Rheinfall

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Damals hab ich ein Mädchen kennengelernt, und sie war alles. Ihr Lächeln war wie Dope, das wir am Dachfenster geraucht haben, die Stadt unter uns, der Rauch über uns. Die ganze Welt einfach egal. Sie hat mich fasziniert, so richtig. Auf eine Art, die ich nicht mal erklären kann, selbst wenn ich's wollte. Ihre Augen, ihr Lachen, wie sie geredet hat. Das hat alles Klick gemacht, aber nicht so ein schnelles, oberflächliches Ding, sondern tief drin, so, dass ich danach gar nicht mehr wusste, wie ich vorher überhaupt existiert hab, ohne sie.

Ich hab sie geliebt. Nicht so ein Kinderkram, nicht so ein "Oh, ich find sie süß." Nein, ich hab sie geliebt, wie man sich selbst zerstört, weil es sich richtig anfühlt. Weil's keine andere Möglichkeit gibt. Und jetzt ist sie weg, einfach weg, und ich weiß, ich soll weitermachen, mich wieder zusammenflicken, weiterlaufen. Alle tun das. Alle sagen das. Aber irgendwas in mir weigert sich, irgendwas hält mich da fest, bei ihr, bei dem, was wir hatten, bei dem, was sie war.

Ich rede mit keinem drüber, weil - warum auch? Es ändert nichts. Sie kommt nicht zurück, das Dachfenster bleibt leer, und ich sitz hier und tu so, als wär ich über den Scheiß hinweg, während sie trotzdem immer irgendwo in mir rumschwirrt.
Sie hat was hinterlassen, das ich nicht loswerde, und weißt du was? Vielleicht will ich's auch gar nicht loswerden.

Blaue GedankenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt