...aber die Leere bleibt...

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Fortsetzung von "Plötzlich ist es still"

Es ist nun schon vier Jahre her seit dem Basti sein altes Leben hinter sich gelassen hat. Vier Jahre in denen er sich einredet, dass bald alles gut wird und es nicht mehr weh tut. Doch es vergeht kein Tag an dem er nicht an den anderen Mann denkt.

Um sich abzulenken hat er angefangen per Fernstudium Game Design zu studieren, was er dann vor einem Jahr erfolgreich abgeschlossen hat. Die Prüfungsphase hat ihm gut getan, denn er hatte fast keine Zeit an Kevin zu denken jedoch sitzt er jetzt an seinem Schreibtisch und versucht wenigstens eine Idee aufzuschreiben aber ihm fällt nichts ein.

In der Hoffnung, dass es etwas bringt, hat er angefangen eine Routine zu entwickeln, die einen strengen Zeitplan beinhaltet, damit er nicht die Zeit hat über Kevin nachzudenken. Doch es klappt nicht. Egal wie viel To-Dos er sich aufschreibt sitzt er jeden Tag an seinem Schreibtisch und kommt nicht weiter.

Die Tage ziehen sich wie Kaugummi und es fühlt sich an als würden die Tage nie enden. Am Abend in seinem Bett wünscht er sich dann doch den Tag zurück weil auf einmal ist er wieder ganz alleine mit seinen Gedanken, welche sich nur um Kevin drehen.

Wieder einmal sitzt er auf seinem Sofa und starrt in den leeren Raum der sich vor ihm erstreckt weil er es nicht schafft die Wohnung einzurichten. Das einzige was er will, ist Kevin bei sich zu haben.

Dadurch, dass er während seines Studiums ab und zu Vorlesungen besucht hat, ist er nicht komplett alleine sondern hat ein paar Freunde um sich herum. Diese helfen ihm wirklich den Tag zu überstehen. Da er ihnen nicht zeigen will wie zerbrochen er im inneren ist, tut er so als wäre alles okay und manchmal klappt es, dass er wirklich für einen Moment denkt es ist alles normal.

Leider ist nichts normal, denn als Tobi, ein guter Freund, ihm schon wieder jemanden vorstellen will der Basti gerne kennenlernen will, erinnert er sich an das Loch, dass Kevin in seinem Herzen hinterlassen hat. Schon lange versuchen Tobi und Emma ihn dazu zu überreden einfach auf ein Date zu gehen aber es fühlt sich falsch an. Er will nur mit Kevin auf ein Date.

"Schau Basti, das ist ein guter Freund von mir. Der wäre doch was für dich oder?", meint Tobi als sie im Café sitzen und ein bisschen Zeit miteinander verbringen.

Basti schaut sich das Foto an und muss innerlich schnaufen. Ein großer Mann mit braunen Haaren und einem volltatowiert Körper. Denken die zwei wirklich, dass so jemand sein Typ ist?

"Also wenn du ihn nicht nimmst, dann will ich ihn.", schwärmt Emma und um seine Rolle aufrecht zu erhalten lacht er ein wenig und trinkt einen Schluck von seinem Kaffee.

"Gerne Emma, er ist nicht so mein Typ.", zuckt Basti dann mit den Schultern und zum Glück lassen sie das Thema sein und reden über etwas anderes.

Er ist unendlich froh die beiden zu haben aber mit ihnen fühlt er sich nicht verbunden. Sie sind eben zwei Personen in seinem Leben, die ihm helfen das ganze zu überstehen aber wenn er nach einem Treffen mit ihm wieder alleine ist, merkt er, dass er nur seine alten Freunde zurück haben will.

Da er eigentlich nicht arbeiten muss hat er sich nach dem Abschluss seines Studiums keine Firma gesucht für die er Spiele gestalten kann, er macht das lieber für sich in seiner Freizeit.

So jedenfalls der Plan aber in der Realität hat er viel zu viele Projekte angefangen für die er einfach nicht die Motivation hat etwas zu Ende zu bringen.

Er kann es selber nicht verstehen, auf der einen Seite will er sich ablenken, damit er nicht an sein früheres Leben denkt aber dann schafft er es nicht ein Projekt zu Ende zu machen.

