Kapitel 8

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POV SEONGHWA

tw: trauma

Auf einem der Tischtennisplatten sitzen schon alle anderen und warten auf uns. Mit der Zeit werde ich nervöser und verspüre wie alle Erinnerungen langsam hochkommen. Hongjoong nimmt meine Hand um zu verdeutlichen, dass er für mich da ist. Es hat eine leicht beruhigende Wirkung auf mich und ich bereite mich schon mental darauf vor alles nochmal zu durchleben.

Angekommen setzt sich Hongjoong schonmal hin, als ihm auffällt, dass kein Platz mehr frei ist. Kaum bemerke ich es etwas später hat er mich schon auf seinen Schoß gezogen. Mir wird schlagartig warm. Ist die Sonne näher gekommen? Oder hat wer ne Decke um mich gelegt? Schlimmer bekomme ich einen Schlaganfall?

"Seonghwa würdest du uns erzählen was damals passiert ist?" fragt mich Wooyoung vorsichtig und holt mich aus meinem Gedanken. 

"Klar, also ich war bei einer Übernachtungsparty eines Freundes und wurde wie immer normal abgeholt....

Flashback

"Bye Leute, wir sehen uns Montag" rufe ich ihnen noch vom Auto aus zu.

"Bis Montag" kommt es von ihnen einstimmig und alle gucken sich verwundert an. Ich fange an laut zu lachen, worauf sie sich aus ihrer Starre lösen und mit lachen.

Ich steige ins Auto und geben meinen Eltern erstmal einen Kuss auf die Wange und schnalle mich an.

"Und wie wars?" fragt meine Mutter während mein Vater den Motor startet. 

"War ganz gut... wir hatten viel zu lachen und wie gespielt. Zwischen durch ist Jungkook von Jin weggelaufen, weil er mit der Gabel aus der Pfanne gegessen hat" erzähle ich und muss wieder leicht kichern als ich an das Scenario zurück denken musste.

"Das klingt ganz nach den Jungs. Schön, dass es dir gefallen hat. Minjun hat die ganze Zeit nur mit seinen Autos gespielt und die Aufnahmen von dir angehört." berichtet mir mein Vater während er sich auf den Straßenverkehr konzentriert.

 "Ihr zwei seit seit wie ein Herz und eine Seele. Damals dachte ich wirklich, als wir dir erzählten, dass du einen Bruder bekommst, du würdest ihn hassen und ignorieren" sagte Mum nachdenklich.

Wir halten an einer Ampel an und warten auf das Grün weiter zu fahren. 

"Du weißt doch ich würde euch immer unterstützen, egal was ist " antworte ich ihr und streiche leicht über ihre Schulter. Sie nickt und streicht leicht über meine Hand. Langsam ziehe ich sie wieder zurück und lege sie auf meinen Schoß.

Endlich wird es grün und wir fahren weiter. Ich vermisse Minjun schon sehr. Wir fahren grade los und plötzlich sehe ich ein Auto auf uns zu rasen.

Ich spüre wie sich Glassplitter in meine Haut bohren und einen großen Schmerz der sich in meiner Taille bemerkbar macht. Kurz darauf wir alles schwarz.

[...]

Langsam öffne ich meine Augen und schließe sie direkt wieder, weil ich in viel zu helles Licht blicke. Mit leichtem Blinzeln kann ich dann doch meine Augen öffnen.

Ich gucke mich im Raum um und bemerke, dass ich in einem Krankenhaus bin und sehe meinen Onkel Jaesung mit Minjun auf dem Arm reinkommen.

"Seonghwa, du bist wach. Was für ein Glück" höre ich als erstes von ihm während er Minjun neben mich aufs Bett absetzt. Ich nehme meinen kleinen Bruder auch direkt in den Arm, weil er anfängt zu weinen. Ich merke das etwas nicht stimmt.

"Jae, was ist los? Was ist beim Unfall passiert" frage ich besorgt und gucke ihn an. Ich sehe wie in ihm etwas bricht und er langsam an fängt ein paar Tränen zu vergießen.

"Seonghwa es tut mir sehr leid, aber deine Eltern sind bei dem Unfall umgekommen. Sie sind Tod" sagt er und wischt sich die Tränen weg, "Ich werde das Sorgerecht von euch übernehmen und der Idiot, der euch angefahren hat, ist schon im Knast".

Sie sind Tod. Diese Worte hallen in meinen Kopf immer wieder und wieder. Langsam bannen sich die kleinen Wassertropfen mit Salz namens Tränen aus meinen Augen. Ich gucke Jaesung an und sehe wie am ende er mit seinen Nerven ist. 

"Denkst du es wird alles wieder gut?" frage ich ihn während ich versuche für Minjun stark zu sein.

"Ich hoffe es Seonghwa...ich hoffe es" antwortet er mir.

Flashback ende

...Die nächsten Jahre danach waren hart für uns aber wir haben alles geschafft. Minjun hat allerdings genauso Verlustängste bekommen wie ich. Meine Freunde haben uns die ganze Zeit geholfen und uns nie allein gelassen. Minjun war damals noch zwei und ich 18.

Ihr fragt euch warum wir so einen großen Altersunterschied haben. Meine Eltern waren damals noch sehr jung als sie mich bekommen haben. Sie wollten mich aber behalten, weil sie wussten sie schaffen das. Als ich dann in die Grundschule ging, haben sie ihr Studium fortgesetzt. Zu dritt haben wir dann zusammen gelebt bis ich 16 war und Mum mir Minjun schwanger wurde, um einen Neuanfang zu machen" erzähle ich während sich neue Tränen in meinen Augen sammeln.

Hongjoong umarmt mich und zieht mich mehr auf seinen Schoß. Dieses Gefühl von Geborgenheit ist schön...

Thank U//seongjoongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt