder in Sasuke verliebt. Ich habe es am Montag im Café gemerkt, als wir alle wieder miteinander sprachen und die Stimmung einfach entspannter war. Doch das Gefühl bleibt. Ich versuche, es zu ignorieren, aber es lässt mich nicht los. Ich habe es niemandem erzählt, vor allem nicht Sasuke, weil ich einfach nicht will, dass wieder irgendetwas zwischen uns kommt. Ich kann das nicht nochmal riskieren.

Ich sitze in meinem Zimmer und versuche, den chaotischen Zustand zu beseitigen, der sich in den letzten Wochen angesammelt hat. Überall liegen Bücher – auf meinem Schreibtisch, auf der Kommode, und sogar auf dem Boden. Vorhin bin ich zweimal über einen Stapel gestolpert. Dazu kommt ein Berg von Kleidung auf meinem Stuhl. Ich habe es einfach nicht geschafft, Ordnung zu halten, mit all den Kursarbeiten und dem ständigen Hin und Her.

Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, habe ich mein Zimmer halbwegs wieder in den Griff bekommen. Ich sehe mich um, zufrieden mit dem Ergebnis. Ich werfe mich auf mein Bett, froh, endlich etwas Ruhe zu haben. Heute war die letzte Mathe-Kursarbeit, und sie lief zum Glück wirklich gut. Ich habe das Gefühl, mir eine kleine Pause verdient zu haben, also lege ich mich in meiner Schuluniform hin. Es ist kein Drama, wenn ich darin einnicke, oder?

Fünf Minuten, dann werde ich aufstehen...

Aber das Schicksal hatte andere Pläne. Ein lautes Klopfen reißt mich aus meinem Schlaf. Ich blinzele, sehe auf mein Handy und entdecke eine Flut an Nachrichten. Ich ignoriere sie vorerst und werfe einen Blick auf die Uhr: 16:47 Uhr. Es klopft erneut. Wer kann das nur sein?

Ich versuche, meine Haare, die wie wild in alle Richtungen stehen, zu ordnen, und schleppe mich zur Tür. Als ich sie öffne, erblicke ich Ino, die mit einem entsetzten Blick in mein Zimmer tritt.

„Warum bist du noch nicht umgezogen?", fragt sie und sieht mich an, als hätte ich einen schweren Fehler begangen.

„Umgezogen? Gehen wir irgendwo hin?", frage ich, während ich meinen Rock zurechtrücke, der etwas zu hochgerutscht ist.

Ino stürzt sich förmlich in mein Zimmer. „Ja! Wir haben in der Gruppe beschlossen, in die Mall zu gehen und Strandkleidung zu kaufen!"

„Strandkleidung?", frage ich verwirrt. Es ist doch fast Herbst! Der Sommer ist fast vorbei. Was wollen wir mit Strandkleidung?

„Wo warst du die letzte Stunde?", fragt sie erstaunt, während sie durch mein Zimmer geht.

„Ich bin eingeschlafen", gebe ich zu und versuche mich zu sammeln.

„Ach so", sagt sie mit einem Schulterzucken, „nächste Woche sind Ferien, und wir haben beschlossen, den letzten Rest Sommer im Süden zu verbringen, um am Strand zu entspannen." Sie grinst, als wäre das der beste Plan der Welt.

Ich werfe einen Blick auf mein Handy und sehe, dass die anderen schon auf mich warten. „Die warten auf uns", sagt Ino und drängt mich, mich zu beeilen.

Ich blicke an mir herunter und merke, dass ich wirklich dringend in andere Klamotten muss. „Verdammt", murmle ich. Ino scheint meinen Blick zu bemerken und läuft sofort zu meinem Schrank. Sie zieht einen kurzen rosa Rock und ein weißes Off-Shoulder-Oberteil heraus, das ich schnell überziehe. Sie hilft mir mit meinen Haaren und trägt mir etwas Make-up auf, um mich schnell auf Vordermann zu bringen.

Nach wenigen Minuten bin ich überraschend schnell fertig. „Ich hab mich noch nie so schnell fertig gemacht", sage ich und Ino fängt an lachen.

„Ich bin einfach krass", fügt sie grinsend hinzu. Es ist ansteckend, und ich kann ein Lächeln nicht unterdrücken.

In dem Moment klopft es wieder an der Tür. Ino öffnet sie, während ich meine Handtasche schnappe.

„Wie lange braucht ihr noch?", ruft Neji von draußen.

„Gerade fertig!", rufe ich und eile aus dem Zimmer, um mit Ino und Temari loszugehen.

In der Mall...

Die Mall ist riesig, mit tausenden von Menschen, die in allen Richtungen laufen – Familien, Paare, Freundesgruppen. Überall wird geshoppt, und die Atmosphäre ist lebendig und aufregend.

„Und, wie findest du es?", fragt mich Temari, während wir an einem Schaufenster vorbeigehen. Ich hatte ihr mal erzählt, dass es in meiner Stadt keine richtige Shopping-Mall gibt, also will sie wissen, was ich davon halte.

„Ein Traum", antworte ich übertrieben. Es ist wirklich großartig, alles hier zu sehen. Die Auswahl an Geschäften ist riesig.

Die anderen sind schon in kleinere Gruppen aufgeteilt – Naruto ist wohl mit Hinata, Neji und Tenten unterwegs, und Sasuke hat sich mit Sai, Shikamaru und Ino zusammengetan. Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, wo sie sind, aber mit Temari und Gaara komme ich gut zurecht.

Temari und Gaara sind erstaunlich offen und gesprächig. Es macht Spaß, mit ihnen durch die Läden zu schlendern. Besonders Gaara ist viel lockerer, als ich dachte. Temari versucht immer wieder, Gaara zu fragen, ob zwischen ihm und Lee etwas läuft, aber Gaara bleibt stur. „Da läuft nichts", sagt er immer wieder, und Temari lässt sich nicht entmutigen.

Schließlich gehen wir zu einem koreanischen Restaurant in der Mall, um Mittag zu essen. Aber bevor ich eintreten kann, wird ich von Temari aufgehalten.

„Ich wollte es nicht vor meinem Bruder fragen", sagt sie leise, „aber... kann es sein, dass bei dir und Sasuke wieder alles in Ordnung ist?"

Ich sehe sie überrascht an. Temari ist nicht wie Ino, die immer alles bis ins Detail wissen will. Es ist süß, dass sie es so vorsichtig anspricht. „Ja, es ist alles wieder gut", antworte ich mit einem Lächeln.

„Also stehst du auf Sasuke?" fragt sie schließlich direkt.

Ich blinzele, überrascht. „Was? Wie kommst du darauf?"

„Ino meinte..."

„Ich stehe nicht auf ihn", sage ich hastig und versuche, die Situation zu retten. Temari schaut mich zunächst verwirrt an, dann grinst sie, als sie mich besser versteht.

„Oh, verstehe, Sakura. Du stehst nicht auf ihn", sagt sie mit einem wissenden Lächeln. Mein Gesicht wird rot, und ich hoffe, dass sie das nicht zu sehr bemerkt.

In dem Moment höre ich eine bekannte Stimme hinter mir.

„Auf wen steht Sakura nicht?" fragt Naruto, der mit einem breiten Grinsen auf den Lippen direkt hinter mir steht. Sasuke steht neben ihm und schaut uns mit einem neutralen Blick an.

Rave Internat ~ SasusakuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt