A/N:
Endlich kann ich euch mein neustes Werk präsentieren :) ! Zur Feier des Tages gibt es heute gleich zwei Kapitel, damit ihr ein wenig in die Geschichte reinfinden könnt und die Charaktere näher kennenlernt. Ich bin gespannt, wie euer Feedback ist. Ich freue mich über eure Votes und Kommentare, schreibt und folgt mir gerne auch auf Instagram ( _marinamoore13_).
Auf Instagram habe ich bereits angekündigt, dass diese Geschichte ein wenig anders ist als die, die ihr von mir gewohnt seid. Trotzdem hoffe ich, ihr werdet hiermit genauso viel Spaß und Freude haben, wie mit meinen vorherigen Werken.
Happy Halloween und ein schönes Wochenende wünsche ich euch (in der Hoffnung, dass ihr auch ein langes Wochenende habt)!
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Drei Jahre war es her. In dieser Zeit hatte Kate gelernt, sich zu bewegen, zu atmen und zu funktionieren. Ohne ihn, ohne ihren William. Der Schmerz war kein klaffendes Loch mehr, nur noch ein dumpfes Pochen im Hintergrund. Routine war ihr Anker, weshalb sie sich daran klammerte. Jeden Morgen um 5:30 Uhr machte sie Pilates, trank ihren Kaffee und bereitete das Frühstück für Penny vor. Sie machte Tag für Tag dasselbe. Es gab kaum einen Ausbruch aus ihrer Routine und auch keinen Genuss. Kate war gefangen hinter ihren eigens errichteten Mauern, die sie mittlerweile zwar verfluchte, allerdings wusste sie nicht, wie sie ihnen entkommen sollte.
„Morgen Mom", riss Penny ihre Mutter aus ihren Gedanken und huschte an ihr vorbei in die Küche. Sie biss in ihren Bagel, nahm einen Schluck Wasser und warf hektisch ein paar Sachen in ihren Rucksack. Heute begann ihr langersehntes Praktikum, welches mehr als sechs Monate gehen würde. „Du bist spät dran", bemerkte Kate das Ankommen ihrer Tochter, die nur die Augen verdrehte und eine schwarze Haarsträhne hinters Ohr schob. „Dir auch einen guten Morgen", erwiderte Penny, die ihrer Mutter bereits keine Beachtung mehr schenkte und einen Apfel im Rucksack verschwinden ließ.
Kate versuchte es mit einem Lächeln: „Guten Morgen, Penny. Hast du gut geschlafen?" „Hm", war alles, was Kate als Antwort bekam. „Bist du schon aufgeregt vor deinem ersten Tag?", versuchte sie es weiter, aber Penny schaute nicht mal von ihrem Handy auf. „Klar", murmelte sie. Kate betrachtete ihre Tochter, die so schnell erwachsen geworden war. Der vertraute, schelmische Ausdruck war längst aus ihrem Gesicht verschwunden und war einem ernstes gewichen. „Ich habe dir Frühstück für deinen ersten Tag gemacht", sie schob eine Dose über den Tresen, doch Penny warf nur einen kurzen Blick darauf und schüttelte ihren Kopf. „Ich hab einen Apfel mit", sagte sie, ohne erneut aufzusehen. Kate presste die Lippen aufeinander und zwang sich zu einem tiefen Atemzug. Ihr Herz pochte. Wo war sie nur falsch abgebogen?
Ein Blick auf die Uhr riss Kate aus ihren Gedanken. Eilig schnappte sie sich ihre Aktentasche und zog den tiefroten Mantel über, den sie erst vor kurzem vom Dachboden geholt hatte. Es war Williams Lieblingsmantel. Ihre Finger glitten in die Tasche und stießen auf ein Stück Papier – in seiner Handschrift standen dort sechs kleine Worte: Du musst stark für Penny sein.
Kate hielt inne und rang nach Atem. Wieso war ihr dieser Zettel vorher nie aufgefallen? Dann fiel es ihr wieder ein, diesen Mantel hatte sie drei Jahre lang aus ihrem Sichtfeld verbannt. Sie hatte es nicht ertragen ihn zu tragen. Nicht, wenn die Person, die den Mantel so sehr geliebt hatte, nicht mehr lebte. Penny schnürte ihre Schuhe und ließ ihr Handy klingeln, ohne es zu beachten. „Hast du alles?", fragte Kate leise. Penny nickte abwesend. Früher hatte sie alles erzählt, doch jetzt? Da war nur Schweigen. Unzufrieden folgte sie ihrer Tochter zum Auto, an dem sie bereits ungeduldig wartete und sehnte sich schon jetzt den Abend herbei. Nicht, dass sie etwas besonders vorhatte. Sie stieg in ihren schwarzen Audi und sog den vertrauten Duft nach Tannenholz ein, der Lieblingsduft ihres Mannes William und warf einen kurzen Blick auf ihre Tochter. Sie sah ihrem Mann zum Verwechseln ähnlich, was sie immer wieder unvorbereitet traf, vermutlich ging dies nicht unbemerkt an ihrer Tochter vorbei und führte zu der angespannten Stimmung zwischen den beiden Frauen. Kate wollte das alles nicht, wünschte sich die unbeschwerten Momente zwischen ihnen zurück. Die albernen und tiefernsten Gespräche, die sie auf Autofahrten führten, das Musikbattle, das sie nur allzu gerne bestritten hatten. Doch all das lag in der Vergangenheit, es endete mit Williams Tod.
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Unter demselben Himmel
RomanceNach dem tragischen Verlust ihres Mannes sucht Kate Lewis gemeinsam mit ihrer Tochter Penny in Los Angeles einen Neuanfang. Sie ist gefangen zwischen ihrer fortwährenden Trauer und der Herausforderung, sich selbst zu finden. Dabei stolpert sie unerw...