Vorwort:
Diese Geschichte erschien als erstes in Englisch. Ich habe die Geschichte im Nachgang auf Deutsch übersetzt, um auch in dieser Sprache mein Portfolio komplett zu haben. Wer sich für die andere Fassung interessiert, findet diese auf meinen gängigen internationalen Fanfiction Seiten.
Viel Spaß beim lesen!
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Als ich die Opera Epiclese verließ, begrüßte mich der Wind mit dem salzigen Duft des Meeres. Die Sterne leuchteten am klaren Nachthimmel über mir, und die künstlichen Lichter erhellten den Weg zum Hafen und schoben die Schatten der Nacht zurück.
Obwohl es bereits spät war, verweilten Menschen und Melusinen rund um die Fontaine von Lucine. Als ich mich näherte, schauten einige auf, um mich zu begrüßen, aber meine Aufmerksamkeit wurde von den tanzenden Wassern der Fontaine gefangen, dem plätschernden Geräusch von Wassertropfen, die sich im Becken vermischten und nach unten rannen. Es war beruhigend und hypnotisierend.
Wie sehr wünschte ich, dass ich die ganze Nacht hier bleiben und die Präsenz des Wassers genießen könnte. Doch während eine meiner Hände den Gehstock fest umklammerte, trug die andere rechtliche Dokumente, die ich bis morgen überarbeiten musste.
Meine Aufmerksamkeit wurde von jemandem erregt, der mich rief. Ich sah mich um und ging davon aus, dass Sedene nach mir sucht. Doch sie war nicht zu sehen.
Die Stimme war völlig unbekannt, und doch erwartete ein Teil von mir, Wriothesley auf dem Platz zu sehen. Aber niemand sah auch nur in meiner Richtung; winkte mir zu oder kam näher. Trotzdem verweilte der Klang jeder Silbe meines Namens in der Luft.
Neuvillette.
Neuvillette.
Folge meiner Stimme.
Die Küste.
Mein Gehstock hinterließ ein klopfendes Geräusch, als ich mich umdrehte. Jemand rief mich, und ich wollte herausfinden, wer es war. Ein prickelndes Gefühl kitzelte meine Haut, und meine wahre Natur erwachen ließ, die ich in Gegenwart der Menschen zu unterdrücken versuchte. Mit jedem Schritt in Richtung Küste konnte ich spüren, wie die Schuppen an meinem Körper zu erscheinen begannen. Ich war vollständig bekleidet, mit Handschuhen, die meine Hände bedeckten, aber ich konnte ihre Präsenz unter dem Stoff spüren. Mein Drachenblut erwachte, und ich fragte mich, wer oder was diesen Effekt auf mich haben könnte.
Ich ließ die Stimme mich vom Promenade zum Ufer führen. Bald war ich aus dem Blickfeld der Menschen und die Stimme wurde lauter. Sie weckte Erinnerungen, die ich nicht fassen konnte, und erweckte Emotionen, die seit einer Ewigkeit in mir geschlummert hatten. Das Licht des Mondes ließ das dunkle Wasser funkeln. Sanfte Wellen schwappten gegen die Küste, als ich mich näherte. Niemand war in Sicht, als ich auf den kleinen Streifen Sand trat.
Die Stimme wurde zu einem allgegenwärtigen Gefühl, einer Erinnerung aus der Vergangenheit, aus einer Zeit, aus der ich wiedergeboren wurde.
Mein Gehstock machte keinen Geräusch auf dem Sand und meine Füße hinterließen Abdrücke, die das Wasser wegwusch. Im Geiste tastete ich nach der unbekannten Präsenz, die mich hierher rief, als ich Wellen sah, die nicht weit vom Ufer zirkulierten. Das Mondlicht brach anders auf der Oberfläche.
Etwas wartete dort.
»Wer bist du?«, fragte ich in Gedanken, in der Überzeugung, dass die Entität, die auf mich wartete, mich hören konnte.
Erbe der Vergangenheit. Komm näher.
Es rief mich erneut. Zögernd betrachtete ich die Papiere in meiner Hand und überlegte sorgfältig, ob ich die Dokumente zurücklassen könnte. Ich hörte eine Geräusch in meiner Nähe und sah einen Otter auf mich zukommen. Sie gab mir zu verstehen, dass sie hier war, um meine Habseligkeiten zu bewachen, die ich von der Oper mitgebracht hatte. Als ich sie im Gras ablegte, lief sie um sie herum und sah mich mit Entschlossenheit an. Ich hatte keinen Grund, an ihrer Fähigkeit zu zweifeln, diese Aufgabe zu erledigen.
Frei von irdischen Lasten trat ließ ich mich auf das Lied der Wellen ein. Ich wurde vom Wasser begrüßt, das an meinen Schuhen leckte, meine Beine und meinen Körper streichelte, während ich tiefer in den Ozean ging. Heimat.
Sobald ich in die Wellen eintauchte, wurden die Geräusche der menschlichen Welt leise, und die Stimme aus der Vergangenheit wurde lauter.
Neuvillette.
Es singt meinen Namen, aber de seine ist mir unbekannt.
Scylla. Verlorener Erbe unsere Zeit. Prinz der Drachen.
Meine Augen weiteten sich, und meine Emotionen wirbelten in einem kaskadierenden Strudel auf. Das Wort „Heimat" bekam eine tiefere Bedeutung und erschütterte die innere Barriere, die Erinnerungen an ein vergangenes Leben bewachte. Ich sah Scyllas Körper im schwachen Licht glitzern, das sich hinter der Oberfläche schlich, seine riesige Gestalt tauchte aus den Schatten des nächtlichen Ozeans auf.
Du hast zu lange gewartet, um einen von deinen zu treffen.
Ich konnte meine enthusiastische Zustimmung nicht verbergen, als ich schneller schwamm, um Scylla zu erreichen. Ich wollte sehen, dass es Real war - dies war kein Traum, der mich begleitete, seit ich in als Mensch erwacht war.
Erinnerungen an eine alte Welt regten sich in mir, flüsterten Geheimnisse der Drachenrasse. Ich fühlte eine Verbindung zu etwas Größerem als mir selbst - einer Abstammung, einem Zweck, der auf mich gewartet hatte. Antworten auf jahrhundertealte Fragen schienen greifbar.
Scyllas Form war eine Erinnerung und reflektierte immer noch seine frühere Überlegenheit. Ich fühlte mich klein neben ihm.
Schäme dich nicht. Die fließenden Wasser deines Drachengeistes sind lebendig. Ich bin eine Erinnerung, Neuvillette - du bist die Zukunft.
Scyllas Stimme erklang wie eine vergessene Melodie, die Erinnerungen weckte, die noch verborgen lagen. Mein Herz raste, als ich meinen Arm ausstreckte, um meinen Drachenbruder zu berühren. Langsam schloss ich meine Augen, akzeptierte meine Vergangenheit.
Ich fühlte, wie der Ozean meine Freudentränen wegspülte, während die Erinnerungen all jener, die in der Zeit verloren waren, mich willkommen hießen.
Willkommen zu Hause, Hydro Souvereign.
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[DE] Ripples of the Past
Fiksi Penggemar[Neuvillette & Scylla, Vergangenheit und Zukunft, Keine Romanze, Wholesome] Von einer unbekannten Stimme, die seinen Namen durch die Nacht flüstert, angezogen, findet sich Neuvillette an den Ufern von Fontaine wieder. Während der Ozean alte Erin...