"Hey Basti, Tobi und ich haben gerade beide ein bisschen unseren Kleiderschrank aussortiert. Kannst du uns abholen, dass wir die Säcke zur Altkleidersammlung bringen können?", fragt das Emma als sie ihn anruft und er freut sich wirklich endlich von diesem Schreibtisch aufstehen zu können um etwas zu machen.

"Klar, seit ihre beide in eurer Wohnung oder seit ihr in einer?", fragt er weil er nicht ganz verstanden hat ob sie einfach beide ausgemistet haben oder ob sie es zusammen gemacht haben.

"Beide in unseren Wohnungen.", klärt sie auf und Basti macht sich auf den Weg in seine Garage um sein Auto zu holen. Eigentlich wollte er erst ohne Auto leben aber er hat schnell gemerkt, dass die öffentlichen Verkehrsmittel nicht so gut sind wie alle immer sagen.

Nachdem sie alles weggeschafft haben, setzten sie sich noch ein bisschen in ihr Stammcafé. Während sie ein bisschen über ihren Tag erzählen, nimmt sich Basti vor ebenfalls seinen Kleiderschrank ein wenig auszumisten. Auch wenn er fast nichts in seiner Wohnung hat sind über die Jahre dann doch viele Klamotten zusammen gekommen.

Schnell merkt er, dass das ein Riesen Fehler ist, denn beim durchgehen seiner Sachen findet er etwas wovon er nicht wusste es noch zu besitzen. Als er damals abgehauen ist hat er einfach in seinen Schrank gegriffen und alles eingepackt was er zu greifen bekommen hat.

Darunter war aber auch ein Hoodie der so viele Erinnerungen mit sich trägt. Das war der Hoodie der größtenteils Kevin gehört hat weil dieser ihn so oft getragen hat auch wenn er ihm viel zu groß war.

Bei dem Gedanken an seinen Exfreund in diesem Kleidungsstück muss er ein wenig grinsen doch dann laufen ihm das erste mal seit vier Jahren Tränen über die Wangen. Seit er das Hotelzimmer damals betreten hat, hat er nichts mehr außer Leere gefühlt. Zwar vermisst er Kevin in jeder Minute aber geweint hat er nie.

Schluchzend zieht er den Hoodie näher an sich und stellt sich vor, dass der andere Mann in seinen Armen liegt. Der Stoff ist weich aber er fühlt sich an als würde seine Hand in Feuer liegen. Wenn er seine Augen schließt kann er sich genau vorstellen wie Kevin vor ihm steht mit dem Pulli der ihn viel zu groß ist und ihn anlächelt.

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"Und wie seh ich aus?", fragt Kevin seinen Freund welcher nur den Kopf schütteln kann.

"Komisch, der sieht aus als wäre er dir zu groß. Kann es sein, dass der garnicht dir gehört?", lacht er dann und kommt ein bisschen näher zu dem blonden Mann welcher mit den Schultern zuckt.

"Ich weiß nicht was du meinst.", grinst Kevin schelmisch.

Darauf hin zieht Basti ihn zu sich und drückt sanft seine Lippen auf die seines Freundes

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Mit geöffneten Augen sieht er aber, dass er hier alleine sitzt, in einem Haufen von Klamotten, in seiner Wohnung die fast 400 Kilometer von Kevin entfernt ist.

"kevin..", flüstert er in den leeren Raum hinein.

Mit einem letzen Blick auf den Pullover, schnappt er sich sein Handy und tut etwas von dem er sich geschworen hat er nicht zu tun. Er lädt sich Twitch runter.

Er hofft, dass Kevin gerade einfach nicht streamt, er die App wieder löschen kann und dann hat sich das geklärt. Doch als er das eine Wort was er seit vier Jahren gemieden hat eingebt kann er nicht glauben was er sieht.

Papaplatte ist live

Alles bricht über ihm zusammen als er den Mann nur in dem Vorschaubild sieht.

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Hallihallo Friends..

Ich entschuldige mich für den letzen Part auch wenn es der hier nicht wirklich besser macht :/

Meinungen und Vorschläge bitte in die Kommentare schreiben ^^

Bastiplatte OneShots :)Where stories live. Discover now