Strandurlaub (3)

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Sakura:

Die warme Abendluft weht durch die offenen Terrassentüren ins riesige Wohnzimmer. Von draußen hört man das sanfte Rauschen der Wellen, vermischt mit leisem Lachen von irgendwo aus der Ferne. Ich sitze auf der großen, weichen Couch und strecke meine Beine aus, während Ino sich über meine Hände beugt.

„Beweg dich nicht", warnt sie mich, während sie mit konzentrierter Miene den Pinsel über meinen Nagel führt.

„Ich bewege mich doch gar nicht", murmele ich und beobachte, wie der rosafarbene Lack glänzend trocknet.

„Du atmest zu laut", kontert sie mit einem Seitenblick und bläst leicht über meine Finger, um den Lack schneller trocknen zu lassen.

Ich lehne meinen Kopf zurück und lasse meinen Blick durch den Raum wandern. Das Wohnzimmer ist riesig, mit hohen Decken, bodentiefen Fenstern und hellen Sofas, die sich perfekt in die sommerliche Atmosphäre einfügen. In der offenen Küche stehen noch die Reste vom Abendessen herum – leere Teller, ein Topf, ein paar Gläser. Mein Blick bleibt an der Stelle hängen, an der ich vorhin mit Sai gekocht habe.

Während wir zusammen das Gemüse geschnippelt haben, habe ich ihn vorsichtig auf Ino angesprochen.

„Geht's dir damit eigentlich besser?", fragte ich leise und beobachte ihn aus dem Augenwinkel.

Sai hielt kurz inne, sein Messer in der Luft, bevor er weiterschneidete. Sein Gesicht blieb ausdruckslos, sein Ton neutral. „Mach dir keine Sorgen, Sakura. Ich will da kein Drama draus machen."

Ich musterte ihn skeptisch, aber er sagte nichts weiter dazu, also lies ich es bleiben.

„Sakura! Sag ihnen, dass Charlie XCX besser ist!"

Inos Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. Ich blinzle und drehe den Kopf in Richtung der Musikbox, wo Naruto und Temari sich gerade streiten.

„Was?"

„Sag ihnen, dass wir Charlie XCX hören wollen", wiederholt Ino und sieht mich auffordernd an.

„Aber Temari und ich wollen was besser zum Strand passt! Etwas, das richtig reinknallt!", verteidigt Naruto sich, die Arme verschränkt.

„Charlie XCX knallt auch rein", hält Ino dagegen und fixiert mich erneut mit einem Blick, der mir unmissverständlich klarmacht, dass ich auf ihrer Seite stehen soll.

Ich hebe abwehrend die Hände – soweit das mit frisch lackierten Nägeln möglich ist. „Also, ich finde—"

„Sakura stimmt mir zu!", unterbricht Ino mich einfach, bevor ich überhaupt etwas sagen kann.

„Moment mal—!"

„Drei gegen einen, Naruto. Sei kein schlechter Verlierer", meint Temari grinsend und schließt sich Ino an.

Naruto stöhnt genervt, wirft die Arme in die Luft und lässt sich theatralisch auf die Couch neben mir fallen.

„Na schön, dann halt Charlie XCX."

Die Musik setzt ein, und während die ersten Klänge durch den Raum schallen, lehne ich mich entspannt zurück. Die Atmosphäre ist ausgelassen, warm, vertraut. Wir verbringen noch einige Zeit zusammen, bis ich mich schließlich mit Hinata von der Gruppe verabschiede und ins Bett gehe.

Am nächsten Morgen...

Die Sonne brennt bereits vom Himmel, als wir uns nach dem Frühstück mit Handtüchern und Sonnenschirmen bewaffnet auf den Weg zum Strand machen. Der Sand ist warm unter meinen Füßen, als ich mir einen Platz etwas abseits der anderen suche. Ich breite mein Handtuch aus, setze mich hin und schlage mein Buch auf.

Die Wellen rauschen sanft im Hintergrund, während ich in die Geschichte eintauche. Ich bin gerade mitten in einem Kapitel, als sich plötzlich ein Schatten über die Seiten legt.

„Du liest ja wirklich."

Ich blinzele und schaue hoch. Sasuke steht mit den Händen in den Taschen vor mir und mustert mich mit einem leicht spöttischen Ausdruck.

„Ja", erwidere ich.

„Man könnte meinen, du wärst auf einem Klassenausflug, nicht im Urlaub."

Ich schnaube und klappe mein Buch demonstrativ zu.

„Nicht jeder kann sich stundenlang mit Wasserbomben und Sandburgen beschäftigen."

Sasuke lässt sich neben mir im Sand nieder, ohne auf meinen Konter einzugehen. „Oder einfach mal entspannen."

„Lesen ist für mich entspannend."

Er zuckt nur mit den Schultern, als wäre es ihm egal. Unser Blick wandert fast gleichzeitig in Richtung Wasser, wo Naruto und Hinata herumplanschen. Naruto hebt gerade eine große Ladung Wasser in die Hände und spritzt Hinata damit nass. Sie quietscht überrascht, lacht dann aber und revanchiert sich sofort.

„Er ist echt wie ein kleines Kind", murmle ich amüsiert.

„Und trotzdem der Beste im Volleyball", kommentiert Sasuke trocken. Stimmt ja, wir wollten gleich mit den anderen Beach-Volleyball spielen.

Ich seufze. „Ja, leider."

...

Die Teams sind schnell eingeteilt, und sobald der erste Ball in die Luft fliegt, wird der Ehrgeiz geweckt. Naruto dominiert das Feld – seine Reflexe sind absurd schnell, seine Sprünge unmöglich hoch.

„Er ist nicht normal", murmele ich, als er sich scheinbar schwerelos durch die Luft bewegt und den Ball perfekt übers Netz schlägt.

Sasuke verschränkt die Arme. „Tja, wenn er so viel Energie ins Lernen stecken würde wie ins Volleyballspielen ..."

Ich lache. „Unmöglich."

Am Spielfeldrand sitzen Temari und Shikamaru, die sich bereit erklärt haben, als Schiedsrichter zu fungieren.

Temari:

Ich lehne mich zurück und beobachte das Spiel, während ich neben Shikamaru im Schatten sitze.

„Ich verstehe nicht, warum Gaara seine Beziehung zu Lee so geheim hält", sage ich beiläufig.

Shikamaru wirft mir einen müden Blick zu. „Vielleicht will er's einfach privat halten?"

„Komm schon, als ob das bei uns jemals funktioniert hätte."

Er grummelt nur etwas Unverständliches, aber ich lasse nicht locker.

„Es ist nicht so, als würde es jemanden stören. Und Lee kann sowieso nichts für sich behalten. Es ist ein Wunder, dass nicht schon das ganze Internat Bescheid weiß."

Shikamaru seufzt. „Hörst du eigentlich irgendwann mal auf, über andere Leute zu reden?"

Ich grinse. „Nicht, wenn es so interessante Themen gibt."

Sakura:

Nach dem Spiel essen wir gemeinsam zu Mittag, bevor sich die Gruppe aufteilt. Ich gehe mit Temari und Hinata am Strand entlang, während wir Muscheln sammeln.

„Hast du gehört, dass Mei anscheinend was mit einem der Lehrer hatte?", fragt Temari und hebt eine besonders schöne, rosafarbene Muschel auf.

Hinata sieht sie erschrocken an. „Meinst du das ernst?"

„Mhm. Vielleicht kam sie nicht damit klar, dass Sasuke sie abgewiesen hat."

Ich lache leise.

„Apropos, Sakura

,,Ja?"

,,Ich habe von Ino mitbekommen, dass du dir deinen Gefühlen bewusst bist", sie grinst mich wissend an und ich merke wie ich etwas rot werde.

Hinata kichert leise, und ich weiß, dass ich diesem Gespräch nicht mehr entkommen kann.

Rave Internat ~ SasusakuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt